Fyfe

© Edition Spielwiese / Pegasus Spiele

Fünf Freunde war eine beliebte Jugendbuchreihe. Fünf Finger hat eine Hand und fünf Zehen ein Fuß. Und das Blatt der Kastanie hat auch fünf Finger, wenn man so will. Und fünf mal fünf Felder har das Spiel „Fyfe“. Warum der Titel so und nicht anders geschrieben wird, ist eine Entscheidung des Verlags Edition Spielwiese. Das Spiel hätte auch einfach „Fünf“ oder in korrektem Englisch „Five“ heißen können. Aber dann wäre es ja nicht so ein Hingucker und ich hätte nichts darüber zu schreiben.

 

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Wie funktioniert es?
„Fyfe“ ist ein abstraktes Legespiel, bei dem ich ein Brett mit einem pazifischen Strandflair vor mir habe, das ein Raster von fünf mal fünf Feldern zeigt. Die Felder sind rund und vertieft, damit ich dort Holzscheiben platzieren kann, die dann anschließend nicht verrutschen können. Das Brett zeigt zudem an zwei Seiten Einkerbungen, in die ich Wertungstafeln legen kann, die mich stark an Surfbretter erinnern. Die Holzscheiben befinden sich zu Beginn des Spiels alle in einem Beutel. Jede Holzscheibe hat drei Merkmale:

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Eine Hintergrundfarbe, eine Zahl und ein Symbol. Im Spiel gibt es fünf Farben (blau, grün, lila, rot und gelb), fünf Zahlen (eins bis fünf) und fünf Symbole (Blüte, Blatt, Ananas, Kopf und Schildkröte). Macht insgesamt 125 Holzscheiben und jede ist einmalig im Spiel. Es gibt keine zwei gleichen Kombinationen.

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Neben diesen Holzscheiben wandern noch fünf „Glücksbringer-Steine“ in den Beutel. Die „Glücksbringer-Steine“ erlauben es mir, wenn sie während des Spiels aus dem Beutel gezogen werden, Glücksbringer-Plättchen zu aktivieren. Ich kann aber immer nur eins von sieben möglichen Plättchen aktivieren und nach seiner Nutzung ist dieses Plättchen für den Rest des Spiels verbraucht. Die Plättchen erlauben es mir zum Beispiel, einzelne Holzscheiben auf meinem Brett in Joker zu verwandeln, die dann jede Hintergrundfarbe, jede Zahl und jedes Symbol annehmen, und zwar dauerhaft.

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Zu Beginn des Spiels, das über genau 25 Runden geht, zieht jede Person zwei Holzscheiben und legt sie zunächst in einen speziell markierten Bereich auf seinem Spielbrett ab. In jeder weiteren Runde lege ich nun jeweils eine Holzscheibe auf mein Brett und ziehe genau eine Scheibe zufällig aus dem Beutel nach. Nur in der 25. und letzten Runde entfällt das Nachziehen. Ich lege dann nur noch den Stein, den ich als letztes vor mir liegen habe. Lege ich eine Holzscheibe auf mein Brett, so muss ich prüfen, ob vom Rand des Spielbretts eine Wertungstafel auf die gerade gelegte Scheibe zeigt.

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Dabei muss ich die Vertikale, Horizontale oder auch Diagonale im Blick haben. Zeigt bereits eine Wertungstafel auf die neue Scheibe, dann muss ich nichts weiter machen. Zeigt aber noch keine Wertungstafel auf die eben gelegte Scheibe, so muss ich das nun ändern. Aus zu Beginn 15 Wertungstafeln wähle ich eine aus und lege sie so in eine Vertiefung am Rand des Spielbretts, das sie auf die eben gelegte Scheibe zeigt. Beim Auswählen der Wertungstafel muss ich überlegen, welche Wertung ich mit der wohl noch entstehenden Reihe aus Scheiben wohl am ehesten erfüllen kann. Dabei geht es eben in Zeilen, Spalten und Diagonalen.

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Die Wertungstafeln haben unterschiedlich schwierige Anforderungen und bringen entsprechend auch unterschiedlich viele Punkte am Ende des Spiels ein. Das reicht von „Nur ungleiche Symbole“ über „Lauter gleiche Farben“, bis hin zu in bestimmten Zahlenreihen. Einen Bonus gibt es noch, wenn ich eine der Wertungstafeln als erster erfülle. Am Ende des Spiels werden tatsächlich erfüllte Wertungstafeln, etwaige Bonusplättchen und nicht genutzte „Glücksbringer-Plättchen“ gewertet. Wer die meisten Punkte insgesamt hat, gewinnt.

Einschätzung
„Fyfe“ sieht richtig gut aus. Das Spiel verströmt beim Anblick ein Flair von Südsee. Das Material ist zudem hochwertig. Das spricht mich sofort an. Ich möchte dieses Spiel gerne spielen.

© Edition Spielwiese / Pegasus Spiele

Doch schon die Spielanleitung macht kein Hehl daraus: „Fyfe“ ist ein völlig abstraktes Spiel und die Aufmachung hat rein gar nichts mit dem Speilablauf zu tun. Jede andere Gestaltung hätte es auch getan. Immerhin wird auch gar nicht erst der Versuch unternommen, irgendeine hanebüchene Geschichte oder ein Setting als Hintergrund für das Spiel zu konstruieren. Das ist „Fyfe“ wohltuend ehrlich. Der Spielablauf und die Regeln sind schnell verstanden und es kann im Grunde gleich losgehen. Nur die Symbolik auf den Wertungstafeln will erst noch verstanden sein. Dann aber läuft das Spiel in ruhigen und geordneten Bahnen ab. Wichtig ist es im Grunde die Scheiben so zu platzieren, dass ich mir viele Optionen offen lasse, um noch möglichst viele Wertungstafeln erfüllen zu können. Am Ende ist es aber doch auch Glück, das ich brauche, um eine passende Scheibe aus dem Beutel zu ziehen, weil ja jede Scheibe ein Unikat ist. Nach 25 Runden ist dann aber auch ziemlich bald Schluss. Das macht die Spielzeit angenehm kurz. „Fyfe“ ist aber nicht nur ein abstraktes Spiel; es ist auch ein Spiel, das ich völlig für mich spiele, ohne Interaktion mit den anderen Leuten am Tisch. Außer, es kommen mal Glücksbringer-Steine ins Spiel, was aber nicht so häufig passiert. Für Leute, die es nicht stört, dass sie allein vor sich hinspielen und die mit dem Zufall klarkommen, ist „Fyfe!“ genau das richtige Spiel. Ich jedenfalls spiele es sehr gerne. Es ist auch gut geeignet als lockerer Einstieg in einen Spieleabend.

„Fyfe“
Autor: Kosch
Verlag: Edition Spielwiese/ Vertrieb: Pegasus Spiele
Für 2 – 5 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 – 45 Minuten
Preis: 35 Euro

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