Clever 4 Ever

© Schmidt Spiele

Aller guten Dinge sind Drei, heißt es im Sprichwort. Beim Verlag Schmidt Spiele in Berlin scheint man diesem Sprichwort nicht viel Bedeutung beizumessen. Denn in ihrer Reihe der “Ganz schön clever” Spiele ist nun bereits Spiel Nummer Vier erschienen: “Clever 4 Ever”. Autor ist – wie bei allen Spielen in der Reihe – Wolfgang Warsch. Stellt sich die Frage, ob das vierte Spiel nun eine clevere Entscheidung des Verlags war oder nicht?

Wie funktioniert es? 

Alle Spiele der “Ganz schön clever” – Reihe laufen nach demselben Prinzip ab und das gilt auch für “Clever 4 Ever”. Es ist ein Würfelspiel, bei dem uns sechs verschiedenfarbige Würfel zur Verfügung stehen.

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Auf einem Blatt, über das jede Person verfügt, gibt es passend zu den Farben der Würfel fünf farblich unterschiedliche Bereiche, für die ich jeweils den farblich passenden Würfel verwenden muss. Im Falle von “Clever 4 Ever” sind das die Farben Gelb, Blau, Grau, Grün und Pink. Außerdem gibt es noch einen weißen Würfel; dieser gilt als Joker und kann beliebig für eine der anderen Farben verwendet werden. Eine Ausnahme gilt für Blau, denn der weiße Würfel wird immer mit dem blauen Würfel kombiniert. Indem ich Würfelergebnisse in die Farbbereiche eintrage oder Felder in ihnen ankreuze, sammle ich Punkte und schalte Bonusaktionen frei. Vier verschiedene Bonusaktionen gibt es bei “Clever 4 Ever”. Eine Bonusaktion erlaubt es mir, Würfel noch einmal zu werfen. Eine zweite Bonusaktion verschafft mir den Zugriff auf Würfel, die ich sonst nicht verwenden dürfte. Mit einer dritten und bei “Clever 4 Ever” neuen Bonusaktion kann ich die Würfelergebnisse von bestimmten Würfeln manipulieren. Die vierte Bonusaktion ist die vielleicht stärkste. Sie macht es möglich, dass ich in einem der fünf Bereiche eine beliebige Zahl eintragen oder ein beliebiges Feld ankreuzen kann. Gespielt wird, abhängig von der Anzahl der Leute, die mitmachen, über vier bis sechs Runden.

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Dabei läuft jede Runde im Grunde gleich ab. Bin ich die aktive Person, werfe ich alle sechs Würfel. Von diesen Würfeln wähle ich einen aus und lege ihn auf mein Blatt. Je nach Farbe des Würfels muss ich nun im zugehörigen farbigen Bereich meines Blattes den Wert des Würfels eintragen oder die entsprechende Zahl ankreuzen. Dann lege ich alle Würfel, die einen niedrigeren Wert zeigen als der eben verwendete, zur Seite auf ein Silbertablett, das auf die Spielschachtel aufgedruckt ist. Ich kann die Würfel auf dem Silbertablett in dieser Runde nicht mehr verwenden (außer ich habe das entsprechende Bonusfeld freigeschaltet). Die restlichen Würfel, also die, die ich weder verwendet noch auf das Silbertablett gelegt habe, würfle ich noch einmal. Dann mache ich alles wie beim ersten Wurf. Sind dann immer noch Würfel übrig, kann ich diese noch für einen dritten Wurf verwenden. Habe ich auch den letzten Würfel, den ich auf mein Blatt gelegt habe, verwendet, kommen alle anderen Leute zum Zug.

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Als passive Personen wählen sie nun für sich je einen Würfel auf dem Silbertablett und verwenden ihn auf ihrem Blatt. Dabei können auch mehrere Personen denselben Würfel verwenden. Danach können auch noch Bonusaktionen verwenden, so sie sie freigeschaltet haben und nutzen können oder wollen. Haben das alle getan, ist die nächste Person aktive Person. Das geht reihum, bis in einer Runde alle einmal als aktive Person dran waren. Dann geht es in die nächste Runde. Am Ende gewinnt, wer die meisten Punkte sammeln konnte.  

Einschätzung
Neu sind bei “Clever 4 Ever” die fünf farbigen Bereiche auf den Blättern gestaltet. Konkret also die Regeln, nach denen ich die Zahlen in die Zeilen und Spalten eintrage oder Felder ankreuze.

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Das sind spannende neue Ideen. Außerdem gibt es mit der Bonuskation “Aufpolieren” eine neue interessante Möglichkeit für passive Personen mit schlechten Würfelvorgaben noch was anfangen zu können. Dass ich den Wert eines Würfels verändern kann, ist oft sehr hilfreich und kann entscheidend sein. Ansonsten hat sich am Spielprinzip rein gar nichts geändert. Aber das ist auch gar nicht nötig. “Clever 4 Ever” lebt wie seine Vorgänger von der Sogwirkung, die dieses Spiel entfalten kann. Dabei ist es ein Das ist ein sehr anspruchsvolles Spiel. Obwohl das Alter, ab der “Clever 4 Ever” gespielt werden kann mit acht Jahren angegeben wird, ist es dennoch fast ein Kennerspiel. Dabei sind die Regeln sehr leicht zu verstehen. Die ausführliche Spielanleitung ist zudem vorbildlich und erklärt wirklich alles im Detail. Trotz dieser einfachen Regeln ist „Clever 4 Ever“ aber eine echte Herausforderung. Ständig muss ich schwierige Entscheidungen treffen: Welchen Würfel wähle ich für mich aus und nutze ihn und welche Würfel „serviere“ ich den anderen? Außerdem sind es die Bonusfelder und -aktionen, die ich auf jeden Fall in meine Überlegungen bei der Auswahl der Würfel mit einbeziehen sollte.

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Wenn ich es richtig anstelle, kann ich Kettenreaktionen auslösen und mit einem einzigen Würfel gleich mehrere Felder nutzen. Das ist sehr stark und die kluge Nutzung der Bonusfelder kann am Ende über den Sieg entscheiden. Die Grundfrage lautet also: Wie komme ich mit meinen Würfelergebnissen möglichst effektiv an diese Bonusfelder heran? Das erfordert Planung, aber auch spontane Überlegung, weil die Würfel nicht unbedingt mein gewünschtes Ergebnis bringen. Dafür ist es eben auch ein Würfelspiel. Die neuen Bereiche, die “Clever 4 Ever” mit sich bringt, sind wirklich neu und unterscheiden sich von dem, was vorher da war. Also auch für Leute, die die ersten drei Spiele schon kennen, lohnt sich dieses vierte Spiel!  Überhaupt sind die Spiele aus der Reihe ein absolutes Muss für Leute, die anspruchsvolle Würfelspiele mögen. Somit hat der Verlag alles richtig gemacht. 

„Clever 4 Ever“
Autor: Wolfgang Warsch
Verlag: Schmidt Spiele
Für 1 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 20 Euro

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