In Windes Eule

© Zoch-Verlag

Ich bin eher Memory Spieler, weniger der Typ Halli-Galli. Da hätte mir der Titel des Spiels „In Windes Eule“ eine Warnung sein sollen. Doch der freundlichen Eule, die mir von der Spielschachtel zufliegt, konnte ich nicht widerstehen. Dieses neue Spiel des Münchner Zoch Verlages wollte ich gerne ausprobieren, mit erwartbarem Ergebnis.

Wie funktioniert es?
„In Windes Eule“ hat eine einfache und schnelle Spielvorbereitung. Jeder Spieler erhält 24 Karten in der von ihm gewählten Farbe. Auf den Karten sind fünf verschiedene Tiere zu sehen, die in Märchen und fantastischen Geschichten gerne als schnelle Boten eingesetzt werden. Darunter sind Eulen, Raben und Flugdrachen.

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Daneben finden sich dann auch noch Katzen und Ratten, die zwar keine typischen Botentiere sind, die aber im Spiel eine wichtige Funktion haben. Die Karten mischt jeder Spieler für sich und bildet daraus einen verdeckten Stapel. Zwischen die Spieler werden nun sieben Ablagefelder gelegt. Jedes dieser Ablagefelder zeigt eine Landschaft. Da gibt es die Burg, den Hafen, die Waldlichtung und vier Dörfer. Die Spieler entsenden ihre Botentiere an diese Orte, indem sie die Karten mit den Tieren auf den Landschaften ablegen und so Siegpunkte sammeln. Dabei hat jede Landschaft eine andere Bedingung, unter der Siegpunkte erzielt werden können.

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In der Burg erhält derjenige Spieler die meisten Punkte, der dort auch die meisten Tiere abgelegt hat – egal von welcher Art. Im Hafen kommt es darauf an, wer zuerst da ist. Nur das erste Tier seiner Art zählt, und zwar bezogen auf alle Spieler. Auf der Waldlichtung muss jeder Spieler versuchen möglichst viele verschiedene eigene Tierarten abzulegen, was die anderen Spieler hier machen, kann ignoriert werden. In den vier Dörfern wird geschaut, welche Tierart – auf alle Spieler bezogen – jeweils am häufigsten vorkommt. Für Tiere dieser Art gibt es dann Punkte. Dabei wird jedes Dorf einzeln gewertet. Punkte gibt es aber auch nur dann, wenn in dem Dorf keine Rattenplage herrscht. Was dann passiert, wenn mehr Ratten im Dorf sind als Katzen.

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Mit diesen Informationen ausgestattet, starten alle Spieler gleichzeitig und ziehen immer genau eine Karte vom Stapel und legen sie auf eine Landschaft; das sollte so schnell wie möglich geschehen. Denn, wenn der erste Spieler keine Karte mehr hat, endet das Spiel und alle anderen Spieler dürfen keine weitere Karte mehr legen. Beim Ablegen der Karten ist zudem darauf zu achten, dass sie in manchen Landschaften schön übereinandergelegt werden, damit man nicht sieht, was schon gelegt wurde. In anderen Landschaften ist das zweitrangig, weil hier ein derartiges Kartenwirrwarr entsteht, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Dürfen keine Karten mehr gelegt werden, wird jede Landschaft gewertet und es werden Siegpunkte verteilt.

Einschätzung
„In Windes Eule“ hat schöne Illustrationen und gut erklärte Regeln, die ich mir dennoch zweimal anschauen muss, um den Unterschied der verschiedenen Landschaften und wie ich dort Siegpunkte erzielen kann zu verstehen. Im Spiel will ich ja die Bedingungen möglichst gut erfüllen, damit ich mehr Punkte hole als die anderen. Deshalb sollte ich verinnerlichen, für welche Landschaft welche Bedingungen gelten, denn während des Spiels bleibt keine Zeit dafür nochmals darüber nachzudenken. Dazu verläuft „In Windes Eule“ einfach zu rasant, um nicht zu sagen hektisch. Denn bei diesem Kartenablegespiel kann ich schnell den Überblick verlieren. Ich muss mir vorher schon klar darüber sein, was ich machen will, wenn ich eine bestimmte Tierkarte auf die Hand bekomme. Aber ich muss auch schnelle taktische Entscheidungen treffen. Wo legen die anderen Spieler welche Karten hin? Wie reagiere ich darauf? Wenn ich das überhaupt noch kann.

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Denn, wenn das Dorf, in das ich meine Falken gelegt habe, nun von Ratten meiner Mitspieler überrannt wird, bleiben mir wenig Möglichkeiten. Hilfreich sind auch ein gutes Kurzzeitgedächtnis und eine schnelle Auffassungsgabe. Welche Karte habe ich jetzt schon auf die Waldlichtung gelegt und welche liegen schon im Hafen? Eine Portion Glück beim Ziehen der Karten gehört auch dazu und dann geht eben alles furchtbar schnell. Manche Spieler bekommen es besser hin als andere da noch den Überblick zu behalten. Ich gehöre zu den anderen. Wer Spiele mag, die ein schnelles Denken und Handeln erfordern und eher hektisch ablaufen, der liegt hier genau richtig. Auf seine Finger sollten übrigens alle gut aufpassen! Zusammenstöße sind nicht ausgeschlossen! „In Windes Eule“ bietet als Familienspiel aufregende Betriebsamkeit und viel Spaß und das alles in nur knapp zehn Minuten Spielzeit.

„In Windes Eule“
Autor: Anatoliy Shklyarov, Alexey Paltsev, Alexey Konnov
Verlag: Zoch
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 10 Minuten
Preis: 15 Euro

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