Das Meer, seine Pflanzen und Lebewesen haben schon immer eine große Faszination auf Menschen ausgeübt. Wer würde nicht gerne mal hinabtauchen in die blauen Tiefen des Ozeans. In „Dive“ des belgischen Sit Down! Verlags ist genau das möglich. Allerdings gilt es die Augen offen zu halten, um rechtzeitig die gefürchteten Haie zu sehen.
Wie funktioniert es?
Den Kern von „Dive“ bildet ein Gestell, in das viele quadratische durchsichtige blaue Folien übereinandergelegt werden. Aber die Folien sind nicht leer, auf manchen tummeln sich Haie, bei anderen Meeresschildkröten oder Rochen, ein Wal ist auch dabei und ein Krake. Dieses Gestell mit den Folien wird so platziert, dass alle gut von oben darauf schauen können. Denn unsere Aufgabe ist es, für die ersten fünf Folien abzuschätzen, ob sich auf der jeweiligen Folie ein Hai befindet oder nicht. Ich schaue also auf die Folien wie in ein Becken.
Für jede Person, die am Tauchgang teilnimmt, gibt es einen Sichtschirm und eine persönliche Tauchtafel. Diese zeigt fünf untereinanderliegende Felder, für jede der ersten fünf Folien des Folienstapels. Dazu gibt es fünf runde und nummerierte Luftmarker aus Holz mit den Werten eins bis fünf. Hinter meinem Sichtschirm gebe ich auf meiner Tauchtafel geheim meine Einschätzung ab, ob sich auf einer Folie ein Hai befindet oder nicht.
Entsprechend lege ich den Luftmarker auf das entsprechende Feld meiner Tauchtafel auf seine dunkle Hai-Seite oder die helle Luft-Seite, wenn ich glaube, dass sich auf einer Folie kein Hai befindet. Dabei kann ich auch mehrere Marker zusammen auf ein Feld legen. Denn, wenn sich auf einer Folie eine Meeresschildkröte befindet, kann ich dadurch Extrapunkte bekommen. Aber nur, wenn ich schneller hin getaucht bin als alle anderen. Ich kann auch darauf verzichten alle Luftmarker zu legen. Sind alle fertig mit dem Platzieren ihrer Marker, werden die Sichtschirme weggenommen und die Einschätzungen sichtbar.
Nun werden die obersten fünf Folien einzeln vom Meeres-Gestell runtergenommen und angeschaut. Die Platzierungen der Luftmarker auf den Tauchtafeln werden mit den Folien verglichen. Liege ich bei einer Folie falsch, dann werden alle Luftmarker unterhalb dieses Feldes von meiner Tauchtafel entfernt. Gegen Ende des Spiels werden auch alle Luftmarker oberhalb der falsch eingeschätzten Folie nicht gezählt. Wenn alle Luftmarker entsprechend entfernt wurden, werden die Punkte vergeben. Ich bekomme einen Punkt für jedes Feld auf der Tauchtafel auf dem sich jetzt noch ein Luftmarker befindet. Also im Idealfall fünf Punkte. Dazu können wie erwähnt Punkte für Meeresschildkröten kommen. Dabei ist es mein Ziel vor allen anderen das Feld 23 auf der zentralen Meerestafel zu erreichen. Auf dieser Meerestafel haben zu Beginn des Spiels alle ihre Taucherfiguren auf dem Feld Null platziert. Sobald jemand das Feld mit der Nummer 23 erreicht endet das Spiel sofort. Sonderpunkte.
Einschätzung
„Dive“ hat – als ich auf der Spielemesse in Essen war – zunächst wegen seiner wunderschönen Optik meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Auch meine Kinder hatten sofort Lust dieses Spiel auszuprobieren.
Das kräftige Meeresblau hat uns angezogen. Dann hat uns auch die ungewöhnliche Spielidee gefallen. Dabei ist die Idee mit den Ozean-Folien nicht nur originell, sie ist auch wunderbar umgesetzt. Überhaupt ist das gesamte Material einfach sehr schön., auch wenn ich mich da wiederhole. Es ist tatsächlich nicht so einfach wie es zunächst klingt zu erkennen, auf welcher Folie sich ein Hai befindet und wo nicht. Zusätzlich erschwert wird es noch durch Löcher in einzelnen Folien. Dazu kommen noch Tiere und Pflanzen, die den klaren Blick einschränken. Das Schauen in die Tiefe des Ozeans macht wirklich Spaß. Dazu kommt noch das Element, dass ich beim Platzieren der Luftmarker ein wenig zocken kann, um schneller zu tauchen als andere und Extrapunkte zu erhalten. Das alles macht „Dive“ zu einem idealen Familienspiel, das ich vielleicht nicht ständig spiele, aber doch immer mal wieder, weil es eben ungewöhnlich ist. Es ist auch für Menschen geeignet, die nicht so oft Gesellschaftsspiele spielen, weil die Regeln recht schnell verstanden werden können.
„Dive“
Autor: Anthony Perone, Romain Caterdjian
Verlag: Sit Down! / Vertrieb: Pegasus Spiele
Für 1 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 20 – 40 Minuten
Preis: 30 Euro
Den Audiobeitrag bei erfjess.de anhören.
Ich frage mich gerade, ob ich einen Gag mit “Tiefgang” zu dem Spiel machen sollte. 😀
Nachdem ich es bereits vor Monaten gekauft hatte, haben wir es doch tatsächlich am letzten Wochenende zum ersten mal ausgepackt und gespielt. Und nicht nur meine Tochter war begeistert. Auch wenn die Regeln im ersten Moment etwas kompliziert klingen, so bleibt man doch schon alleine wegen der wirklich beeindruckenden Grafiken dran.
Das lohnt sich auch, denn wenn man einmal eine Runde gespielt hat, begeistert das Spiel nicht nur mit Bildern.
Es wird wohl jetzt öfter auf unserem Spieletisch aufgebaut.