Die Gärten von Versailles

© Schmidt Spiele

Das Schloss von Versailles ist der Inbegriff der höfischen Prachtentfaltung des französischen Königtums im 17. Und 18. Jahrhundert. Zum Schloss gehören auch ausgedehnte Parks und Gartenanlagen. Die Gärten von Versailles sind berühmt. Kein Wunder also, dass sie, nicht zum ersten Mal, zum Thema für ein Gesellschaftsspiel wurden. „Die Gärten von Versailles“ von Autorenpaar Lena und Günter Burkhardt sind bei Schmidt Spiele erschienen. Dabei sollen wir als Spieler unsere Gartenbaukünste unter Beweis stellen. Denn der König von Frankreich sucht einen neuen Gärtner für seine wundervollen Gartenanlagen und so treten wir in den Wettstreit um diesen Job.

Wie funktioniert es?
„Die Gärten von Versailles“ geht insgesamt über zweimal sieben Runden. Dabei werden für jede Runde so viele Gartenplättchen in einer Reihe ausgelegt, wie Spieler teilnehmen. Dies geschieht nicht nach und nach pro Runde, sondern gleich zu Spielbeginn werden die Plättchen für alle sieben Runden des ersten Spielabschnitts ausgelegt. Durch die Auslage wird auch angezeigt, welche Reihe in welcher Runde dran kommen wird. Vor das erste Plättchen, der ersten Reihe wird eine Königsfigur gestellt. Diese Figur zeigt während des Spiels jeweils den Anfang einer Reihe an. Die Gartenplättchen sind in der Regel in jeweils vier Felder unterteilt. Diese Felder haben verschiedene Farben. Ziel des Spiels ist es durch das geschickte Anlegen der Gartenplättchen möglichst große Flächen von Farbfeldern zu bilden. Um das zu erreichen bekommen alle Spieler zehn Zahlenkarten zufällig auf die Hand. Die Zahlenkarten gibt es in den Werten von eins bis 55. Zu Beginn einer Runde wählen alle Spieler eine ihrer Karten aus und legen diese verdeckt vor sich ab. Dann drehen alle Spieler ihre Karte gleichzeitig um. Wer jetzt den niedrigsten Zahlenwert hat, darf sich das vorderste Plättchen aus der Reihe nehmen. Also jenes, das der Königsfigur am nächsten liegt. Der Spieler mit der nächst höheren Zahl muss dann das Plättchen nehmen, das jetzt dem König am nächsten liegt. So geht es weiter, bis alle Spieler ein Gartenplättchen genommen haben. Jeder Spieler legt sein Plättchen vor sich ab. Mit dem ersten Plättchen hat jeder Spieler seinen persönlichen Garten begonnen. Nach der ersten Runde, müssen die Spieler weitere Gartenplättchen, die sie in den folgenden Runden erhalten, an bereits vor sich ausliegende Gartenplättchen anlegen. Dabei gelten bestimmte Legeregeln. Nach sieben Runden wird eine Zwischenwertung durchgeführt. Wer jetzt jeweils die größte und zweitgrößte zusammenhänge Fläche einer Farbe hat, bekommt dafür Punkte. Jetzt werden die Zahlenkarten neu gemischt und wieder zufällig an die Spieler verteilt. Sieben neue Reihen mit Gartenplättchen werden ausgelegt. Danach erfolgt ein zweiter Abschnitt mit nochmals sieben Runden. Am Ende wird dann noch einmal gewertet. Dann gibt es Punkte für die größte, zweitgrößte und sogar drittgrößte zusammenhängende Fläche. Wer jetzt insgesamt die meisten Punkte aufweisen kann, wird neuer Hofgärtner des französischen Königs.

Einschätzung
Der geneigte Vielspieler mag zu Recht darauf hinweisen: Möglichst große Felder einer Farbe aus einzelnen Plättchen zu legen, das gab es schon. Auf Plättchen mit verdeckten Karten zu bieten, ist auch nicht neu. Das stimmt! Aber ich persönlich finde die Kombination dieser beiden Spielelemente bei „Die Gärten von Versailles“ sehr gelungen. Das Spiel hat übersichtliche und klare Regeln, die in der Spielanleitung zusätzlich mit griffigen Beispielen verdeutlicht werden. Das Spiel ist schnell erklärt und spielt sich auch flott. Natürlich ist beim geheimen Bieten auf die Gartenplättchen ein gehöriger Glücksfaktor dabei. Oft bekomme ich eben nicht das Plättchen, das ich gerne gehabt hätte. Es hängt viel davon ab, welche Zahlenkarten ich überhaupt zur Verfügung habe und worauf ich spekuliere, was die Mitspieler wohl haben könnten und auf welche Gartenplättchen sie es abgesehen haben. Dann heißt es improvisieren und neu planen und darin besteht für mich auch der Reiz bei diesem Spiel! Ich muss versuchen aus meinen manchmal limitierten Möglichkeiten das Beste zu machen. Das ist nicht ganz einfach und es kann auch frustrieren, wenn ich tatsächlich – oder gefühlt – nie das Plättchen bekomme, das mir weiterhelfen würde. Aber dann kommt es eben darauf an, wie kreativ ich beim Anlegen der Plättchen bin, die ich am Ende bekommen habe. Die Gestaltung des Spiels und das Material sind übrigens absolut top! Obwohl „Die Gärten von Versailles“ nichts Neues bietet, spielt es sich doch sehr angenehm und ist absolut rund. Insgesamt ist „Die Gärten von Versailles“ für mich ein Spiel, das mit seinem leichten Einstieg, den wenigen Regeln und der Spieldauer vor allem für Gelegenheitsspieler und Familien geeignet ist.

„Die Gärten von Versailles“
Autor: Lena und Günter Burkhardt
Verlag: Schmidt Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: ca. 20 Euro

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