Chill & Chili

© Schmidt Spiele

Ein eigener Gemüsegarten ist was Schönes. Frischer Salat, saftige Tomaten, leckere Radieschen und das alles aus eigenem Anbau – ein Traum. Doch von alleine wächst das alles natürlich nicht. Alle Gemüsebauern wissen worauf es ganz zentral ankommt: Das Gemüse muss ausreichend bewässert werden. Und genau das ist auch das zentrale Thema bei „Chill & Chili“, dem neuen Gemüseanbauspiel von Schmidt Spiele, mit dem vielsagenden Untertitel „Mit Wasser wird’s krasser!“

Wie funktioniert es?

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Das Ziel bei „Chill & Chili“ ist es, durch den Anbau von Gemüse möglichst viele Punkte zu erreichen. Dazu erhalten alle Spieler zu Spielbeginn schon mal einige Gemüsekarten und ein wenig Startkapital, in Form von Geldchips. Wer genau hinschaut, stellt fest, dass jeder Geldchip auf der Rückseite einen Wassertropfen zeigt und damit auch ein Wasserchip sein kann. Das hat eine zentrale Bedeutung bei diesem Spiel. Dazu später mehr. Zwischen den Spielern befindet sich ein Verkaufsstand mit Gemüse. In zwei Reihen liegen hier jeweils vier Gemüsekarten, so dass acht Gemüsekarten zur Auswahl stehen. Befüllt wird diese Auslage von einem verdeckten Nachziehstapel. Neben dem Gemüse befindet sich ein Brunnen, der zu Spielbeginn noch völlig leer ist. Das trifft auch auf den Teich zu, der sich auf der anderen Seite der Gemüseauslage befindet. Neben dem Teich liegen jedoch rund 100 Wasserchips. Außerdem gibt es noch vier unterschiedliche Zubehörkarten, die, wenn die Spieler sie später im Verlauf des Spiels erwerben, Vorteile bringen. Ist ein Spieler am Zug, so schiebt er zu Beginn immer erst einen Wasserchip in den Teich. Danach kann er eine von drei möglichen Aktionen ausführen. Er kann zum einen eine Gemüsekarte oder eine Zubehörkarte kaufen. Während der Preis für eine Zubehörkarte feststeht und sich im Laufe des Spiels auch nicht ändert, kann der Preis für eine Gemüsekarte schwanken. Denn je nachdem, an welcher Stelle die Gemüsekarte in der Verkaufsreihe liegt, muss dafür ein bis vier Geld bezahlt werden. Das Geld für den Kauf legt der Spieler in den Brunnen. Hat ein Spieler eine Gemüsekarte gekauft, so wird die Reihe der Gemüsekarten geschoben, so dass sich die Lücke füllt. So werden Gemüsekarten mit der Zeit auch billiger. Gekaufte Gemüsekarten und auch Zubehörkarten wandern zunächst immer auf die Hand des Spielers, der sie erworben hat. Als zweite Aktion kann ein Spieler nun das Gemüse anbauen oder eine Zubehörkarte ausspielen.

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Die Zubehörkarte legt der Spieler einfach vor sich aus. Sie ist dann ab diesem Zeitpunkt für ihn aktiv. Um Gemüsekarten auszuspielen und damit ein Beet anzulegen, benötigt der Spieler die auf der Gemüsekarte geforderte Anzahl entsprechender Gemüsekarten. So benötigen zum Beispiel die Karotten nur zwei Karten, um mit ihnen ein Beet anzulegen, während der Chili drei Karten erfordert, um ihn anzubauen. Auf den Karten ist dann auch jeweils zu sehen, wie viele Siegpunkte dieses Gemüse einbringt. Außerdem zeigen die Karten unterschiedlich viele Sonnen. Die Karten müssen so gelegt werden, dass die Sonnen aller Karten einer Gemüsesorte, die ein Spieler in einem Zug als ein Beer ausspielt, sichtbar sind. Das ist wichtig für die dritte mögliche Aktion, die ein Spieler hat. Er kann sein Gemüse bewässern und das sollte er auch möglichst tun. Denn sind alle Sonnen auf zusammen ausgelegten Gemüsekarten mit Wassertropfen bedeckt, bringen diese Karten doppelte Siegpunkte. Die Wassertropfen für die Bewässerung nimmt der Spieler aus dem Teich. Dazu halbiert er die Gesamtzahl der Wassertropfen im Teich und nimmt sich eine Hälfte. Nun hat der Spieler aber noch eine Wahl. Er kann die Chips aus dem Teich als Wassertropfen oder als Geld verwenden. Er muss sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden. Wenn er die Chips als Wassertropfen nimmt, muss er sofort alle Wassertropfen auf Sonnen von Gemüsekarten legen, die ihm gehören. Überzählige Wassertropfen wandern in den Brunnen. Nimmt er die Chips als Geld, so kann er sie zur Seite legen, um damit später weitere Karten zu kaufen. Das Spiel geht so lange, bis der letzte Wasserchip in den Teich geschoben wird. Dieser Spieler führt seinen Zug dann noch aus. Dann wird geschaut, wer die meisten Punkte mit seinem Gemüse einfahren konnte.

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Einschätzung

„Chill & Chili“ ist ein klassisches Familienspiel, mit einer sehr niedrigen Einstiegsschwelle. Die Regeln sind leicht erklärt und in den Runden, in denen wir es gespielt haben, hat jeder sofort ins Spiel reingefunden. Nachdenken muss man trotzdem ein wenig. Wer einfach nur losspielt, verliert. Es geht immer um die Entscheidung, ob ich Gemüse kaufen oder anbauen oder bewässern soll? Alles gleichzeitig ist eben nicht möglich. Die Entscheidung kann auch davon abhängig sein wieviel Wasser in Teich und Brunnen vorhanden sind, wieviel Geld ich habe und was die lieben Mitspieler so anbauen wollen. Auch die Zubehörkarten spielen eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen es nämlich in der Regel zwei Aktionen in einem Zug auszuführen. Insgesamt läuft das Spiel absolut ruhig und flüssig und das in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen. Unterstützt wird das durch eine klare und überschaubare Grafik. Das Thema ist vertraut, schön umgesetzt und vor allem noch recht unverbraucht. Was vielleicht fehlt ist der gewisse Kick! Hier reicht es an den Klassiker „Bohnanza“ nicht heran. Das soll den guten Gesamteindruck nicht schmälern. „Chill & Chili“ ist ein grundsolides und ideales Familienspiel!

„Chill & Chili“
Autor: Lenny Herbert
Verlag: Schmidt Spiele
Für 2 – 5 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: ca. 20 Euro

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