Geschirr ist gewöhnlich zum Essen da. Deshalb habe ich als Kind noch erklärt bekommen, mit dem Geschirr nicht zu spielen. Bei „Espresso Doppio“ aus dem Hause HUCH! sieht das völlig anders aus. Hier wird das Geschirr zum Spielgerät.
Wie funktioniert es?
„Espresso Doppio“ ist ein Spiel für zwei Personen. Also doppelter Espresso – weil es für zwei Personen ist! Das Spiel besteht aus drei Espresso-Tassen in drei Farben – weiß, creme und dunkelbraun – mit farblich dazu passenden Untertassen und Löffeln. Das Ziel des Spiels ist die Tassen, Untertassen und Löffel in bestimmten Konstellationen auf einer kleinen Tischdecke zu platzieren, um damit Aufgaben zu erfüllen, die uns durch Karten vorgegeben sind. Gespielt wird über zwei Runden, in der zweiten Runde bekomme ich dann die Aufgabenkarten, die in der ersten Runde mein Gegenüber hatte.
Im Grunde ganz einfach. Jeder von uns erhält zufällig acht Aufgabenkarten. Drei dieser Karten legt jeder von uns offen vor ich hin. Die anderen fünf Karten bleiben im Nachziehstapel. Die kleine Tischdecke mit fünf Möglichkeiten, um Geschirr abzustellen, wird zwischen uns gelegt. Dann platzieren wir abwechselnd Unterteller, Tassen und Löffel darauf. Dabei dürfen keine zwei gleichen Geschirrstücke und auch keine gleichen Farben an einer Stelle liegen.
Im Laufe des Spiels bleibt das Verbot der gleichen Geschirrstücke erhalten, das mit den Farben gilt dann später so nicht mehr. Also, ich darf nie zwei Teller an einer Stelle haben, aber sehr wohl die weiße Tasse und die weiße Untertasse oder den weißen Löffel. Bin ich am Zug, verschiebe ich Geschirr oder ich tausche Geschirr. Mindestens einmal muss ich das machen. Bis zu drei Mal darf ich es machen.
Bin ich fertig mit meinem Zug, wird geschaut, ob ich eine oder mehrere der Aufgabenkarten, die offen vor mir liegen, erfüllt habe. Dann gibt es dafür entsprechend Kaffeebohnen. Je schwerer die gestellte Aufgabe, umso mehr Kaffeebohnen gibt es. Alle erfüllten Aufgaben werden zur Seite gelegt und ich ziehe entsprechend viele Aufgaben nach. Damit ich wieder drei offene Aufgaben vor mir liegen habe. Sobald jemand alle seine eigenen Aufgaben erfüllt hat, endet die Runde. Dann tauschen wir die Aufgabenkarten. Mischen sie und ziehen wieder drei. Wer nach zwei Runden die meisten Kaffeebohnen durch erfüllte Aufgabenkarten hat, hat gewonnen.
Einschätzung
Die Idee echtes Espresso-Geschirr für ein Spiel zu nutzen ist wirklich clever. Nach dem Spiel kann ich mir aus dem Spiel einen Espresso gönnen. Also, wenn ich das will! Die Regeln sind wirklich einfach.
Das Spiel ist schnell erklärt und schon geht es los. Espresso Doppio ist nicht kompliziert, ich muss eben nur die richtigen Kombinationen sehen und erkennen, wie ich das Geschirr verschieben muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das ist angenehm ruhig und entspannt zu spielen. Die Anforderung ist da, aber nicht übermäßig groß. Genau richtig für Leute, die gerne spielen, aber es nicht zu kompliziert wollen. Einziges Manko: Wenn ich Pech habe, kann ich Aufgabenkarten vor mir liegen haben, die sich widersprechen. Die Reihenfolge, wie die Aufgabenkarten kommen, kann schon entscheidend sein. Aber über die beiden Runden und mehrere Partien gleicht sich dieses Zufallselement auch wieder aus. Insgesamt kann ich sagen: Ja, so ein Espresso schmeckt mir! Da nehme ich gerne noch einen zweiten.
„Espresso Doppio“
Autor: Walter Obert
Verlag: HUCH!
Für 1 – 2 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 25 Euro