Colt Express

© Asmodee
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Billy the Kid, Wyatt Earp oder auch die Younger Brüder – alles berühmte Verbrecher aus dem Wilden Westen. Die haben bekanntlich Banken erleichtert, Postkutschen ausgeraubt und auch Züge überfallen! Letzteres geht auch im Spiel “Colt Express“ vom französischen Verlag Ludonaute.

Wie funktioniert es?
Jeder Spieler übernimmt bei „Colt Express“ die Rolle eines Banditen bzw. einer Banditin im Wilden Westen. Unsere Aufgabe ist es, einen Zug zu überfallen und dabei möglichst viel Beute zu machen. Der Zug steht ganz realistisch als dreidimensionales Exemplar mit Lokomotive und mehreren Waggons vor uns. Jeder Spieler hat eine Spielfigur, die er mittels Aktionskarten durch den Zug und über die Waggondächer bewegen kann. In den Waggons finden sich Geldsäcke, Edelsteine und Geldkoffer. Doch, um diese nehmen zu können, braucht es die richtigen Aktionskarten. Davon hat jeder Spieler zwar einen identischen Satz zur Verfügung, aber nicht immer alle Karten auf der Hand. Sechs Karten zieht jeder Spieler von seinem persönlichen Kartenpool. Reihum spielen alle Mitspieler Aktionskarten auf einen gemeinsamen Stapel – je nach Gleisabschnitt mal offen, mal verdeckt, mal zwei am Stück. Wie viele Karten jeder Spieler auf diesen Stapel platzieren kann, bestimmt die jeweilige Rundenkarte. Am Ende der Runde, wenn alle Spielzüge abgehandelt wurden und entsprechend viele Karten abgelegt wurden, zeigt sich, was die Spieler in dieser Runde wirklich erreichen können. Dann werden die Karten nach und nach abgehandelt. Dann kann es sein, dass ich leer ausgehe oder angeschossen werde oder der Marshal in meinen Waggon kommt und ich fliehen muss. Vorher genau zu wissen, was passieren wird, ist ziemlich schwierig. Vor allem je mehr Spieler beteiligt sind. Das macht „Colt Express“ ein Stück weit unberechenbar, aber auch extrem unterhaltsam. Sind alle fünf Rundenkarten abgehandelt, endet das Spiel. Wer jetzt das meiste Geld hat, gewinnt.

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Einschätzung
„Colt Express“ ist ein echter Hingucker! Der dreidimensionale Zug sieht Klasse aus, ist funktional und auch noch sinnvoll für das Spiel. Jedoch könnten Grobmotoriker Schwierigkeiten mit der geringen Größe bekommen. Da kann es schon mal problematisch werden, den eigenen Räuber aus dem Zug zu bekommen, ohne gleichzeitig alle anderen Figuren aus dem Zug zu fegen. Das Spiel selbst funktioniert ganz hervorragend. Es ist unterhaltsam; dabei allerdings nur bedingt berechenbar. Aber gerade das macht den Reiz von „Colt Express“ aus. Es ist letztlich diese Mischung aus Planung und Überraschung, die „Colt Express“ auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2015 gebracht hat. Und das völlig zu Recht. Nur zu zweit ist „Colt Express“ nicht ganz so gut.

„Colt Express“
Autor: Christophe Raimbault
Verlag: Ludonaute / Vertrieb: Asmodee
Für 2 – 6 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 40 Minuten
Preis: ca. 30 Euro

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