Beutezug

© Amigo Spiele

Spiele müssen nicht kompliziert und langatmig sein, um gut und unterhaltsam zu sein. Einen Beweis dafür liefert „Beutezug“ von Florian Nadler, das bei Amigo Spiele erschienen ist. Mit bunten Würfeln versuchen wir, die wertvollsten Karten aus der Auslage zu erbeuten und damit besser zu sein als alle anderen. Doch wer eine von sieben Runden gewinnt, hat noch lange nicht das gesamte Spiel gewonnen, denn abgerechnet wird am Schluss.

Wie funktioniert es?

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„Beutezug“ geht über sieben Runden, in denen wir versuchen möglichst viele Siegpunkte zu holen. Diese Punkte gibt es im Bereich von einem Punkt bis zu 14 Punkten auf 55 Beutekarten. Aufgeteilt sind diese Beutekarten in fünf Kartenstapel, die auf der Rückseite mit den Zahlen Null, Zwei, Drei, Vier und Fünf markiert sind. Wir mischen jeden Stapel für sich und legen alle verdeckt bereit. Vom Stapel mit der Zahl Zwei decken wir die obersten drei Karten auf und legen sie in einer Reihe aus.

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Dann wählen alle je eine Charakterkarte für sich und den dazugehörigen Charakterchip und legen beides vor uns ab. Anschließend wird zufällig noch eine Reihenfolge über Reihenfolgechips festgelegt. Dann kann es losgehen und wir können versuchen Beute zu machen.
Wie erwähnt hat jede Karte einen Wert, aber jede Karte erfordert auch einen gewissen Aufwand, um sie zu bekommen.

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Dieser Aufwand sind Würfelergebnisse, die ich mit farbigen Würfeln erzielen muss. Je wertvoller eine Karte, umso mehr Würfel muss ich verwenden und umso höhere Ergebnisse muss ich mit den einzelnen Würfeln erreichen. Zusätzlich zu ihrem Wert haben sehr viele Karten auch noch einen Effekt, den ich nutzen kann, sobald ich die Karte bei mir liegen habe. Diese Effekte sorgen dafür, dass ich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit die gewünschten Ergebnisse erziele, um Beutekarten zu erhalten. So kann ich dann mit Hilfe von Karten-Effekten alle Würfel noch mal würfeln oder einzelne Würfel nochmals würfeln oder ich bekomme einen Bonus auf einzelne Farben. Dieser Bonus bei den Farben zahlt sich doppelt aus, denn wer zuerst Beutekarten gesammelt hat, auf denen alle vier möglichen Farbboni zu sehen sind, erhält den höchsten noch zur Verfügung stehenden Beutechip.

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Je weiter das Spiel voranschreitet, umso mehr und umso wettvollere Karten werden aufgedeckt. Denn immer, wenn eine Beutekarte erfolgreich genommen wurde, wird an dieser Stelle eine neue Karte aufgedeckt und in der Reihe darüber wird auch eine Beutekarte aufgedeckt, falls dort noch keine drei aufgedeckte Beutekarten liegen sollten. Wir erhalten jede Runde genau eine Karte, denn, wenn wir das benötigte Würfelergebnis nicht erreichen, dann gibt es immerhin noch eine Karte vom Stapel der Nuller-Karten zum Trost.
Es kann auch passieren, dass ich die von mir bevorzugte Beute-Karte nicht erhalte, weil jemand anderes schneller war als ich, denn es gibt eine gewisse Konkurrenz um die Karten. Bevor nämlich um die Beutekarten gewürfelt wird, müssen erst einmal aller markieren, auf welche Karte sie es in dieser Runde abgesehen haben.

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Dazu legen alle am Beginn jeder Runde entsprechend der Reihenfolge, die die Reihenfolgechips vorgeben, ihren Charakterchip auf die Karte, die sie gerne erbeuten wollen. Dabei können auch mehrere Leute dieselbe Karte für sich beanspruchen. Dann wird in umgekehrter Reihenfolge um die Beutekarten gewürfelt. Wer also zuletzt seinen Charakterchip auf eine Karte gelegt hat, kommt zuerst dran. Ist diese Person erfolgreich, dann werden alle anderen Charakterchips eine Reihe tiefer geschoben. Dann geht es für die anderen noch um diese Karte. In der untersten Reihe bleiben die Charakterchips, wo sie sind, es wird nur eine neue Beute-Karte aufgedeckt.

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Am Ende jeder Runde wird geschaut, wer jetzt die meisten Punkte hat und entsprechend ändert sich die Reihenfolge. Die Person mit den meisten Punkten beginnt nun und die Person mit den wenigsten Punkten bekommt einen Bonus, wodurch die Chancen steigen, beim Würfeln erfolgreich zu sein. Am Ende der siebten Runde wird geschaut, wer die meisten Punkte hat.

Einschätzung

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„Beutezug“ ist ein kurzweiliges, taktisches Würfelspiel, das im Handumdrehen erklärt ist und das tatsächlich nur die 20 Minuten dauert, die auf der Spieleschachtel stehen. Es ist sehr unterhaltsam und spannend, weil eben Würfel im Spiel sind. Wahrscheinlichkeit hin oder her, am Ende muss man beim Würfeln einfach auch ein wenig Glück haben. Aber durch die geschickte Wahl an Beutekarten, kann ich eben meine Chancen durchaus beträchtlich erhöhen und abgerechnet wird am Schluss.

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Denn interessant wird es dadurch, dass die Person mit den wenigsten Punkten eben zusätzliche Chancen erhält erfolgreich zu sein. Die Person, die in Führung liegt, muss dagegen Nachteile in Kauf nehmen. Dadurch entsteht ein gewisser Ausgleich, der auch tatsächlich im Spiel zum Tragen kommt und es nicht zu schnell einseitig werden lässt. Die höherwertigen Beutekarten bieten eben keinen sonstigen Bonus und dadurch bin ich versucht auch Karten mit niedrigerem Wert zu erbeuten, um deren Effekt nutzen zu können. Es kann auch in der letzten Runde noch einen Wechsel in der Rangfolge geben und das macht es spannend. Insgesamt ist „Beutezug“ ein einfaches und dennoch sehr kurzweiliges Würfelspiel für die gesamte Familie. Auch für Leute geeignet, die nicht so oft spielen.

„Beutezug“
Autor: Florian Nadler
Verlag: Amigo Spiele
Für 2 – 5 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: 13 Euro

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