Die Baumeister des Colosseum

© Schmidt Spiele

Rom ist bekanntlich nicht in sieben Tagen erbaut worden. Das berühmte Kolosseum – eines der Wahrzeichen Roms – auch nicht. Acht Jahre hat der Bau gedauert! Wesentlich schneller geht das bei „Die Baumeister des Colosseum“ von Klaus-Jürgen Wrede, das bei Schmidt Spiele erschienen ist.

Wie funktioniert es?
Vor den Spielern liegt ein Bauplatz. Dort werden Baustoffe besorgt und damit die Bauteile erworben, die dann nebenan auf dem Platz des Kolosseums errichtet werden. Der Bauplatz ist ein Rundkurs, der in mehrere Felder unterteilt ist. Auf diesem Rundkurs bewegen die Spieler die Figur des Konsuls, der den Bau des Kolosseums beaufsichtigt. Die Spieler können den Konsul jeweils kostenlos immer ein Feld weiter setzen. Für weitere Schritte können die Spieler ihren Bewegungsmarker verwenden, so sie diesen noch nutzen können. Der Bewegungsmarker kann auf unterschiedliche Weise auch wieder zurückgesetzt werden. Außerdem können Spieler auch bereits gewonnene Siegpunkte einsetzen, um den Konsul auf das Feld zu bewegen, das ihnen gerade nützlich erscheint. Je nachdem auf welchem Feld er steht, erweitert der Konsul die unterschiedlichen Landschaften und damit Baustoffquellen der Spieler oder auch deren Vorratslager und er sorgt gleichzeitig auch für Baustoffe. Dabei greift hier ein interessanter Mechanismus. Jeder Spieler hat zu Beginn eine Startauslage aus vier Landschaften, die als Baustoffquellen dienen. Weitere Landschaften finden sich an vier Stellen seitlich am Bauplatz angelegt. Sie bilden dort jeweils eine kurze Kette aus zunächst vier Landschaften. Kommt der Konsul auf das entsprechende Feld, kann der Spieler nun das Landschaftsplättchen nehmen, das am nächsten zum Bauplatz liegt und so seine eigene Landschaftsauslage erweitern. Als Reaktion wird die Kette der verbliebenen Landschaftsplättchen am Bauplatz nach vorne gerückt. Jetzt wird eine Wertung für alle Spieler ausgelöst. Dabei wird das Landschaftsplättchen gewertet, das nun am nächsten zum Bauplatz liegt. Dabei darf sich jeder Spieler so viele Baustoffkarten dieser Landschaftsart vom Vorrat nehmen, wie er selber Plättchen dieser Landschaft in seiner Auslage hat. Mit diesen Baustoffkarten können die Spieler dann auch Bauteile des Kolosseums errichten, wenn sie Baustoffkarten in der dafür erforderlichen Kombination abgeben. Von den Bauteilen liegen immer vier verschiedene aus. Sie befinden sich auf den Feldern, auf denen auch die Landschaftsplättchen zu bekommen sind. Das führt unter Umständen zu schweren Entscheidungen. Denn ich kann nur eine der beiden Aktionen ausführen! Also lieber das notwendige Landschaftsplättchen nehmen oder doch das Bauteil errichten? Für Kolosseums Bauteile, die ich baue bekomme ich Siegpunkte! Insgesamt werden 17 Bauteile errichtet. Wenn das Kolosseum fertig ist, wird geschaut, wird die meisten Punkte holen konnte. Dabei zählen am Ende auch die Landschaftsplättchen und die Baustoffkarten, die ein Spieler jetzt besitzt.

© Schmidt Spiele

Einschätzung
Mit „Die Baumeister des Colosseum“ hat Klaus-Jürgen Wrede ein Spiel vorgelegt, das sich sehr gut für Familien und Gelegenheitsspieler eignet. Das Spiel ist sehr solide, kurzweilig und mit einem hohen Maß an Interaktion. Das liegt daran, dass, wann immer ein Spieler eine Wertung für eine Landschaft auslöst, sämtliche Spieler gleichzeitig Baustoffe dieser Landschaft erhalten, so sie davon Landschaftsplättchen besitzen. Meine Aktion hat also immer Auswirkung auf alle. Und ich muss bei anderen Spielern schauen, was die machen und überlegen, welches Bauteil ich damit dann wohl errichten kann. So sind alle Spieler immer beteiligt. Besonders gelungen finde ich den Mechanismus der Baustoffgewinnung. Weil ja nicht die Landschaft gewertet wird, deren Plättchen ich mir hole, sondern die darauf folgende. Da muss man als Spieler auch mal ein wenig nachdenken, was passiert, wenn ich mir ein bestimmtes Plättchen nehme! Wem helfe ich damit? Was ist auf lange Sicht dennoch sinnvoll, auch wenn es jetzt den anderen Spielern mehr einbringt? Gleichzeitig muss ich schauen, welche Baustoffe denn überhaupt benötigt werden, um gerade ausliegende Bauteile zu errichten. Das macht Spaß! Das Spiel ist zudem schnell erklärt und sehr flott gespielt. Ein Lob auch für die perfekte Unterbringung aller Spielmaterialien in der Schachtel! Das sieht man gerne! Insgesamt ist „Die Baumeister des Colosseum“ für mich ein sehr gelungenes Familienspiel, das wir sicher öfter spielen werden.

„Die Baumeister des Colosseum“
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Verlag: Schmidt Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: ca. 23 Euro

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