Aufräumen ist ja so eine Sache. Manche Menschen lieben es Ordnung zu schaffen, für andere ist es das reinste Grauen. Oft wird es leichter, wenn man zusammen aufräumt. Dann sollte man sich aber auch gut absprechen, wo was hinkommt. Wenn man nicht miteinander redet, wird es schwierig. Und vor genau diese Herausforderung stellt uns „Mandamina“. Das Spiel von Peter Jürgensen ist bei HCM Kinzel erschienen „Mandamina“ ist ein abstraktes, kooperatives Spiel für bis zu vier Personen. Ich kann es theoretisch auch allein spielen, dann geht aber das vielleicht Reizvollste an diesem Spiel verloren. Der Name bzw. das Wort „Mandamina“ stammt übrigens aus Madagaskar und bedeutet soviel wie „sortieren“.
Wie funktioniert es?
„Mandamina“ besteht aus 48 Murmeln. Die Murmeln haben acht verschiedene Farben und in jeder Farbe gibt es je sechs Murmeln. Die Murmeln werden in der Spieleschachtel auf einem Spielbrett mit einem Raster aus sieben mal sieben kleinen Vertiefungen wild durcheinander verteilt. Die Vertiefung in der Mitte des Spielbretts bleibt frei. Das ist schon der komplette Aufbau des Spiels. Unsere Aufgabe besteht nun darin, diese 48 Murmeln in den einzelnen Farben so zu sortieren, dass alle Murmeln einer Farbe in irgendeiner Form orthogonal zusammenhängen.
Da gibt es tatsächlich 35 verschiedene Möglichkeiten wie die sechs Kugeln einer Farbe zusammenhängen können.
Reihum bewegen nun alle je eine Murmel über mindestens eine andere Murmel hinweg in eine Lücke. Dabei ist der Abstand der Murmel, die bewegt wird zur freien Vertiefung völlig unerheblich.
Es darf nur keine Murmel in eine benachbarte Vertiefung geschoben werden. Das Bewegen einer Murmel, und das ist der Kniff des Spiels, passiert, ohne miteinander zu sprechen oder Zeichen zu geben.
Wenn wir alle farblich passenden Murmeln zusammengebracht haben, endet das Spiel oder bei 50 Zügen, die wir gebraucht haben, ist auch automatisch Schluss.
Aber die Frage ist, wie gut wir die Aufgabe bewältigt haben. Jeder Zug, den wir brauchen, ist ein Minuspunkt. Für jede verschiedene Form, die die zusammenhängenden Murmeln bilden, bekommen wir fünf Pluspunkte. Schaffen wir es, dass am Ende des Spiels die Vertiefung in der Mitte des Spielbretts wieder frei ist, gibt es dafür ebenfalls fünf Punkte. Minuspunkte durch Züge, die wir benötigt haben, werden mit unseren erreichten Pluspunkten verrechnet. Das Ergebnis sagt uns wie gut wir waren.
Einschätzung
„Mandamina” ist in wenigen Minuten erklärt und dann auch sehr zügig gespielt. Der entscheidende Punkt ist, dass wir versuchen müssen, zu erahnen, was die anderen vorhaben. Wo wollen sie welche Farbe gruppieren? Wie geht das am besten?Dazu braucht es strategisches Denken und Einfühlungsvermögen. Das funktioniert mit verschiedenen Leuten unterschiedlich gut. Manche sehen eben eher als andere, wo es sinnvoll ist, bestimmte Farben zu sammeln.
Viel hängt davon ab, ob sich die Leute aufeinander einlassen können und wie gut sie sich in die anderen reindenken können. Da das mit der wichtigste Aspekt bei diesem Spiel ist, ist die Solovariante zwar möglich, aber nicht wirklich reizvoll. „Mandamina“ ist ein schön gestaltetes, abstraktes Spiel, das ich überall, mit eigentlich allen Leuten sofort spielen kann und das macht es so gut. Und dazu macht es auch noch Spaß.
„Mandamina”
Autor: Peter Jürgensen
Verlag: HCM Kinzel
Für 1 – 4 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 10 Minuten
Preis: Ab 27 Euro