Nusfjord

© Lookout Spiele

Für einige Menschen zählt Norwegen zu den schönsten Ländern der Welt. Mit seinen Fjorden, den Bergen und pittoresken Dörfern ist Norwegen landschaftlich einzigartig und wirklich ein Erlebnis. Auch Spieleautor Uwe Rosenberg ist der Faszination von Norwegen erlegen. Deutlich macht das sein Spiel „Nusfjord“, das bei Lookout Spiele erschienen ist. Wie Rosenberg in einem Interview erzählt hat, hat er das real existierende Dorf „Nusfjord“ bei der Suche im Internet entdeckt und voila war der Name für sein neues Spiel gefunden.

Wie funktioniert es?
Bei „Nusfjord“ übernehmen die bis zu fünf Spieler (eine Solovariante ist auch möglich) die Rolle von Fischern in einem kleinen Dorf auf den norwegischen Lofoten. Jeder Spieler hat vor sich ein persönliches Tableau liegen. Darauf ist Platz für eine Fischfangflotte, für Gebäude und Dorfälteste. Außerdem stehen jedem Spieler drei Arbeiter und ein Platz als persönlicher Vorrat zur Verfügung. Ziel des Spiels ist es, den eigenen Fischereibetrieb auszubauen und nebenbei das Dorf zu erweitern; denn der Wohlstand des Dorfes soll durch die Fischerei gefördert werden. Um das zu erreichen gehen die Spieler in jeder der sieben Runden, die gespielt werden erst einmal fischen; mit dem Fang können die Spieler sich unter anderem eine größere Fangflotte zulegen, Gebäude errichten und Älteste aus dem Dorf anheuern, die bei all dem helfen. Außerdem können die Spieler Anteile an ihrem Fischereibetrieb veräußern, was Geld einbringt. Das gibt es auch, wenn man die Dorfältesten mit leckerem Fisch versorgt. Um diese Ältesten anzuheuern wird Fisch benötigt und um sie bei Laune zu halten, müssen sie auch immer wieder neu mit Fisch versorgt werden. Deshalb kommt dem Fischfang eine zentrale Bedeutung zu. Ein weiterer Rohstoff neben Geld und Fisch ist Holz. Das wird für den Bau der meisten Gebäude und für den Schiffsbau benötigt.

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Die Gebäude liegen in einer eigenen Auslage bereit und haben unterschiedliche Effekte. Durch das Abholzen von Waldflächen auf dem eigenen Spielertableau schafft man Platz für Gebäude und erhält Holz. Wichtig ist es deshalb zwischendurch auch aufzuforsten. Alle diese Aktionen stehen den Spielern auf einem Aktionstableau zur Verfügung, das zwischen den Spielern ausliegt. Hier kann jeder Spieler pro Runde seine drei Arbeiter einsetzen und damit jeweils pro eingesetzten Arbeiter eine Aktion auslösen. Hat ein Spieler einen seiner Arbeiter eingesetzt, ist immer der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe. Knifflig wird es unter anderem dadurch, dass die Zahl der Arbeiter begrenzt ist, die auf die jeweiligen Aktionsfelder gelegt werden dürfen. So muss sich jeder Spieler Alternativen überlegen, wenn das Aktionsfeld, das er gerne wählen wollte, schon vom Arbeiter eines anderen Spielers besetzt ist. Haben alle Spieler ihre drei Arbeiter gesetzt, werden diese wieder nach Hause geholt. Dann wechselt der Startspieler und eine neue Runde beginnt. Nach sieben Runden ist Schluss und dann wird geschaut, wer der erfolgreichste Fischer war! Siegpunkte bringen dann Schiffe in der eigenen Fischfangflotte, Gebäude, die die Spieler errichtet haben, veräußerte eigene Anteile und Geld. Negativ schlagen nicht veräußerte Anteile und unbebaute Flächen auf dem persönlichen Spielertableau zu buche.

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Einschätzung
„Nusfjord“ ist ein guter Einstieg für Leute, die sich mal an etwas anspruchsvollere Spiele heranwagen wollen. Denn „Nusfjord“ ist für ein Spiel von Uwe Rosenberg eher einfach und auch von der Dauer absolut im Rahmen. Wie immer ist die Regelerklärung exzellent und die Spielabläufe sind sehr eingängig, so dass jeder Spieler schnell ins Spiel hineinfindet. Dennoch gibt es bei „Nusfjord“ etliche Elemente, die ineinander greifen und deren Wirkweise man erkennen muss, um das Spiel erfolgreich zu spielen. So ist die Bedeutung der Ältesten und der Gebäude nicht zu unterschätzen, da sie in der Regel Aktionen kombinieren und ich so durch den Einsatz eines einzelnen Arbeiters mehr rausholen kann; denn mit nur drei Aktionen pro Runde sind die Möglichkeiten schon sehr eingeschränkt. Und wie bei vielen Spielen von Uwe Rosenberg geht es um den geschickten Einsatz der Arbeiter. Allerdings ist der Anspruch auch nicht übermäßig. Für Vielspieler könnte es enttäuschend sein, dass letztlich keine neuen Spielmechaniken auftauchen. Es ist alles sehr vertraut. Neu für Rosenberg ist hier aber die Möglichkeit Anteile zu verkaufen! Das hat es so noch nicht gegeben. Für mich einer der interessanteren Aspekte des Spiels. Schön finde ich, dass es drei verschiedene Sets an Gebäudekarten gibt und so eine Variation möglich ist. Der Solospielermodus ist ja eigentlich bei fast jedem Spiel von Uwe Rosenberg inzwischen dabei und auch das gefällt mir. Ansonsten besticht „Nusfjord“ durch seine wunderbare Grafik, die einfach super zum Thema passt. Insgesamt ist „Nusfjord“ ein absolut rundes Spiel, das mir viel Spaß gemacht hat!

„Nusfjord“
Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Lookout Spiele
Für 1 – 5 Spieler
Ab 12 Jahren
Dauer: 20 Minuten pro Spieler
Preis: ca. 45 Euro

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