Imhotep

© Kosmos Verlag
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Wer nach Ägypten fährt, der will sich vor allem die historischen Bauwerke anschauen oder im Roten Meer baden oder beides. Doch viel mehr noch als das zugegeben schöne Rote Meer stehen Tempelanlagen, Obelisken und besonders die Pyramiden für Ägypten; für seine Kultur und Baukunst und das schon seit vielen tausend Jahren. Genau in diese Zeit der Entstehung der großen Baudenkmäler bringt uns das Spiel „Imhotep“ von Chris Walker-Harding, das beim Kosmos Verlag erschienen ist.

Wie funktioniert es?
Bei „Imhotep“ übernehmen die Spieler die Rollen von Baumeistern im alten Ägypten. Als solche treten sie in Wettstreit miteinander. Sie müssen Steine in ihrer jeweiligen Spielerfarbe aus Steinbrüchen mittels Schiffen zu fünf verschiedenen Baustellen bringen. Da geht es zur Pyramide, zum Tempel und zur Grabkammer, aber auch zum Marktplatz und zu dem Ort, an dem jeder Baumeister einen eigenen Obelisken errichtet. Für abgelieferte Steine gibt es Punkte. Je nachdem, wie geschickt das die Spieler machen, bekommen sie dafür mehr oder weniger Punkte. Manchmal sofort, manchmal am Ende einer Runde oder auch zu Spielende. In seinem Zug hat ein Spieler immer die Wahl zwischen vier verschiedenen Aktionen. Er kann drei Steine aus dem Steinbruch in sein Vorratslager legen. Er kann genau einen Stein aus seinem Lager auf ein Schiff packen. Er kann ein Schiff zu einem noch freien Ort fahren oder er kann eine Aktionskarte ausspielen. Pro Runde gibt es zunächst immer vier Schiffe. Aber nicht jedes Schiff hat gleich viele Ladeplätze. Sie können zwischen einem Ladeplatz und vier Ladeplätzen variieren. Das wechselt von Runde zu Runde und ist auch abhängig von der Spielerzahl. Dann muss sich der Spieler auch noch überlegen, an welche Position des jeweiligen Schiffes er seinen Stein platzieren will. Beim Abladen der Steine an den Orten gilt nämlich die Regel, dass der Stein an erster Stelle am Bug auch zuerst ausgeladen wird. Dann werden die Steine genau entsprechend ihrer Reihenfolge abgeladen. So kann es sinnvoll sein, seinen eigenen Stein gerade nicht an die erste Stelle auf das Schiff zu setzen, weil man an der Baustelle auf einen bestimmten Platz kommen will. Das erfordert natürlich Planung. Und doch ist auch Glück dabei. Denn es kann auch sein, dass ein anderer Spieler das Schiff, das ich gerne zur Pyramide gesteuert hätte in Richtung Tempel auf den Weg bringt. Dann ist alle Planung umsonst gewesen. Haben alle vier Schiffe einen Ort angefahren endet eine Runde. Nach sechs Runden endet das Spiel. Wer nach der Endabrechnung dann die meisten Punkte auf dem Konto hat, gewinnt.

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Einschätzung
Der Einstieg bei „Imhotep“ gelingt dank der kurzen und klaren Spielanleitung sehr schnell. Es gibt viel Interaktion, was das Spiel auch kurzweilig macht. Dazu bietet „Imhotep“ eine Mischung aus Planung und Glück, die sehr gut ausbalanciert ist. Trotz der notwendigen Planung, ufert die Spielzeit aber nicht aus. Gerne würde man alles auf einmal machen, aber das ist leider nicht drin. Lediglich einige Aktionskarten erlauben es zwei Aktionen in einer Aktion zu kombinieren. Spannend ist, dass man auf unterschiedliche Weise gewinnbringend agieren kann. Dabei ist es sinnvoll, sich auf bestimmte Orte zu konzentrieren. Denn überall ein bisschen mitzumischen führt kaum zum Erfolg. Bei all dem sollte man auch seine Mitspieler im Auge behalten. Was haben die vor? Was sind ihre Möglichkeiten? Kann ich mit einer Aktion noch warten oder muss ich sie gleich ausführen, auch wenn es noch nicht optimal ist? Insgesamt ist „Imhotep“ ein sehr gutes Familienspiel, das durchaus auch Vielspielern Spaß machen kann. Die Ausstattung hat mir ebenfalls gefallen. Für mich keine Überraschung, dass es „Imhotep“ unter die besten drei Spiele dieses Jahres geschafft hat. Ein wirklich gutes Spiel!.

„Imhotep“
Autor: Phil Walker-Harding
Verlag: Kosmos
Für 2 – 4 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 45 Minuten
Preis: ca. 35 Euro

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