Glück Auf

© Eggertspiele
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In Zeiten der Energiewende und der Diskussion um die Ökostromumlage wirkt ein Brettspiel zum Thema Bergbau und Kohleförderung etwas anachronistisch. Dennoch hat sich das Autorenpaar Wolfgang Kramer und Michael Kiesling an das Thema gewagt und mit „Glück Auf!“ ein Spiel zum traditionellen Bergbau herausgebracht. „Glück Auf!“ ist der Gruß der Bergleute, und ein wenig Glück spielt schon eine Rolle bei diesem stimmungsvollen Spiel. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Kohleminenbesitzers. Als solcher muss man sich um Aufträge bemühen, Loren für die Kohlebeförderung heranschaffen, die Kohle möglichst effektiv abbauen und dann auch alle Aufträge rechtzeitig ausliefern. Dazu muss ich als Spieler auch noch Geld besorgen.

„Glück Auf!“ folgt im Grunde immer dem gleichen Muster. Am Anfang stehen Aufträge, natürlich möglichst wertvolle, die ich einhole. Auf Grund dieser Aufträge versuche ich passende Loren zu kaufen, die die entsprechende Kohle aus dem Bergwerk fördern. Dann gilt es diese Kohle abzubauen und schließlich auszuliefern. Bei allen Aufgaben ist oberste Priorität seine Arbeiter, deren Menge limitiert ist, möglichst geschickt einzusetzen. Denn für jede Aktionsmöglichkeit, zum Beispiel Aufträge einholen, gibt es nur eine beschränkte Anzahl von Feldern. Wenn dort schon ein Arbeiter steht, muss ich zwei eigene Arbeiter einsetzen, um dieses Feld nutzen zu können. Der nächste, der dieses Feld wählen will, muss schon drei eigene Arbeiter aufwenden. Je später ich mich also für eine Aktion entscheide, umso kostspieliger wird es. Hier gilt es genau zu überlegen, wo die eigenen Figuren am gewinnbringendsten platziert werden können. Gleichzeitig spielt natürlich die eigene Auftragslage und das Angebot eine Rolle und auch das, was die lieben Mitspieler und Konkurrenten so vorhaben. Danach muss ich jeweils neue Überlegungen anstellen und taktische Entscheidungen treffen. Wer nach drei Runden die meisten Punkte einfahren konnte, gewinnt.

„Glück Auf!“ ist ein typisches Worker-Placement-Spiel, bei dem durch gezielten Einsatz der eigenen Spielfiguren bestimmte Aktionen ausgelöst werden. Als solches ist es aber besonders für Einsteiger und auch Familien geeignet. Dabei hat „Glück Auf“ Atmosphäre, eine gute Spielanleitung und eine stimmungsvolle Illustration. Die Regeln sind eingängig, schnell erklärt und ebenso schnell erfasst. Der Spielverlauf ist äußerst flüssig und das Spiel in akzeptabler Zeit beendet. Die taktischen Überlegungen, die während des Spiels angestellt werden müssen, sind besonders reizvoll. Ein sehr gutes und solides Spiel, das seinen Preis absolut wert ist und bestimmt immer wieder auf den Tisch kommt. „Glück Auf!“ ist sicher nicht nur ein Spiel für Freunde des Ruhrgebiets und des Kohlbergbaus.

Vorstellung des Spiels im ERF Plus

 

Autor: Wolfgang Kramer und Michael Kiesling
Verlag: eggertspiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 60 – 75 Minuten
Preis: ca. 35 Euro

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