Lighthouse Run

© Amigo Spiele

Leuchttürme sind die Wahrzeichen an den Küsten der Welt. Manchmal sind sie rot-weiß gestreift und rund, manchmal grau und eckig oder aber komplett weiß auf den steilsten Felsen im tosenden Meer. Schon in der Antike wurden Leuchttürme benutzt, um Schiffe vor gefährlichen Klippen zu warnen und sie sicher in den Hafen zu lotsen. Nun gibt es auch ein Spiel, in dem es genau darum geht: „Lighthouse Run“, das jetzt bei Amigo Spiele erschienen ist.

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Wie funktioniert es?
Bei „Lighthouse Run“ müssen bis zu vier Spieler ihre Schiffe vor dem heranziehenden Sturm in den sicheren Hafen bringen. Die Schiffe befinden sich zunächst auf dem Meer außerhalb des Hafens und dem Fluss, der zum Hafen führt. Die Leuchttürme sind die Wegweiser, die den Schiffen den Fluss erleuchten. Nun geben die Spielregeln bei „Lighthouse Run“ vor, dass Schiffe nur dort fahren können, wo ihnen ein Leuchtturm den jeweiligen Abschnitt des Flusses erhellt. Und hier beginnt das Problem: Es sind nur immer drei von sechs Leuchttürmen beleuchtet. Deshalb werden die Spieler zu Beginn des Spiels mit je einem identischen Kartensatz aus 14 Karten versehen. Sie dienen dazu sowohl die Leuchtfeuer der Türme zu versetzen, als auch die Schiffe zu bewegen. Jeder Spieler mischt seine Karten und zieht drei davon auf die Hand.

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Unter diesen drei Karten wählt jeder Spieler pro Runde eine Karte aus, die er ausspielen will. Insgesamt geht „Lighthouse Run“ über 12 Runden. Jede Karte ist in zwei Bereiche unterteilt. Im oberen Bereich wird dem Spieler vorgegeben auf welchen Leuchtturm er ein Leuchtfeuer setzen muss oder setzen darf, sobald er die Karte ausspielt. Danach darf er – abhängig von der Karte – eines oder mehrere eigene und auch fremde Schiffe bewegen. Die mögliche Bewegung findet sich im unteren Bereich der jeweiligen Karte. Wählt ein Spieler eine Karte, die es ihm erlaubt auch die Schiffe von Mitspielern gemeinsam mit einem eigenen Schiff von einem Flussabschnitt zu bewegen, dann erhält er dafür einen Bonus. Sein eigenes Schiff darf dann die gleiche Streckenlänge noch einmal zurücklegen. Nimmt er also mindestens ein fremdes Schiff zum Beispiel zwei Abschnitte weit mit, dann darf er sein eigenes so bewegtes Schiff noch einmal zwei Abschnitte weiter bewegen. Der Weg eines Schiffes endet aber immer, wenn es auf einen unbeleuchteten Abschnitt des Flusses trifft. Am Ende seines Zuges zieht jeder Spieler eine neue Handkarte, so dass er dann wieder drei Karten zur Auswahl hat.

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Hat jeder Spieler eine Karte ausgespielt, wechselt der Startspieler. Gekennzeichnet wird dieser durch eine Sturmwolke. Wechselt die Sturmwolke den Spieler, setzt sich auch die Sturmwolke auf dem Spielbrett in Bewegung. Auch sie macht genau zwölf Schritte, dann hat sie die Hafeneinfahrt erreicht. Sobald die Sturmwolke einen Abschnitt des Flusses erreicht, auf dem sich noch Schiffe befinden, steuern diese das Flussufer an und dürfen nicht mehr bewegt werden. Entsprechende Markierungen zeigen an, wie viele Punkte die Schiffe auf ihrem Weg in den Hafen erreicht haben. Nach zwölf Runden hat die Sturmwolke die Hafeneinfahrt erreicht. Nun wird geschaut, wer mit seinen fünf Schiffen insgesamt die meisten Punkte holen konnte.

Einschätzung
„Lighthouse Run“ ist ein klassisches Familienspiel, das schon durch das schöne Material punktet. Die Leuchttürme in Drei-D Optik sind ein Hingucker und verleihen dem gesamten Spiel ein besonderes Flair. Dazu trägt auch die graphische Gestaltung des Spielbrettes bei. Die wenigen Regeln sind super schnell erklärt und wirklich leicht verständlich. Auch die Spieldauer ist mit rund 30 Minuten absolut familientauglich. Und dennoch hat „Lighthouse Run“ einen gewissen Anspruch und erfordert taktische Überlegungen.

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Die entscheidende Frage lautet nämlich immer: Welche meiner drei Handkarten ist jetzt am sinnvollsten zu spielen? Außerdem sollte man darauf achten, welchen Leuchtturm man durch die ausgespielte Karte beleuchtet. Da die Karten aber zufällig gezogen werden, spielt das Glück mitunter eine recht große Rolle. Allerdings ist es sowieso nicht möglich alle eigenen Schiffe in den sicheren Hafen zu bringen. Das ist auch gar nicht notwendig. Selbst wer kein einziges seiner Schiff in den Hafen einfahren lässt, hat dennoch Chancen auf den Sieg. Die Ergebnisse in unseren Partien waren jedenfalls oft eng, das hat den Unterhaltungswert und Wiederspielreiz erhöht. Durch den herannahenden Sturm, der zum Ende hin immer mehr Fahrt aufnimmt, kommt zudem Spannung ins Spiel. Das kann für jüngere Mitspieler schon ziemlich aufregend sein. Aber, die Schiffe gehen ja nicht unterm, sondern steuern den sicheren Strand an! Ich finde es übrigens eine sehr schöne Idee, dass Spieler dafür belohnt werden, wenn sie Schiffe der anderen Spieler mitnehmen. „Lighthouse Run“ ist wirklich originell und ein durch und durch gelungenes Wettrennspiel, das sehr gut für Familien geeignet ist, die vielleicht auch nicht so oft spielen. Als Familienspiel hat mich „Lighthouse Run“ auf gesamter Linie überzeugt.

„Lighthouse Run“
Autor: Jim Harmon
Verlag: Amigo Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 25 Minuten
Preis: 25 Euro

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