Cryptid

Mythische Wesen und geheimnisvolle Tiere soll es ja eine ganze Menge geben. Angefangen beim Yeti aus dem Himalaya über Big Foot aus Nordamerika bis zu Nessie, der Seeschlage aus dem schottischen Loch Ness. Zwar wurden die alle noch nicht gesichtet, aber vielleicht ja auch nur deshalb, weil die Hinweise nicht richtig gedeutet wurden. Jedenfalls ist das die Aufgabe bei der Suche nach „Cryptid“. Noch so ein bisher unentdecktes Wesen, das es im gleichnamigen Spiel, das bei Osprey Games erschienen ist, zu finden gilt. Hier besteht immerhin die Hoffnung bei der richtigen Kombination aller Hinweise „Cryptid“ tatsächlich auch zu finden.

 

Wie funktioniert es?
Die Suche nach „Cryptid“ findet auf einem Spielbrett statt, das aus sechs Teilen zusammengesetzt wird. Jedes dieser Teile besteht aus mehreren Sechseckfeldern, die wiederum verschiedene Landschaftstypen zeigen. Dazu gehören Wald und Berg, Sumpf, Wasser und Wüste. Außerdem gibt es noch zwei verschiedene Tierterritorien. Wie die großen sechs Teile zum Spielbrett zusammengesetzt werden, das gibt eine Karte vor, die wir zufällig gezogen haben.

© Osprey Games / Skellig Games

Sie sagt auch, wo bestimmte Landmarken, wie Türme und verlassene Hütten, die es in verschiedenen Farben gibt, auf dem Spielbrett platziert werden. Neben dem Spielbrett gibt es fünf Hefte mit fast 100 möglichen Hinweisen, die angeben, wo sich „Cryptid“ denn nun befinden kann. Aber in jedem Heft passt jeweils nur ein Hinweis zu der Karte, die wir gezogen haben. Welche Hinweise das sind, steht auch auf der Karte. Jede Person bekommt eins dieser Hefte. Ich kann also durch meinen Hinweis zum Beispiel wissen, dass sich „Cryptid“ auf einem Wald- oder Bergfeld befindet. Das wissen alle anderen nicht. Sie haben andere Hinweise. Zum Beispiel, dass sich „Cryptid“ bis zu zwei Felder von einem Bärenterritorium entfernt befindet oder bis zu drei Felder entfernt von einem blauen Gebäude. Da in jedem Heft die Hinweise anders verteilt sind, kann ich beim Blick auf mein Heft auch nicht wissen, was die anderen haben. Das muss ich jetzt herausfinden. Dafür werden reihum Fragen gestellt. Bin ich an der Reihe, nehme ich eine neutrale Spielfigur und setze sie auf ein Sechseckfeld auf dem Spielplan.

© Osprey Games / Skellig Games

Dann stelle ich einer anderen Person die Frage, ob sich „Cryptid“ auf diesem Feld befinden könnte. Auf die Frage muss gemäß dem Hinweis, den die betreffende Person hat, wahrheitsgemäß geantwortet werden. Zur Verdeutlichung, ob es nach diesem Hinweis ein mögliches Versteck von „Cryptid“ ist, wird eine Scheibe in der gewählten Farbe auf das Feld gesetzt. Wenn sich „Cryptid“ dort nicht befinden kann, wird ein Würfel auf das Feld gelegt. So werden nach und nach immer mehr Möglichkeiten ausgeschlossen, bis sich zunehmend herauskristallisiert, welches Feld das einzige sein kann, auf das die Hinweise von allen zutreffen. Wer dieses Feld zuerst als solches identifiziert gewinnt.

© Osprey Games / Skellig Games

Einschätzung
Auch wenn „Cryptid“ für das Kennerspiel des Jahres nominiert war, so sind die Regeln tatsächlich nicht sonderlich kompliziert. Den Anweisungen der Karte folgen und das Spielfeld aufbauen, ist nicht schwer. Ich muss nur gewissenhaft überprüfen. Dann haben alle ihr Hinweisheft mit dem jeweiligen Hinweis und das reicht aus. Der entscheidende Kniff beim Spiel ist letztlich nicht zu viel vom eigenen Hinweis durchblicken zu lassen. Dabei muss ich aber ehrlich sein. Wenn ich selbst nach einem Feld frage, sollte ich gut überlegen, welches Feld ich da auswähle. Welche Informationen kann es mir liefern? Und wie kann ich aus dem, was die anderen machen, die richtigen Schlüsse ziehen? Dazu helfen die Hinweishefte. Sie bieten eine Liste mit allen möglichen Hinweisen. Hier kann ich nachschauen und erhalte eine Unterstützung. Das ist alles sehr elegant gelöst. Rätseln und Kombinieren machen wirklich Spaß, und da alle immer gleichzeitig beteiligt sind, kommt auch keine lange Weile auf. Das Spiel ist anspruchsvoll, aber hat genau das richtige Level, dass es Freude macht und nicht anstrengend wird. „Cryptid“ ist nicht nur ein Tipp für Leute, die gerne kombinieren und knobeln. Für die ist es aber fast schon ein Muss.

„Cryptid“
Autor: Hal Duncan, Ruth Veevers,
Verlag: Osprey Games / Vertrieb: Skellig Games
Für 3 – 5 Spieler
Ab 12 Jahren
Dauer: 60 Minuten
Preis: 40 Euro

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen