Flügelschlag Asien

© Feuerland Spiele

„Flügelschlag Asien“ ist die dritte Erweiterung zum Spiel „Flügelschlag“, das 2019 als Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet wurde. Autorin Elizabeth Hargrave verbindet darin gekonnt zwei ihrer Hobbies: Vögel beobachten und Gesellschaftsspiele spielen. Das besondere an der neuen Erweiterung: Es ist auch eigenständig als Spiel für zwei Personen im sogenannten Duell-Modus spielbar. Erschienen ist es wie das Grundspiel und die ersten beiden Erweiterungen beim Verlag Feuerland Spiele.

Wie funktioniert es? 

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„Flügelschlag Asien“ funktioniert im Grunde genau wie das Grundspiel, hat aber “nur” 90 verschiedene Vogelkarten. Zunächst hat jeder Vogel einen gewissen Wert an Siegpunkten. Diese zählen am Ende des Spiels, wenn eine Vogelkarte dann auf meinem persönlichen Tableau liegt. Außerdem bringen noch auf Vogelkarten gelagertes Futter und Eier Siegpunkte ein und Karten, die unter Vögeln liegen. Dann gibt es noch persönliche Bonuskarten, die Punkte einbringen, wenn ich die darauf verlangten Dinge erreiche. Zudem sind da noch die allgemeinen Rundenziele, die es in jeder der vier Runden, über die “Flügelschlag” gespielt wird, zu erreichen gilt. Dabei gibt es im Gegensatz zum Grundspiel schon einen Unterschied. Denn anders als dort, bekommt nur die Person Siegpunkte, die das jeweilige Rundenziel besser erfüllt hat als die andere Person.

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Wer schlechter ist, muss null Punkte hinnehmen. Zudem – und das ist völlig neu bei “Flügelschlag Asien” – gibt es nun ein doppelseitiges Zieltableau für den Duell-Modus. Über dieses Zieltableau werden auch die Rundenziele erreicht, aber eben auch eigene Punkte erlangt. Dafür gibt es ganz neu je 15 Marker in Schwarz und Weiß.

 

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Diese Marker werden auf das persönliche Tableau gelegt, und zwar auf jede Stelle ein Marker, auf die ich später eine Vogelkarte spielen kann. Spiele ich eine Vogelkarte, nehme ich den Marker von der entsprechenden Stelle auf meinem Tableau und lege ihn auf ein passendes Feld auf dem Zieltableau. Die zu erreichenden Rundenziele haben immer mit der Position von Markern auf dem Zieltableau zu tun. Am Ende des Spiels zählt dann noch, wer mehr eigene Marker auf dem Zieltableau miteinander verbinden konnte. Einzelne Felder auf dem Zieltableau bringen auch schon während des Spiels einen kleinen Bonus. Entscheidend bei Flügelschlag ist es also, Vogelkarten auf das eigene Tableau zu bekommen.

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Und das geht so: Zu Beginn des Spiels werden alle 90 Vogelkarten gemischt. Jede Person, die am Spiel teilnimmt, erhält zufällig fünf Vogelkarten und je einen Futtermarker von jeder der fünf verschiedenen Sorten (Getreide, Beeren, Insekten, Ratten und Fisch). Dann werden noch drei Vogelkarten in eine offene Auslage gelegt und die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel.

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Jetzt bekommt noch jede Person zufällig zwei Bonuskarten. Eine wird ausgewählt und behalten, die andere kommt unter den Stapel. Diese persönliche Bonuskarte gilt es möglichst gut zu erfüllen, um viele Punkte zu holen. Dann werden zufällig auch noch die Rundenziele auf das Zieltableau gelegt. Nachdem ich nun schon einige Informationen habe, muss ich meinen Start ins Spiel vorbereiten.

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Dabei muss ich die Anzahl meiner Vogelkarten und der Futtermarker auf insgesamt fünf Elemente reduzieren. Dabei ist es sinnvoll darauf zu achten, dass ich – wenn möglich – eine Kombination von Vogelkarten und Futtermarkern wähle, die mir einen Einstieg ins Spiel möglich machen. Wenn das erfolgt ist, startet das Spiel. Im Spiel zu zweit abwechselnd – sonst im Uhrzeigersinn – führt die aktive Person eine Aktion aus. Dafür haben alle je acht Aktionssteine zu Beginn des Spiels erhalten. Egal, welche Aktion ich ausführe, sie kostet mich immer einen Aktionsstein.

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Die wichtigste Aktion ist das Spielen einer Vogelkarte auf mein persönliches Tableau. Das Tableau zeigt dabei drei Lebensräume: Wald, Wiese und Wasser. In jedem Lebensraum ist Platz für jeweils fünf Vogelkarten. Will ich nun eine Vogelkarte in einen Lebensraum spielen, platziere ich einen Aktionsstein in der obersten Zeile auf meinem Tableau, die sich oberhalb der drei Lebensräume befindet. Vogelkarten werden immer ganz links in den jeweiligen Lebensraum gelegt.

