Fiesta Mexicana

© HUCH!

Ich gebe es ganz ehrlich zu: Ich bin ein großer Freund der mexikanischen Küche; oder zumindest von dem, was ich als mexikanische Küche kenne. Tacos, Burritos, Fajitas sind mir sehr lieb und dazu noch eine schöne Salsa-Soße, da sage ich nicht nein. Wer die mag und außerdem noch Gesellschaftsspiele, der könnte seinen Geschmack an „Fiesta Mexicana“ finden. Einem Spiel mit Biet-Mechanismus rund um die mexikanische Küche aus dem Hause HUCH!.

 

 

 

Wie funktioniert es?
Die Aufgabe für zwei bis vier Personen ab acht Jahren ist es die Wünsche von drei verschiedenen Personen auf einem mexikanischen Fest zu erfüllen. Wer das schafft, bekommt dafür Punkte.

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Die Personen gibt es als Karten in vier verschiedenen Varianten, die entsprechend unterschiedliche Wünsche haben. Jede Variante hat zudem eine andere Farbe. Die Personen in Rot geben einen Extrapunkt pro Speise für jeweils eine von sechs verschiedenen Speisen. Die weißen Personen geben fünf Punkte, wenn ich die Person bin, die am Ende es Spiels die meisten Speisen einer bestimmten Sorte hat. Die blauen Personen wollen drei oder vier gleiche Spiesen in einer Reihe oder im Quadrat. Die grünen Personen wollen entweder gleiche komplette Dips oder eine bestimmte Mindestanzahl an kompletten Dips am Ende des Spiels. Alle Personenkarten werden gemischt und alle erhalten verdeckt je fünf Personenkarten. Meine Karten schaue ich mir an und drei Karten mit jeweils unterschiedlichen Farben muss ich auswählen und verdeckt vor mir ablegen. Sollte das nicht möglich sein, zeige ich meine Karten vor und bekomme ich fünf neue Karten. Neben den Personen mit ihren Wünschen gilt es noch möglichst viele Punkte durch Speisen und Dips zu bekommen.

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Zum Erfüllen der Wünsche und zum Sammeln der Punkte habe ich einen Tisch, der Platz für 16 Speisen bietet. Jeder Platz auf dem Tisch hat vier Zahlen. Jeweils eine davon kann ich ganz normal lesen. Die verschiedenen Speisen gibt es als Karten. In der einfacheren Version des Spiels erhalten alle je zwei Spiesen schon vorab, die auf zwei markierte Plätze gelegt werden müssen. Im weiteren Spielverlauf wird immer eine Karte aufgedeckt und dann muss ich schauen, ob das eine Speise ist, die ich gerne hätte und dafür bieten. Wie immer erhält den Zuschlag wer das höchste Gebot abgibt. Mein Gebot kann nur zwischen eins und 16 liegen. Das sind die Zahlen, die auf meinem Tisch zu belegen sind. Und dabei darf ich nur die Zahlen verwenden, die ich normal lesen kann. Also keine schräge oder auf dem Kopf stehende Zahl. Habe ich ein Gebot abgegeben und eine andere Person bietet mehr, habe ich die Möglichkeit noch einmal zu erhöhen.

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Natürlich nur, wenn ich noch eine Zahl übrig habe die höher ist als das Gebot der anderen Person und wenn ich nicht gepasst habe. Habe ich nämlich gepasst, bin ich für die Runde draußen. Erhalte ich den Zuschlag darf ich die ersteigerte Speise aber nicht irgendwo auf meinen Tisch legen, sondern muss sie auf die Zahl, also den Platz legen, mit der ich die Speise ersteigert habe. Damit kann ich diese Zahl nicht noch mal nutzen. Der Clou besteht nun darin, dass ich meinen Tisch um 90 Grad nach rechts oder links drehen kann, sollte ich den Zuschlag nicht erhalten. Dadurch stehen mir dann wieder andere Zahlen zwischen eins und 16 zur Verfügung, die ich vorher nicht nutzen konnte. Wenn ich eine Speise ersteigert habe, bekomme ich sofort so viele Punkte, wie auf der Speise angegeben. Zudem bekomme ich pro fertiggestellten Dip drei Punkte. Ich erhalte aber auch einen Minuspunkt, sollte ich einen halben Dip haben, den ich nicht mehr korrekt fertigstellen kann. Plus- und etwaige Minuspunkte werden direkt miteinander verrechnet und sofort in Form von Punktechips vor mir abgelegt.

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Sollte ich eine Speise unbedingt haben wollen und ich will verhindern, dass eine andere Person mir diese Speise wegschnappt, so kann ich direkt nach meinem Gebot eine meiner drei verdeckten Personenkarten abgeben, um mir diese Speise zu sichern. Das ist dann sinnvoll, wenn sich abzeichnet, dass ich den Wunsch dieser Person sowieso nicht mehr erfüllen kann. Es wird so lange gespielt, bis die erste Person alle 16 Plätze auf ihrem Tisch belegt hat. Dann folgt noch die Wertung der erfüllten Wünsche der Personenkarten. Nicht erfüllte Wünsche bringen übrigens keine Minuspunkte! Die Person, die nun die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Einschätzung
„Fiesta Mexicana“ hat eine niedrige Einstiegsschwelle. Es ist schnell erklärt und auch flott gespielt. Es sei denn man hat eine extrem grübelnde Person am Tisch sitzen. Was aber bei uns nie vorgekommen ist. So haben wir auch schon in den jeweils ersten Partien auch mit neuen Mitspielern die angegebene Zeit von 30 Minuten kaum überschritten. Im Kern des Spiels steht der sehr clevere Biet-Mechanismus, der aber vor allem im Spiel zu dritt und viert zum Tragen kommt. Da ist vor allem das Drehen des Tisches von Bedeutung. Dabei sollte ich diese Funktion wirklich nutzen, sonst ärgere ich mich hinterher, dass ich meinen Tisch nicht gedreht habe. Zu zweit spielt das Drehen des Tisches nicht so eine große Rolle.

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Noch weniger spielt das Hintergrundthema eine Rolle. Das mexikanische Fest ist beliebig austauschbar. Das hat auf den Spielspaß aber keinen Einfluss. Der ist nämlich absolut vorhanden. Das Spiel-Material ist schön und solide. Die Spieldauer angenehm kurz. Ein wenig Glück ist allerdings auch nötig, um erfolgreich zu sein. Denn, wenn partout nicht die Speisen auf den Tisch kommen, die ich benötige, um die Wünsche der drei Personen zu erfüllen, die ich zu Spielbeginn bekommen habe, dann ist das schon ärgerlich. Aber ich sollte mich zur Not auch nicht zu lange an diese drei Wünsche klammern. Ich kann auch sehr viele Punkte sammeln, indem ich die Wünsche komplett ignoriere und schlicht versuche möglichst punkteträchtige Speisen und möglichst viele komplette Dips zu erhalten. Insgesamt ist „Fiesta Mexicana“ ein gelungenes und unterhaltsames Familienspiel, das nicht nur Liebhabern der mexikanischen Küche schmeckt.

„Fiesta Mexicana“
Autor: Christian Fiore, Knut Happel
Verlag: HUCH!
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 25 Euro

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