In Zeiten von E-Mail, SMS, Facebook und Twitter sind sie schon lange aus der Mode geraten: Briefe! Und das gilt leider auch für Liebesbriefe. Heute ist die Übermittlung von gegenseitigen Liebesbekundungen via elektronischer Medien kein Problem. Das war früher anders. Und genau diese Schwierigkeit bei der Zustellung der Liebesbriefe ist die Grundidee für das Spiel „Love Letter“.
„Love Letter“ hat eine denkbar einfache Hintergrundgeschichte. Eine schöne Prinzessin ist auf der Suche nach der wahren Liebe. Die Spieler übernehmen die Rolle ihrer Verehrer und wollen ihr Liebesbriefe zusenden. Doch da sich die Prinzessin in ihre Gemächer zurückgezogen hat, können sie die Briefe nicht selbst überbringen. Sie vertrauen ihre Botschaften den Mitgliedern des Hofes an – und müssen auf das Beste hoffen. Je näher der Bote der Prinzessin steht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Liebesbrief auch ankommt.
Konkret heißt das, dass jeder der bis zu vier Spieler zunächst über eine von insgesamt nur sechzehn Spielkarten verfügt. Der aktive Spieler zieht, wenn er am Zug ist, eine zweite Karte auf die Hand. Eine der beiden Karten muss er nun ausspielen und die entsprechende Aktion auf der Karte ausführen. Die meisten Karten haben den Effekt, das ein Spieler unter bestimmten Bedingungen aus dem Spiel ausscheidet. Ziel ist es, möglichst als letzter in der Runde zu verbleiben und so die Liebesbotschaft an die Prinzessin zu bringen. Dafür schenkt sie am Ende der Runde diesem Spieler ein Herz. Sollte der Nachziehstapel der Karten aufgebraucht sein und noch mehr als ein Spieler übrig sein, gewinnt der Spieler, der die Karte mit dem höheren Wert besitzt. Den höchsten Wert hat übrigens die Prinzessin selbst. Wer zuerst eine bestimmte Anzahl von Herzen sammeln kann, gewinnt.
„Love Letter“ ist ein sehr schnelles Spiel. Bei nur sechzehn Karten ist das auch kein Wunder! Da die Karten einem nicht immer eine Wahl lassen, fühlt man sich gelegentlich dem Kartenglück ausgeliefert. Doch in der Regel kann man die Karten bei geschickter Überlegung gezielt nutzen, um andere Spieler aus dem Rennen zu schlagen. Damit beweist „Love Letter“, dass auch minimalistische Ausstattung genügt, um wirkliches Spielvergnügen zu bereiten. Insgesamt ist „Love Letter“ extrem kurzweilig und unterhaltsam und damit ein sehr geeignetes Spiel für eine gesellige Runde und das zu einem absolut moderaten Preis.
„Love Letter“
Autor: Seiji Kanai
Verlag: Pegasus Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 20 – 30 Minuten
Preis: ca. 10 Euro