Faraway

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Das Fernweh hat Menschen schon immer irgendwie gepackt. Ferne und fremde Länder entdecken und bereisen, das hat Menschen motiviert, ihr Zuhause zu verlassen. In der Literatur verewigt zum Beispiel in der Figur des Bilbo Beutlin, der sich aufmacht ins Unbekannte. Auch heute noch reisen Menschen gerne in Länder, die sie noch nicht kennen, um Neues zu entdecken. Bei „Faraway“, dem Spiel von Johannes Goupy und Corentin Lebrat, das im Kosmos Verlag erschienen ist, machen wir das auch. Wir erkunden den Kontinent Alula jenseits des Nebelmeers. Wir reisen hin und wieder zurück könnte man sagen. Ganz so wie Bilbo Beutlin.

Wie funktioniert es?

Den Kontinent Alula erkunden wir mit Hilfe von Karten. Diese Karten stehen für Regionen in Alula. Und jede Karte hat eine Zahl und verschiedene Symbole. Die Zahl soll zeigen, wie viele Stunden wir benötigen, um die jeweilige Region zu erkunden. Und die Symbole sind wichtig, um Siegpunkte zu erhalten.

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Die Vorbereitung unserer Reise durch Alula besteht darin, dass wir sämtliche 68 Regionen-Karten mischen und an alle je drei Karten zufällig verteilen. Die Regionen-Karten gibt es in vier Farben. Oben links steht eine Zahl. Jede Zahl gibt es nur einmal. Rechts oben sind bei manchen Karten Symbole zu sehen. Sie sind Voraussetzung, damit ich bei anderen Karten Punkte erzielen kann. Die benötigten Symbole sind rechts unten zu sehen. Wie ich überhaupt Punkte mit einer Karte erzielen kann, steht am unteren Rand der jeweiligen Regionen-Karte. Manche Regionen-Karten haben keine Voraussetzungen und ich kann Punkte auch so erzielen.

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Meine drei Karten nehme ich auf die Hand. In die Mitte kommt eine Auslage von Regionen-Karten. Und zwar so viele wie Leute an der Reise teilnehmen plus eine. Daneben wird der Stapel der etwas kleineren 45 Heiligtum-Karten platziert.

Unsere Reise durch Alula geht über acht Runden. Jede Runde folgt drei gleichen Schritten. Erst wähle ich eine Regionen-Karte von meiner Hand und lege sie zunächst verdeckt vor mir ab. Das machen alle gleichzeitig, und gleichzeitig decken auch alle ihre Karten auf. Die neue Regionen-Karte wird immer rechts von der zuvor aufgedeckten Karte gelegt, damit es eine Reihe von links nach rechts ergibt.

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Ist die Zahl der neuen Regionen-Karte größer als die der Karte, die direkt vor ihr gespielt wurde, kann ich mindestens ein, unter Umständen aber auch mehr Heiligtümer entdecken. Dazu ziehe ich Karten vom Stapel der Heiligtum-Karten. Für jede Landkarte, die auf bereits ausgespielten Regionen-Karten bei mir zu sehen ist, darf ich eine zusätzliche Karte ziehen. Auch auf den Heiligtum-Karten sind Symbole zu sehen und manche können auch Siegpunkte bringen.

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Das Ziehen der Heiligtum-Karten ist Schritt zwei der Runde, und als dritten Schritt wähle ich aus der offenen Auslage in der Mitte eine neue Regionen-Karte, die ich auf die Hand nehme. Hier hat die Person die erste Wahl, die die niedrigste Zahl bei den Regionen-Karten ausgespielt hat. Dann lege ich noch genau eine Heiligtum-Karte vor mir ab. Alle anderen Heiligtum-Karten kommen unter ihren Stapel. Dann beginnt eine neue Runde.

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Sind acht Runden gespielt, kommt die Wertung. Die läuft nun aber in umgekehrter Reihenfolge ab. Dazu drehe ich erst einmal alle acht Regionen-Karten auf ihre Rückseite. Dann decke ich die Regionen-Karte ganz rechts auf und schaue, ob ich nun für diese Karte Punkte bekomme. Gibt mir eine Regionen-Karte zum Beispiel einen Siegpunkt für jede gelbe Karte, die ich habe, zählen nur die gelben Regionen- und Heiligtum-Karten, die jetzt gerade sichtbar sind. Dabei sind Heiligtum-Karten immer aufgedeckt, also immer sichtbar.

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Muss ich auch noch eine Voraussetzung erfüllen, um überhaupt Punkte mit der jetzt aufgedeckten Regionen-Karte machen zu können, muss ich zusätzlich prüfen, ob bereits aufgedeckte Regionen-Karten oder auch Heiligtum-Karten, die geforderten Symbole zeigen. Und nur dann bekomme ich die Punkte auf der eben aufgedeckten Regionen-Karte, falls das an Voraussetzungen gebunden ist. Ich gehe dann rückwärts meine Regionen-Karten einzeln durch und werte sie. Für jede Karte wird das Ergebnis auf einem Wertungsblock festgehalten. Dann werden noch die Heiligtum-Karten gewertet. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.

Einschätzung

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Ich finde die Grundidee von „Faraway“ sehr genial: Wir legen die Regionen-Karten in einer Reihenfolge aus, reisen gewissermaßen hin durch Alula, und müssen sie auf der Rückreise dann abarbeiten. Dafür muss ich aber beim Ausspielen der Regionen-Karten genau umgekehrt denken! Das, was ich zuerst spiele, wird zuletzt gewertet, bzw. was ich zuletzt spiele, hilft mir bei der Wertung der zuerst gespielten Regionen-Karten. Das muss ich erst einmal verstehen. Noch dazu haben die wertvollen Regionen-Karten hohe Zahlen. Die will ich, um Heiligtum-Karten zu bekommen, gerne spät spielen. Für die Wertung muss ich sie aber früh spielen. Ich muss also ziemlich taktieren, was ich wann am besten ausspiele.

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Und natürlich habe ich nicht immer die Regionen-Karten zur Verfügung, die ich gerne hätte. Heiligtum-Karten sind sehr hilfreich, um Voraussetzungen zu erfüllen, doch um hier die richtigen wählen zu können, benötige ich möglichst Landkarten auf den Regionen-Karten. Auch das ist nicht ganz so einfach zu erreichen. Also muss ich schauen, was ich aus den gegebenen Situationen, also Regionen-Karten auf meiner Hand, mache.

In „Faraway“, mit seinen nur wenigen Regeln, steckt unheimlich viel drin an Spielspaß und es hat einen hohen Wiederspielreiz. Es hat mir extrem gut gefallen. Ein echter Tipp für Leute, die gerne auch mal von hinten nach vorne denken und dann auch wieder zurück.

„Faraway“
Autor: Johannes Goupy / Corentin Lebrat
Verlag: Kosmos
Für 2 – 6 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: Ab 18 Euro

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