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Dazu muss ich zunächst darauf achten, in welchen Lebensraum ein Vogel überhaupt gelegt werden darf. Dann kostet es mich ein bis drei Futtermarker eine Vogelkarte zu spielen. Manchmal sind auch noch Vogeleier notwendig, um eine Karte spielen zu können. Da ich zu Beginn des Spiels nur wenige Karten und Futtermarker und noch keine Vogeleier habe, muss ich also mehr von allem bekommen. Das geschieht, indem ich keine Vogelkarte spiele, sondern die jeweilige Aktion eines Lebensraums nutze. Auch hierfür verwende ich einen Aktionsstein. Der Wald bietet neue Futtermarker – also Nahrung.

 

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Welche Futtermarker zur Verfügung stehen, wird über fünf Würfel bestimmt. Ich kann nur Futtermarker erhalten, wenn Würfel das entsprechend anzeigen. Einen genutzten Würfel muss ich dann aus dem Futterhaus entfernen. Im Lebensraum Wiese gibt es Eier und im Wasser erhalte ich neue Karten. Setze ich einen Aktionsstein ein, so platziere ich ihn immer auf das erste freie Feld eines Lebensraums, das sich am weitesten links befindet. Je weiter rechts ein Aktionsstein eingesetzt werden kann, umso besser ist die Qualität der Aktion.

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Das ist dann der Fall, wenn ich bereits Vogelkarten in den Lebensraum legen konnte. Nach dem Einsetzen eines Aktionssteins in einen Lebensraum, wandert dieser Aktionsstein nach links. Stößt er dabei auf eine Vogelkarte wird diese unter Umständen aktiviert und löst dann einen Effekt aus. Karten mit diesen Aktivierungseffekten bilden die Mehrzahl unter den Vogelkarten. Sie sind der Motor des Spiels, die Maschinerie, die es zu nutzen gilt. Neben diesen Vogelkarten gibt es noch Vogelkarten, die einen einmaligen Soforteffekt haben, sobald sie ausgespielt werden und solche, die dann ihren Effekt auslösen, sobald andere Spieler bestimmte Effekte ihrer Vogelkarten nutzen. Zudem gibt es noch Vogelkarten, die am Ende einer Runde oder am Ende des Spiels einen Effekt auslösen.

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Haben alle Spieler ihre sämtlichen Aktionssteine eingesetzt, wird eine Rundenwertung durchgeführt, für die jeweils einer der Aktionssteine verwendet wird. Hier wird geschaut, wer das Rundenziel am besten erreichen konnte. Anschließend werden alle verbliebenen Aktionssteine von den Tableaus genommen. Eine neue Runde beginnt. Nun mit einem Aktionsstein weniger für jede Person. Über vier Runden wird gespielt. Am Ende wird geschaut, wer die meisten Siegpunkte erreichen konnte. 

Einschätzung
Das wirklich schöne an „Flügelschlag Asien“ ist – neben den wieder genialen Zeichnungen – der Duell-Modus für zwei Personen, der dem gesamten Spiel noch mal einen neuen Kniff gibt.

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Damit wird eine Lücke im Flügelschlag Universum geschlossen. Denn bisher war das Spiel zu zweit noch nicht so reizvoll. Der Duell-Modus funktioniert richtig gut und stellt eine schöne Herausforderung dar. Ich muss noch mehr im Blick haben als es bei “Flügelschlag” sowieso schon der Fall war. Schön finde ich, dass “Flügelschlag Asien” als eigenständiges Spiel funktionier und ich das Grundspiel nicht benötige. Aber natürlich ist es mit dem Grundspiel, aber auch allen anderen Erweiterungen spielbar und kombinierbar. Ob das sinnvoll oder notwendig ist, muss ich für mich selbst entscheiden. Das Spiel ist auch so schon anspruchsvoll genug. Aber schön ist es natürlich, dass ich individuell nach meinen Bedürfnissen das Spiel ausbauen kann. Die Spielanleitung ist wie immer Top, so auch das Material. Der jetzt ebenfalls mögliche Schwarm-Modus, der es jetzt erlaubt, dass bis zu sieben Personen mitspielen, ist grundsätzlich eine gute Idee. Wobei das Spiel dann schon leicht unübersichtlich wird. Mir ist die klassische Partie mit vier Personen oder maximal fünf, dann doch lieber. Da das eigentliche Konzept des Spiels unverändert bleibt, ist “Flügelschlag Asien” auch unverändert sehr gut. Ja, „Flügelschlag Asien“ ist ein super Spiel für Paare, die anspruchsvolle Spiele mögen. 

„Flügelschlag Asien“
Autor: Elizabeth Hargrave
Verlag: Feuerland Spiele
Für 1- 7 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer: 40 – 70 Minuten
Preis: 45 Euro 

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