Corinth

© Days of Wonder / Asmodee

Eine Art von Spielen, die zur Zeit sehr beliebt sind, sind die sogenannten Roll & Write Spiele. Eigentlich sagt der Name schon was in ihnen passiert. Erst werden Würfel gerollt oder geworfen und dann wird etwas aufgeschrieben, markiert oder angekreuzt. Auch, wenn es von Spiel zu Spiel Unterschiede gibt, das Spielprinzip ist doch immer dasselbe. Das wohl bekannteste Roll & Write Spiel ist das gute alte „Kniffel“. Wer hat noch nicht im jugendlichen Überschwang versucht doch noch diese „Große Straße“ zu erwürfeln oder zumindest ein „Full-House“. Auch auf der Spiel in Essen gab es wieder neue Spiele dieser Art zu bewundern. Darunter auch „Corinth“ von Days of Wonder.

Wie funktioniert es?
Corinth“ wird mit neun weißen Würfeln und drei gelben Würfeln gespielt, die der aktive Spieler dazukaufen und verwenden kann. Dies darf jedoch jeweils nur er tun. Nutzt er die gelben Würfel nicht, so werden sie für den Rest der jeweiligen Runde aus dem Spiel genommen. Nachdem der aktive Spieler die Würfel geworfen hat, sortiert er sie nach ihrer Augenzahl. Anschließend platziert er die Würfel auf dem zentralen Spielbrett.

© Days of Wonder / Asmodee

Dort sind sechs Bereiche zu sehen. Ganz unten sind es Ziegen, ganz oben Geld und dazwischen vier verschiedene Waren. Sämtliche Würfel, die die niedrigste Augenzahl zeigen, werden auf den Bereich mit den Ziegen gelegt. Sämtliche Würfel, die die höchste Augenzahl zeigen, werden auf den Bereich mit dem Geld gelegt. Alle anderen Würfel werden entsprechend ihrer Augenzahlen aufsteigend auf die vier Bereiche mit den Waren gelegt. Dies beginnt immer mit dem Bereich direkt oberhalb des Bereichs mit den Ziegen. Was dazu führen kann, dass immer wieder bestimmte Warenbereiche gar nicht mit Würfeln belegt werden. Diese Waren sind in dieser Runde dann schlicht nicht vorhanden. Beginnend beim aktiven Spieler wählt jeder Spieler reihum einen Bereich aus und nimmt sämtliche Würfel von diesem Bereich. Entsprechend der Anzahl der Würfel in diesem Bereich darf sich der Spieler dann die gewählte Ware oder Geld oder Ziegen auf seinem Spielerblatt markieren. Jeder Spieler verfügt über einen eigenes Blatt. Dieses zeigt vier Bereiche. In einem Bereich werden die Waren markiert. Sind Warenfelder voll gibt es dafür Siegpunkte. Ist ein Spieler der erste, der das bei einer Ware schafft, bekommt er noch einen Bonus. Der zweite Bereich zeigt Geld und Ziegen. Diese bringen am Ende des Spiels Siegpunkte ein.

© Days of Wonder / Asmodee

Noch wichtiger aber ist, dass sie dafür verwendet werden können, um Gebäude zu bauen. Die Gebäude sind der dritte Bereich des Blatts. Die Gebäude bringen Vorteile im Spiel und je nachdem, welches Gebäude man wählt, bringen sie am Ende des Spiels auch noch Siegpunkte ein. Der vierte Bereich des Blatts ist der Markt. Die Spieler können einen Statthalter über den Markt schicken, um bestimmte Waren zu holen und so auch noch Siegpunkte. Doch die Bewegung des Statthalters ist nicht abhängig von der Anzahl der Würfel, sondern von der Augenzahl der Würfel auf dem Bereich, aus dem die Würfel genommen werden. Nach 16 Würfel-Runden ist Schluss und dann wird geschaut, wer die meisten Siegpunkte einfahren konnte.

© Days of Wonder / Asmodee

Einschätzung
Corinth“ kommt mit einer großen Leichtigkeit daher und das in mehrfacher Hinsicht. Es ist leicht zu verstehen, hat eine schöne, klare Gestaltung und ist sehr kurzweilig. Der Kniff des Spiels ist der Mechanismus mit dem die Würfel verteilt werden. Nicht immer gibt es alle Waren und die Anzahl variiert auch jedes Mal. Wer schon länger Gesellschaftsspiele spielt, dem wird die Ähnlichkeit zu „Yspahan“ sofort auffallen, das 2006 beim Ystari Verlag erschienen ist. Die Ähnlichkeit ist kein Wunder, da beide Spiele vom selben Autor stammen: Sébastien Pauchon. Doch „Corinth“ ist weitaus schlanker in seiner Spielanlage als „Yspahan“. Und dennoch bietet auch „Corinth“ mehrere Wege, um Punkte zu sammeln. Deshalb kann das Zufallsmoment des Würfelns durch taktisches Geschick ausgeglichen werden. Diese Mischung aus Glück und Taktik macht den großen Reiz bei „Corinth“ aus. Jedoch gibt es durchaus Taktiken, die sich als gewinnbringender erweisen als andere. Auch bei den Gebäuden scheint eines besonders stark. Wenn alle Spieler dies in gleicher Weise berücksichtigen und in ihre Planung einbeziehen, gleicht sich dieser Vorteil jedoch auch wieder aus. Insgesamt ist „Corinth“ ein gutes, sehr solides Familienspiel im Bereich der Roll & Write Spiele, von dem ich sehr angetan bin. Wegen seiner recht geringen Spieldauer von nicht mal 30 Minuten kann es auch mal schnell zwischendurch gespielt werden oder als Start in einen langen Spieleabend.

Corinth
Autor:
Sébastien Pauchon
Verlag:
Days of Wonder / Vertrieb: Asmodee
Für 2 – 4 Spieler
Ab
8 Jahren
Dauer: 20
-30 Minuten
Preis:
22 Euro

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