Café Del Gatto

© Schmidt Spiele

Kopi-Luwak ist der teuerste Kaffee der Welt. Er wird auch Katzenkaffee genannt. Wobei es sich bei diesen Katzen um Fleckenmusangs handelt, die zu den Schleichkatzen gehören. Kopi-Luwak wurde jedenfalls ursprünglich aus halb verdauten Kaffeebohnen hergestellt, die vorher den Verdauungstrakt dieser Schleichkatzenart durchlaufen hatten. Jedenfalls musste ich unwillkürlich an Kopi-Luwak denken, als ich das neue Spiel vom Verlag Schmidt Spiele gesehen habe: “Café Del Gatto”. Was übersetzt Katzen-Café oder Café der Katzen bedeutet. Und tatsächlich gießt auf dem Cover des Spiels eine genüsslich lächelnde Katze einen schönen Kaffee ein. Wie ich später feststellen musste, hat das Spiel sehr wenig mit Katzen zu tun, dafür aber sehr viel mit Kaffee, was für mich völlig in Ordnung ist.

Wie funktioniert es? 

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Unsere Aufgabe im “Café del Gatto” ist es, Kaffeespezialitäten zu servieren. Fünf verschiedene Arten, vom kleinen Espresso bis zum großen Latte Macchiato. Um das zu schaffen, gibt es eine Espressomaschine. Die wird mit Kaffee und Milch gefüllt.

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Natürlich nicht in echt, sondern mit sehr schönen rechteckigen Steinen. Jeder Stein stellt auf einer Seite Kaffee, auf der anderen Milch dar; verdeutlicht durch eine braune und eine weiße Seite. Jeder Stein hat zudem einen Wert zwischen Eins und Vier und eines von drei Symbolen.

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Die Steine mit dem Wert Eins zeigen zudem noch einen Zuckerwürfel. Alle Steine kommen in einen Beutel und zufällig wird die Espressomaschine mit Steinen bestückt. Je fünf Steine kommen schräg übereinander auf die Kaffee- und die danebenliegende Milchseite der Maschine. Wobei die Zahlen der Steine natürlich sichtbar sein müssen. Nehme ich unten einen Stein weg, rutschen die anderen nach. Einen Stein darf ich mir aber nicht einfach so nehmen. Ich muss dafür bezahlen. Dafür gibt es zu Beginn schon mal ein wenig Startkapital! Der Preis für einen Stein wird jeweils durch den gegenüberliegenden Stein bestimmt. Die beiden obersten Steine auf jeder Seite kosten noch ein, bzw. zwei Geld extra.

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Kaufe ich einen Stein, lege ich ihn auf eine der fünf Kaffeespezialitäten. Wobei ich unterschiedlich viele Steine für jede Spezialität benötige. Außerdem muss ich den Kaffee immer von unten nach oben füllen und darauf achten, wo Kaffee und wo Milch hinsollen. Nehme ich einen Stein mit dem Wert Eins, dann bekomme ich dazu noch ein Stück Zucker, das ich vor mir ablege. Das Kaufen eines Steins ist eine von drei möglichen Aktionen, die ich in meinem Zug habe. Die zweite Aktion ist das Servieren von einer oder mehrerer Kaffeespezialitäten. Wobei jede Kaffeespezialität nur einmal serviert werden kann. Um einen Kaffee servieren zu können, muss ich alle Steine für diesen Kaffee zusammenbekommen haben. Einen Kaffee zu servieren, bringt mir Geld und Punkte.

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Wie viel Geld ich bekomme, ist abhängig von der Sortenreinheit der Steine, die ich für den Kaffee verwendet habe. Hier kommen die drei unterschiedlichen Symbole ins Spiel. Je mehr verschiedene Symbole ich für einen Kaffee verwendet habe, umso weniger Geld bekomme ich. Wie viel Geld ich jeweils konkret bekomme, zeigt eine Übersicht. Für die Punkte, die ich erhalte – und auf die es am Ende des Spiels dann ankommt – gibt es Getränkeplättchen.

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Die werden zu Beginn des Spiels ausgelegt. Pro Kaffeespezialität gibt es fünf verschiedene sogenannte Barista-Werte. Wobei die meisten Werte in jeder Spezialität jeweils nur einmal vergeben werden. Nur der jeweils niedrigste Wert ist mehrfach vorhanden. Für den Barista-Wert zähle ich einfach die Werte auf den Steinen auf der Kaffeespezialität zusammen, die ich serviere. Das Plättchen dieser Spezialität mit dem entsprechenden Wert kann ich mir nehmen, sofern es noch ausliegt und nicht schon von einer anderen Person genommen wurde.

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Serviere ich zu spät, muss ich mich mit einem Plättchen mit weniger Punkten begnügen. Die Differenz zum Barista-Wert meines Kaffees bekomme ich immerhin in Geld ausgezahlt. Zuckerstücke, die ich abgebe, helfen mir, den Barista-Wert meines Kaffees zu erhöhen. Sollte ich keinen Kaffee servieren können, benötige aber dennoch Geld, so kann ich als dritte Aktion auch einfach zwei Geldmünzen nehmen. Das Spiel endet, wenn eine Person alle ihre fünf Kaffeespezialitäten serviert hat. Dann wird geschaut, wer die meisten Punkte gesammelt hat. 

Einschätzung
„Café Del Gatto“ ist super eingängig. Die recht einfachen Regeln passen auf vier Seiten und sind mit etlichen bildhaften Erklärung versehen. Die Aktionsmöglichkeiten sind übersichtlich und die Aktionen leicht zu verstehen.

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Das Spiel dauert gerade einmal eine halbe Stunde. Zudem können dem Thema „Kaffee“ fast alle was anfangen. Das Material ist schön und groß. Besonders die Steine fühlen sich sehr gut an. Der Aufbau ist wegen des Auslegens der Plättchen ein wenig umständlich, aber hält sich noch im Rahmen. Insgesamt ist “Café Del Gatto” ein echtes Wohlfühlspiel. Was mir ausgesprochen gefällt ist die Mechanik der Espressomaschine. Wenn ich einen Stein nehme, ändert das was für die anderen danach, weil sich der Preis verändert. Das kann ich in Betracht ziehen oder ignorieren. Wichtig ist vor allem, dass ich schneller beim Servieren der Kaffeespezialitäten und damit den Siegpunkten bin als die anderen. Gleichzeitig muss ich darauf achten, dass ich auch an Geld komme. Also ist das richtige Timing gefragt, wann ich einen Kaffee serviere.

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Da gibt es viele taktische Entscheidungen zu treffen. Ich brauche aber auch ein wenig Glück beim Bestrücken der Espressomaschine. Komme ich billig an Steine, die ich gut brauchen kann oder muss ich Kompromisse eingehen. Die Mischung aus Taktik und Glück stimmt aber für mich im Gesamtbild des Spiels. Denn es ist ein Spiel, das sich besonders für Erwachsene eignet, die nur gelegentlich mal spielen und es nicht zu kompliziert mögen. Als Familienspiel funktioniert „Café Del Gatto“ auch problemlos, doch das Thema reißt Kinder jetzt nicht vom Hocker. 

„Café Del Gatto“
Autor: Lena Burkhardt und Julia Wagner
Verlag: Schmidt Spiele
Für 2 – 5 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 40 Euro 

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