Brains Family – Burgen und Drachen

© Pegasus Spiele

Bei zunehmend mehr Spielen gibt es inzwischen auch immer eine Solospieler-Variante. Damit ermöglichen die Verlage den Spielern die Möglichkeit ein Spiel auch dann zu spielen, wenn gerade kein Mitspieler zur Hand ist. Nicht immer ist die Solovariante dann aber so gut wie das Mehrspieler-Spiel oder es macht alleine schlicht nicht so viel Spaß. Pegasus Spiele hat in seiner Brains-Reihe nun genau den anderen Weg beschritten. Aus einem Solo-Denkspiel ist mit „Brains Family – Burgen und Drachen“ nun ein Familienspiel geworden. Es geht also nicht mehr nur Spieler gegen die Denksportaufgabe, sondern nun auch noch mit zeitlichem Druck gegen die Mitspieler.

Wie funktioniert es?

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Jeder Spieler erhält eine Spielfigur und ein eigenes Tableau auf dem in drei Reihen je fünf Felder zu sehen sind. Passend zu den fünfzehn freien Feldern des Tableaus gibt es fünfzehn Landschaftsplättchen. Diese zeigen zwei rote und zwei blaue Burgen, einen roten und einen blauen Drachen und neun Wege. Diese Wege zeigen von einfachen Geraden bis zu einer Kreuzung unterschiedliche Wegformen. Die Wege gibt es ebenfalls in Rot und Blau und Kombinationen aus diesen beiden Farben. Sämtliche Landschaftsplättchen legen die Spieler offen neben ihr Tableau. Nun wird eine von 50 Abenteuertafeln aufgedeckt. Die Tafeln zeigen ein verkleinertes Spielertableau mit ebenfalls fünfzehn Feldern. Auf diesen sind in unterschiedlicher Zusammenstellung Burgen und Drachen zu sehen. Am Rand der fünfzehn Felder ist an einer Stelle zudem eine Figur eingezeichnet. Sie symbolisiert die Spieler-Figur jedes Spielers. Alle Spieler agieren nun gleichzeitig. Sie müssen zunächst möglichst schnell alle Burgen und Drachen exakt so auf das eigene Tableau legen, wie dies auf der Abenteuertafel angegeben ist; einschließlich der eigenen Spieler-Figur.

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Nun müssen die Spieler die restlichen Landschaftsplättchen so auf das eigene Tableau legen, dass die Spieler-Figur über so entstandene Wege alle Burgen erreichen kann. Dafür gelten natürlich Regeln. So dürfen beispielsweise nur Wege mit gleichen Farben verbunden werden, was natürlich auch für Wege gilt, die bei Burgen und Drachen enden. Es müssen aber keinesfalls alle Landschaftsplättchen verbaut werden. Wer als erster Spieler meint eine korrekte Lösung gelegt zu haben, der tut dies kund. Alle anderen Spieler müssen dann ihre Arbeit erst einmal einstellen und überprüfen den Lösungsweg des ersten Spielers. Ist der Weg korrekt und der Spielfigur kann auf ununterbrochenen Wegen alle Burgen erreichen, dann erhält der Spieler dafür einen Gewinnmarker in Form eines Schildes. Ist der Weg aber falsch, ist der Spieler aus dem Rennen und die anderen Spieler dürfen weiter über den richtigen Weg knobeln. Wurde von einem Spieler der richtige Lösungsweg gelegt, dann werden alle Tableaus komplett abgeräumt und eine neue Aufgabentafel wird aufgedeckt.

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Doch nun muss jeder Spieler, der bereits ein Schild vor sich liegen hat, nicht nur alle Burgen über Wege erreichen, sondern mindestens auch einen der beiden Drachen! Die Aufgabe wird für ihn also schwerer. Hat ein Spieler bereits zwei Schilde vor sich liegen, so muss er sogar beide Drachen an sein Wegenetz anbinden. Der Spieler, der zuerst drei Schilde erreicht hat gewinnt.

Einschätzung
„Brains Family – Burgen und Drachen“ ist eine souveräne Umsetzung des Solospieler-Prinzips in ein Familienspiel. Das Material ist hochwertig und schön gestaltet. Die Regeln sind denkbar einfach. Dass in Führung liegende Spieler einen Schwierigkeitszuschlag bekommen und zusätzlich zu den Burgen auch noch die Drachen ans Wegenetz anbinden müssen, ist positiv. So wird eine gewisse Balance zwischen den Spielern erreicht. Das Element des Wettbewerbs und damit Zeitdrucks bringt Spannung ins Spiel und es macht Freude, die Aufgaben zu lösen.

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Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Aufgaben ist zudem unterschiedlich schwer. Besonders zu Beginn scheinen manche Aufgabenstellungen sehr schwierig, doch relativ schnell gewöhnt man sich an die Herausforderung. Und man bekommt Lust, noch mehr dieser kniffligen Aufgaben zu lösen. Also will man gleich noch eine Partie spielen. Doch da hat das Spiel meiner Ansicht nach einen Schwachpunkt. 50 Abenteuertafeln sind im Spiel vorhanden. Nach einigen Runden, gerade mit vier Spielern hat man schon sehr viele dieser Tafeln durchgespielt. Was konkret bedeutet, dass Tafeln bald ein zweites Mal auftauchen und man die Lösung im Prinzip schon kennt. Das schreit nach neuen Tafeln, die es zum einen noch nicht gibt und zum anderen zusätzlich Geld kosten werden. Mal schauen, was der Verlag da bieten wird. Die Solospieler-Versionen der Brains-Reihe leben auch davon, dass es immer wieder neue Boxen gibt. Für Vielspieler und Leute, die gerne Denkspiele bestreiten wird „Brains Family – Burgen und Drachen“ daher sehr schnell seinen Reiz verlieren. Aber im Namen des Spiels steckt die Zielgruppe „Family“ ja schon drin. Als Familienspiel, bei dem Familien gelegentlich mal zwei, drei Runden spielen, kann ich mir „Brains Family – Burgen und Drachen“ gut vorstellen, denn nach einiger Zeit hat man die Lösungen dann schon wieder vergessen und so behält das Spiel länger seinen Reiz.

„Brains Family – Burgen und Drachen“
Autor: Reiner Knizia
Verlag: Pegasus Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 15 – 30 Minuten
Preis: 20 Euro

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