Hanamikoji

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Der Kosmos Verlag hat vor vielen Jahren schon eine Reihe mit Spielen für zwei Personen gestartet. Berühmt wurden „Cäsar und Kleopatra“ oder auch „Babel“ und das sehr geniale „Targi“. Die Reihe wird konsequent bis heute fortgesetzt. Eines der neuesten Spiele in dieser Reihe heißt „Hanamikoji“. Benannt ist es nach einer Straße in der Stadt Kyoto. Berühmt ist diese Straße für ihre Teehäuser und als Zentrum der Geisha-Kultur. Und das ist das Thema des Spiels. Zwei Restaurantbesitzer buhlen um die Gunst von sieben Geishas, die wiederum Gäste anlocken sollen.

Wie funktioniert es?
Geishas gehören zur japanischen Kultur, wie die Teezeremonie oder Bonsai. Die meist jungen Damen in ihren traditionellen Gewändern sollen beim gepflegten Essen für kultivierte Unterhaltung sorgen und das spiegelt sich bei „Hanamikoji“ wider. Die schönen Künste stehen im Mittelpunkt des Spiels. Sieben Geishas gilt es für sich zu gewinnen.

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Diese werden als Kartenreihe zwischen die beiden Spieler gelegt. Jede Geisha steht für eine bestimmte Kunst oder Kulturform. Damit verbunden ist auch immer ein konkreter Gegenstand, diese Gegenstände finden sich auf 21 Geschenkkarten. Es sind Geschenke, die die Spieler den Geishas machen, um die Gunst der Geishas für sich zu gewinnen. In der linken oberen Ecke zeigt jede Geishakarte einen Wert. Dieser Wert gibt die Gunst an, die diese Geisha mir bringt, wenn ich sie am Ende der Runde für mich gewinne. Außerdem zeigt der Wert auch an, wie viele Geschenkkarten mit dem entsprechenden Gegenstand im Spiel vorhanden sind. Zu Beginn des Spiels wird eine Geschenkkarte zufällig und unbesehen aus dem Spiel entfernt; dann erhält jeder Spieler zufällig sechs Geschenkkarten auf die Hand. Die restlichen acht Geschenkkarten bilden den Nachziehstapel. In jeder Runde sind die Spieler wechselseitig am Zug. In seinem Zug zieht der aktive Spieler zuerst eine Geschenkkarte vom Nachziehstapel, dann nutzt er eine von vier möglichen Aktionen.

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Dabei kann jede Aktion nur einmal pro Runde ausgeführt werden. Die genutzte Aktion wird markiert. Danach ist der nächste Spiele am Zug. Das geht so lange, bis beide Spieler alle ihre Aktionen ausgeführt haben. Zwei der vier Aktionen erlauben es Geschenkkarten direkt bei den Geishas zu platzieren. Der Haken dabei: Der aktive Spieler muss drei bzw. vier Karten offen vor sich auslegen und der Gegenspieler wählt zuerst eine, bzw. zwei Karten davon aus und legt diese Karten auf seiner Seite bei den Geishas an. Eine Aktion erlaubt das verdeckte Ablegen einer Geschenkkarte, die am Ende der Runde noch in die Wertung eingeht. Die vierte Aktionsmöglichkeit zwingt den Spieler dazu zwei seiner Geschenkkarten verdeckt abzulegen. Diese Karten gehen aber nicht in die Wertung am Rundenende ein. Welche Aktion ein Spieler wann nutzt ist ihm überlassen. Haben beide Spieler ihre vier Aktionen ausgeführt wird zunächst die verdeckt abgelegte Geschenkkarte, die noch in die Wertung eingeht, aufgedeckt und zur entsprechenden Geisha gelegt. Dann wird geschaut, wer bei den einzelnen Geishas mehr Geschenkkarten platziert hat.

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Der Spieler, der die jeweilige Mehrheit an Karten hat, hat die Gunst dieser Geisha für sich gewonnen und erhält auch deren Gunstpunkte. Angezeigt wird das durch Gunstmarker, die auf den Geishas liegen. Jetzt wird überprüft, ob einer der beiden Spieler mindestens eine von zwei Siegbedingungen erfüllt. Die erste Siegbedingung ist es vier oder mehr Geishas für sich zu gewinnen. Die zweite Siegbedingung ist es elf oder mehr Gunstpunkte durch Geishas zu haben. Ist eine der Siegbedingungen erfüllt, endet das Spiel sofort. Es gewinnt der Spieler, der die Siegbedingung erfüllen konnte. Sollte ein Spieler die Gunst von vier Geishas gewonnen haben und der andere Spieler elf oder mehr Gunstpunkte erreicht haben (was theoretisch möglich ist), gewinnt der Spieler mit mehr Gunstpunkten. Sollte keine der Siegbedingungen erfüllt sein, schließt sich eine zweite bzw. dritte Spielrunde an.

Einschätzung

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Ich mag Spiele, die mit ganz wenig Material, minimalen Regeln und Aktionen auskommen; Spiele, die aufs Wesentliche reduziert sind. Und genau das bietet „Hanamikoji“. Es gibt die sieben Geishas, 21 Gegenstandskarten und vier Aktionen, durch die ich acht der Gegenstandskarten bei Geishas anlege. Es geht kaum minimalistischer und gleichzeitig ist es eine große Herausforderung, das so zu tun, dass ich am Ende gewinne. Spannend finde ich dabei den Gesichtspunkt, dass ich immer auch überlegen muss, was meinem Gegenspieler nutzen könnte. Denn die Hälfte der Aktionen erlauben es ja meinem Gegenüber unter den von mir ausgelegten Karten zuerst auszuwählen. Da kommen die Gehirnzellen ganz schön auf Trab. Mir gefällt außerdem die Gestaltung der Karten sehr gut und die Spieldauer ist echt kurz. Manchmal gibt es nur eine Runde, dann ist schon Schluss. Als Spieler muss ich mir deshalb jede meiner nur vier Aktionen sehr gut überlegen und genau darin liegt für mich der große Reiz. Die kurze Spieldauer ermöglicht wiederum viele Partien, die man auch gerne spielen will, weil der Wiederspielreiz sehr hoch ist. Für mich ist „Hanamikoji“ eines der besten Spiele in der Reihe von Kosmos-Spielen für zwei Personen. Absolut empfehlenswert!

„Hanamikoji“
Autor: Kota Nakayama
Verlag: Kosmos Verlag
Für 2 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 15 Minuten
Preis: 13 Euro

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