Die Insel der Katzen

© Skellig Games

Man kann die Weltbevölkerung in Frauen und Männer, Arme und Reiche, Bayern München Fans und solche, die es nicht sind einteilen. Oder aber: Ich teile die Menschheit in Katzenliebhaber und Hundefreunde. Wobei es auch Grenzgänger geben soll, die mit Hunden und Katzen leben. Ich zähle zu den Katzenliebhabern, das gebe ich ganz offen zu. Und so hat das Spiel mit dem Namen „Die Insel der Katzen“ von Skellig Games natürlich sofort meine Aufmerksamkeit erregt.

 


Wie funktioniert es?
„Die Insel der Katzen“ hat eine Hintergrundgeschichte: Wir sollen Katzen von einer Insel retten, bevor dort ein böser Mensch landet, der nichts Gutes mit den Katzen im Sinn hat. Zur Rettung der Katzen stehen mir und allen anderen, die am Spiel teilnehmen, je ein Schiff zur Verfügung.

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Das Schiff ist gewissermaßen mein Spielertableau, das ich aufklappe und vor mir hinlege. Das Schiff ist in Kästchen und in mehrere Räume unterteilt. Kästchen, die zu einem Raum gehören, sind durch gemeinsame Symbole als solche zu erkennen. So gibt es zwei Schlafräume, deren zugehörige Kästchen mit Halbmonden gekennzeichnet sind. Auf mein Schiff lege ich Katzenplättchen von fünf verschiedenen Katzenarten, die es entsprechend in fünf verschiedenen Farben gibt. Dabei haben die Katzenplättchen sehr unterschiedliche Formen. Sie müssen aber auf die Kästchen auf meinem Schiff passen. Daher gibt es keine abgerundeten Katzenplättchen. Alle Katzenplättchen werden zu Spielbeginn zusammen mit seltenen Schätzen in einen großen Beutel geworfen und gut gemischt. Dann werden für jede Person, die mitspielt, zufällig vier Katzenplättchen aus dem besagten Beutel gezogen und offen in die Tischmitte gelegt. Etwaig gezogene seltene Schätzen zählen dabei nicht mit! Sie werden neben die normalen Schätze gelegt, die zu Beginn des Spiels neben den Rundenzähler gelegt wurden.

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Die besonderen Schätze unterscheiden sich dadurch, dass sie größere Flächen abdecken können. Auf dem Rundenzähler, der die Insel der Katzen darstellt, wird auch die Reihenfolge der Spieler festgehalten, die jede Runde wechselt. Beginnend mit dem Startspieler und dann im Uhrzeigersinn wählen alle je ein Katzenplättchen und legen es auf das eigene Schiff, dabei müssen natürlich einige Regeln beachtet werden. Ein Katzenplättchen darf zum Beispiel nicht über den Rand des Schiffes ragen. Das erste Katzenplättchen darf noch beliebig auf dem Schiff platziert werden. Jedes weitere Plättchen (ob nun Katze oder Schatz) muss angrenzend an ein schon gelegtes Plättchen platziert werden. Das machen alle reihum so lange, bis keine Katzen mehr übrig sind oder sich niemand mehr Katzen nehmen will. Das sind die Grund-Regeln, die für die Familienversion des Spiels gelten.

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Für die Fortgeschrittenenversion kommen noch weitere Regeln hinzu, die das Spiel deutlich anspruchsvoller machen. So werden hier Karten gedraftet, die mir verschiedene Aktionen ermöglichen. Zudem muss ich mit Fischen für die Karten zahlen. Außerdem muss ich mit dem Fisch die Katzen anlocken. Von den Fischen gibt es zu Beginn jeder Runde immer genau 20. Um dann eine Katze tatsächlich auf mein Schiff zu holen brauche ich auch noch einen Korb. Beim Ziel des Spiels liegen die Grundversion und die Fortgeschrittenenversion dann aber wieder ganz nah beieinander. Ziel ist es nämlich möglichst viele Punkte zu holen. Das geschieht am häufigsten durch Katzenfamilien einer Farbe. Wenn sich mindestens drei Katzenplättchen einer Farbe auf meinem Schiff berühren, so bilden sie eine Familie und bringen mir acht Punkte. Bei vier Katzen einer Farbe sind es schon elf Punkte. Je größer die Familie, desto mehr Punkte.

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Außerdem bekommen alle zu Spielbeginn zwei Aufträge – sogenannte Lektionen -, die noch Extrapunkte einbringen. In der Fortgeschrittenenversion gibt es diese Lektionen nicht so einfach frei auf die Hand. Minuspunkte gibt es für Ratten, die auf meinem Schiff noch sichtbar sind und für nicht vollständig gefüllte Räume. Dabei schlägt jeder Raum mit minus fünf Punkten zu buche. Das ist richtig viel. Wer nach fünf gespielten Runden nach Addition und Subtraktion die meisten Punkte auf dem Zettel hat, gewinnt.

Einschätzung
Auch, wenn ich kein Katzenliebhaber wäre, würde mir das Spiel gefallen. Da bin ich mir absolut sicher. Das fängt schon beim sehr schönen und stabilen Material an. Zudem hat „Die Insel der Katzen“ klare Regeln, die auch in der Fortgeschrittenenversion gut nachzuvollziehen sind. In der Familienversion ist das überhaupt kein Problem. Selbst Leute, die eher selten spielen, finden sich schnell zurecht. Da hilft auch die Übersicht in der Ecke des Schiffes, die mir zeigt, wofür ich hier eigentlich Punkte bekomme.

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Der Ablauf der Runden ist auch gut zu überblicken. Katzenplättchen auslegen, Katzenplättchen nehmen, auf meinem Schiff anlegen und eventuell einen Schatz nehmen, der dann auch auf meinem Schiff landet. Die Regeln fürs Anlegen sind auch nicht kompliziert. Das hat einen hohen Spielreiz. Vor allem, weil ich immer wieder neu schauen muss, wie ich die Katzen aus der Auslage am sinnvollsten auf mein Schiff bekomme, um möglichst viele Punkte zu holen. Als Familie hatten wir da sehr viel Spaß. Die Fortgeschrittenenversion ist wie gesagt wesentlich anspruchsvoller. Sie ist auch immer noch sehr gut, aber es wird auch unübersichtlicher. Das ist dann wirklich was für Vielspieler, die daran aber auch ihre Freude haben. Ich finde es faszinierend, wie es Autor Frank West und dem Verlag gelungen ist ein Spiel zu kreieren, das sowohl als Familienspiel und als Kennerspiel einwandfrei funktioniert. Dazu hat es, obwohl es ein Puzzlespiel ist, von denen es ja schon einige gibt, dennoch seinen eigenen Charm und Reiz. Das kommt unter anderem durch die verschiedenen Elemente, wie den Räumen und den Ratten, die abgedeckt werden müssen. Insgesamt ist „Die Insel der Katzen“ ein sehr gelungenes Spiel, nicht nur für Katzenliebhaber. Übrigens gibt es inzwischen auch eine Erweiterung für fünf bis sechs Spieler.

„Die Insel der Katzen“
Autor: Frank West
Verlag: Skellig Games
Für 1 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 60 – 90 Minuten
Preis: 43 Euro

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