Drachenland

© Game Factory

Drachen haben etwas Faszinierendes. Sie spielen in den alten Mythen und Sagen vieler Völker eine wichtige Rolle. Auch die weltweit beliebteste Fantasyliteratur kommt ohne Drachen nicht aus. Sei es der grandiose Smaug aus dem „Hobbit“ oder die drei Drachen Drogon, Rhaegal und Viserion aus „Game of Thrones“ oder die zahlreichen Drachen bei „Harry Potter“. Ohne Drachen kommt keiner aus. Dem Spiel „Drachenland“, das im Herbst bei Game Factory erschienen ist, geben sie sogar den Namen. Das ist übrigens nicht mit dem gleichnamigen Spiel zu verwechseln, das 2002 bei Ravensburger herausgekommen ist.

Wie funktioniert es?
Bei „Drachenland“ geht es vor allem darum Schätze von Orten zu ergattern. An manchen dieser Orte gibt es eben auch Drachen. Die Orte sind insgesamt 21 Ortskarten, von denen aber pro Spiel immer nur sieben Orte zum Einsatz kommt. Das ist ganz schön, so können bei weiteren Partien noch neue Orte entdeckt werden.

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An die Schätze kommen die Spieler mit Hilfe von Figuren, Karten und Würfeln, die miteinander kombiniert werden. Jeder Spieler hat acht Abenteurerfiguren in seiner Spielerfarbe. Jeder Ort hat wiederum eine bestimmte Anzahl von Plätzen, die mit diesen Abenteurerfiguren besetzt werden können. Seine Figur kann ein Spieler dann auf einen Ort setzen, wenn er ein bestimmtes Würfelergebnis erzielt hat. Für jeden Ort gibt es grundsätzlich drei Würfelergebnisse, die zur Auswahl stehen. Sie sind mit den Begriffen „Schleichen“, „Ausspionieren“ und „Stürmen“ verbunden. Ein Spieler muss sich also entscheiden, welches Würfelergebnis er an einem Ort zu erreichen versucht und ob er „schleichen“, „ausspionieren“ oder „stürmen“ will. Welche Art er wählt, hängt in den meisten Fällen von den Karten ab, die ein Spieler auf der Hand hat. Denn je mehr Karten ein Spieler in einer bestimmten Kombination ausspielt, umso mehr Würfel kann er verwenden, um das geforderte Ergebnis zu erzielen.

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Um zu „schleichen“ muss der Spieler Karten in einer nummerischen Reihe ausspielen. Die Farbe der Karten ist dabei egal. Um „auszuspionieren“ muss der Spieler Karten mit derselben Zahl ausspielen. Auch hier spielt die Farbe der Karten keine Rolle. Um zu „stürmen“ muss ein Spieler Karten mit derselben Farbe ausspielen. Insgesamt gibt es 60 dieser Abenteurer-Karten. Sie haben die Zahlenwerte 1 – 12 und stehen in fünf verschiedenen Farben zur Verfügung. Hat ein Spieler Erfolg mit dem Würfelwurf, so gibt er die eingesetzten Karten ab und platziert einen seiner Abenteurer auf dem entsprechenden Ort. Ist der Würfelwurf erfolglos, so darf der Spieler immerhin die Karten wieder auf die Hand nehmen und er schickt eine seiner Abenteurerfiguren in die „Akademie der Abenteurer“.

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Figuren, die sich hier befinden, kann der Spieler später einsetzen, um Würfelergebnisse zu verbessern. Ist ein Spieler am Zug, kann er entweder „ausruhen“. Das heißt, er nimmt zwei Abenteurer-Karten. Oder aber er entdeckt einen Ort. Das heißt, er „schleicht“, „spioniert aus“ oder „stürmt“. Beim „Ausruhen“ können auch noch Sonderkarten ins Spiel kommen, die dem gesamten Spiel eine unverhoffte Wendung geben können. So fordern manche Karten dazu auf, die eigenen Abenteurer-Karten mit anderen Spielern zu tauschen. Durch andere Karten werden Kobolde auf freie Plätze an bestimmten Orten platziert, die die Mehrheitsverhältnisse an einem Ort verändern oder schon frühzeitig die Wertung eines Ortes auslösen. Denn, wenn alle Plätze an einem Ort besetzt sind, wird geschaut, wer die meisten eigenen Figuren darauf platziert hat. Derjenige bekommt den größeren Teil des Schatzes und die entsprechende Ortskarte. Der Zweitplatzierte bekommt immerhin noch den kleineren Teil des Schatzes. Ein Drittplatzierter muss sich mit einer Kupfermünze zufrieden geben. Ganz am Ende des Spiels wird dann geschaut, wer das meiste Drachengold einheimsen konnte.

Einschätzung
„Drachenland“ ist im Grunde ein einfaches taktisches Familienspiel, das aber einen sehr hohen Glücksanteil besitzt. Und zu Beginn müssen sich die Spieler auch erst einmal mit dem Spielprinzip vertraut machen: Mehrheiten von eigenen Figuren an Orten erreichen. Das geschieht durch erfolgreiche Würfelergebnisse, die ich durch den Einsatz von bestimmten Kartenkombinationen erreichen kann. Ein wenig kompliziert wird es dadurch, dass es eben für jeden Ort immer drei verschiedene Arten gibt, wie ich Karten kombinieren kann. Da hilft allerdings die Spielübersicht, die für jeden Spieler zur Verfügung steht und nach ein paar Runden hat eigentlich jeder verstanden, welche Kombination von Karten für welche Art der Ortserkundung steht. Allerdings ist es immer noch nicht ganz einfach die gewünschte Kartenkombination dann auch auf die Hand zu bekommen; das ist schon Glückssache. Zudem muss ein Spieler auch noch beim Würfeln erfolgreich sein und dann ist immer noch nicht sicher, dass er am Ende die Mehrheit an einem Ort hat.

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Also „Drachenland“ hat etliche Faktoren, die ich als Spieler kaum in der Hand habe und nur wenig beeinflussen kann. Dazu schlagen dann unter Umständen die Sonderkarten quer, die meine gesamte Planung zunichte machen. „Drachenland“ ist damit absolut nichts für Leute, die gerne die Kontrolle haben. Auf der anderen Seite hat „Drachenland“ gerade durch die gewisse Unberechenbarkeit einen großen Unterhaltungswert und ein gehöriges Maß an Spannung. Das Material ist außerdem super, die Spielzeit recht kurz. „Drachenland“ ist ein typisches Familienspiel, das mit ein wenig Taktik und viel Glück viel Spaß bereiten kann, wenn man nicht gar zu verbissen spielt.

 

Drachenland
Autor:
Darren Kisgen
Verlag:
Game Factory
Für 2 – 4 Spieler
Ab
10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 2
3 Euro

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