Um an Geld zu kommen, gibt es ja grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten: Ich kann dafür einer geregelten Arbeit nachgehen oder es in Wertpapieren anlegen oder ich versuche es beim Lotto. Manchen Menschen ist das zu anstrengend oder zu sehr Zufall. Sie versuchen es mit Einbruch! Und genau das ist die Methode, die bei „Dollars Wanted“ auch verfolgt wird. Im Wilden Westen war es keine ganz unübliche Methode, um seinen eigenen Wohlstand zu fördern. Tuch vors Gesicht, Revolver in die Hand und ab in die Bank. Bei „Dollars Wanted“ ist das ein wenig anders, da heißt es Karten verdeckt auf den Tisch, im richtigen Augenblick aufdecken und dann abkassieren – oder auch nicht.
Wie funktioniert es?
„Dollars Wanted“ ist ein Kartenspiel, bei dem es zwei Arten von Karten gibt. Zum einen sind da 18 Gebäude-Karten. Wie im Wilden Westen nicht anders zu erwarten, gibt es Saloons, Banken, Casinos und Shops. Die Karten zeigen auf der Vorderseite außer dem Gebäude auch welche Gegenstände ich dabeihaben muss, um dieses Gebäude erfolgreich auszurauben: Das sind Spitzhacken, Dynamit, Brecheisen und Schusswaffen. Sie muss ich in passender Kombination und ausreichender Anzahl mit mir führen, um das Geld im Haus für mich reklamieren zu können. Wie viele Dollars ich bekomme, das sehe ich dann auf der Rückseite der Gebäude-Karten. Als Faustregel gilt: je mehr und verschiedene Gegenstände ich vorweisen muss, umso höher die Ausbeute. Sämtliche Gebäude-Karten werden gemischt und aus ihnen drei gleich große Stapel gebildet. Das oberste Gebäude jedes Stapels kann ausgeraubt werden.
Aber eben nur, wenn ich die geforderten Gegenstände vorweisen kann, darf ich auch zuschlagen. Um das zu schaffen, gibt es 100 Banditen-Karten. Die benötigten Gegenstände finden sich auf vier unterschiedlichen Charakter-Karten. Außerdem sind unter den Banditen-Karten auch noch einige Sonderkarten.
So gibt es eine Joker-Karte, die jeden beliebigen anderen Gegenstand ersetzt, dann eine Karte, die die Gegenstände auf allen nachfolgenden Karten verdoppelt. Außerdem ist da noch der Kojote, der sich selbst und die direkt nachfolgende Karte ablegt und er Geier, der das Aufdecken jeder weiteren Karte in seiner Reihe unterbindet. Alle Banditen-Karten werden gemischt und ich bekomme sechs Banditen-Karten auf die Hand. Bin ich an der Reihe, dann muss ich zwei der Banditen-Karten verdeckt an ein oder zwei Gebäude anlegen. Dann kann ich mich entweder entscheiden ein Gebäude auszurauben oder ich ziehe einfach Karten nach und die nächste Person im Uhrzeigersinn ist an der Reihe.
Wenn ich der Meinung bin, dass alle benötigten Gegenstände unter den verdeckten Banditen-Karten bei einer Gebäude-Karte zu finden sind, dann sage ich “Dollars Wanted” und drehe einzeln die Banditen-Karten bei dem gewählten Gebäude um. Hatte ich recht bekomme ich das Gebäude, das entsprechend viel Geld wert ist und die Karten werden abgeräumt. Stimmt es nicht, und es fehlen noch für das Gebäude benötigte Gegenstände, vielleicht auch, weil Sonderkarten mit ihrem Effekt dafür sorgen, dann bleiben die bereits aufgedeckten Banditen-Karten so aufgedeckt liegen und die nächste Person ist dran und hat nun bessere Chancen, das Gebäude auszurauben. Das Spiel endet, wenn einer der Stapel mit Gebäude-Karten nach dem Zug einer Person leer ist. Dann wird geschaut, wer das meiste Geld erbeuten konnte.
Einschätzung
„Dollars Wanted“ ist so ein typisches kleines und gemeines Bluff-Spiel, das etwas von Pokern hat. Ich muss versuchen einzuschätzen was die anderen wohl so haben und gerade zu einem Gebäude gelegt haben.
Das ist gar nicht so einfach. Gleichzeitig will ich selbst allen anderen natürlich nicht helfen und versuche sie in die Irre zu führen. Dabei spielen die Sonderkarten eine sehr wichtige Rolle. Sie können das Ergebnis massiv verändern und machen das Aufdecken der Banditen-Karten zu einer wahren Lotterie. Das macht das Spiel zwar ein Stück weit unberechenbar, aber eben auch reizvoll. Überhaupt kann ich auch Glück haben und ich habe zufällig Karten auf der Hand, die es mir erlauben direkt ein Gebäude auszurauben. Das ist möglich, weil manche Banditen-Karten zwei Symbole mitbringen und manche Gebäude nur drei oder vier Gegenstände von zwei Arten benötigen. Davon abgesehen ist Taktieren und Bluffen angesagt, um die anderen ins Leere laufen zu lassen. Da das alle anderen aber auch versuchen wird es richtig unterhaltsam. Wer “Dollars Wanted” spielt, sollte mit Frust gut klarkommen und auch lachen können, wenn alles gegen einen läuft. Ein Spiel, bei dem der Spaß und das gegenseitige Ärgern im Vordergrund stehen. Es ist kurzweilig und spannend und erfüllt damit genau das, was ich mir von einem Spiel wie „Dollars Wanted“ erwarte.
„Dollars Wanted“
Autor: Anna Oppolzer, Stefan Kloß
Verlag: HUCH!
Für 2 – 5 Spieler
Ab 7 Jahren
Dauer: 15 Minuten
Preis: 12 Euro