Die Tiefsee hat Menschen schon immer fasziniert. Versunkene Schätze locken auf dem Grund des Meeres, die es zu heben gilt. Das ist die Geschichte hinter dem Spiel „Deep Blue“, das jetzt im Herbst bei Days of Wonder herausgekommen ist. Hier begeben sich die Spieler mit ihren Schiffen und einer ausgesuchten Crew von Experten auf Schatzsuche.
Wie funktioniert es?
Das tosende Meer breitet sich in „Deep Blue“ auf einem sehr großen Spielbrett zwischen den Spielern aus. Jeder Spieler erhält ein kleines Tableau, auf dem er seine gespielten Karten ablegen kann und das ihm die vier Aktionsmöglichkeiten zeigt, die er als Spieler hat. Jeder Spieler startet zunächst mit zwei Schiffen und einer ausgesuchten Crew von Experten. Mit diesen geht er auf Schatzsuche. Am Anfang hat jeder Spieler nur eine sehr kleine Crew. Die besteht aus gerade einmal vier Karten. Diese Karten bzw. Crewmitglieder haben verschiedene Funktionen. Mit einigen Karten können die Spieler ihre beiden Schiffe bewegen, mit anderen neue Crewmitgliedern anheuern, manche Karten helfen bei den Tauchgängen nach den Schätzen. Viele Karten haben auch mehrfache Funktionen. Spielt ein Spieler eine Karte aus, muss er sich für eine Funktion entscheiden.
Das Anheuern neuer Crewmitglieder, die Schiffsbewegung und die Tauchgänge sind drei von möglichen vier Aktionen, zwischen denen ein Spieler wählen kann, wenn er am Zug ist. Die vierte Aktion ist das Ausruhen. Dann nimmt der Spieler zufällig drei seiner bereits gespielten Karten wieder auf die Hand. In seinem Zug darf ein Spieler aber immer nur eine der vier Aktionen auswählen. Den Kern des Spiels bilden die Tauchgänge. Dabei ziehen die Spieler Steine aus einem Beutel. Manche Steine bringen Punkte ein, andere Steine stellen Gefahren dar. Das Heft des Handelns bei den Tauchgängen hat der Spieler in der Hand, der als Tauchleiter den Tauchgang initiiert hat. Andere Spieler können sich am Tauchgang beteiligen, wenn sie rechtzeitig auf dem Feld angekommen sind, wo der Tauchgang gestartet werden soll. Hat ein Tauchgang begonnen, zieht der Tauchleiter verschiedene farbige Steine aus einem Beutel. Der Tauchleiter muss sich entscheiden, wann er mit dem Ziehen der Steine aufhört, denn im Beutel befinden sich nicht nur wertvolle Gold- und Silberbrocken, sowie Juwelen, es gibt auch Steine, die Gefahr bedeuten.
Zieht der Tauchleiter zu viele Gefahrensteine, muss er den Tauchgang beenden und verliert wertvolle Punkte. Das gilt dann aber auch für alle anderen Spieler, die sich am Tauschgang beteiligt haben. Einige Karten können einen gewissen Schutz vor den Gefahrensteinen bieten. Diese müssen die Spieler dann aber auch parat haben. Alle während eines Tauchgangs gespielten Karten landen auf dem Spielertableau. Dort liegen auch die Karten, die fürs Anheuern neuer Crewmitglieder und die Bewegung der Schiffe benutzt wurden. Diese Karten können erst wieder verwendet werden, wenn der Spieler ausruht. Das Spiel endet, wenn bestimmte Felder erforscht wurden und dort ein Tauchgang durchgeführt wurde. Am Ende wird geschaut, wer die meisten Punkte holen konnte.
Einschätzung
Das Spielbrett von „Deep Blue“ ist groß und ein echter Hingucker. Auch die Gestaltung der Karten und des restlichen Spielmaterials ist ansprechend gestaltet. Das Spiel versteht es Atmosphäre zu schaffen. Die Regeln sind mit guten Beispielen erklärt, so dass sie leicht zu verstehen sind. Sie sollten jedoch (wie eigentlich bei jedem Spiel) genau gelesen werden! Wir hatten bei der ersten Partie einen groben Schnitzer in der Wertung der Punktekarten, die eben nicht pro Stein, sondern pro Karte gewertet werden! „Deep Blue“ ist spannend, aber setzt mich als Spieler auch permanent unter Druck. Ich will mir eine gute Crew zusammenstellen, aber auch bei den Tauchgängen dabei. Wenn sich die anderen Spieler auf den Weg zu den Tauschstellen machen, darf ich den Anschluss nicht verpassen und sollte rechtzeitig am Ort des Geschehens sein. Also muss ich mich erstens entscheiden, welche Aktion ich durchführen will und zweitens bei den Tauchgängen, wenn ich ihn leite, wie lange ich tauchen will. Das kann zwar auch zu Frust führen, wenn ich beim Ziehen der Schätze Pech habe. Aber genau deshalb ist „Deep Blue“ gerade so spannend und darum auch so unterhaltsam. Ich hatte jedenfalls viel Spaß beim Spielen. Ein paar kleine Schwächen hat „Deep Blue“ aber auch. Die Aktion ausruhen ist gerade nicht sonderlich aufregend. Weil da eben sonst nichts passiert! Aber insgesamt überwiegen die positiven Eindrücke, die das Spiel bei mir hinterlassen hat und freue mich schon auf die nächsten Tauchgänge.
„Deep Blue“
Autor: Daniel Skjold Pedersen und Asger Harding Granerud
Verlag: Days of Wonder
Für 2 – 5 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 45 Minuten
Preis: 45 Euro