Pearls

© Abacusspiele

Gute Gesellschaftsspiele müssen nicht teuer sein. Das beweist immer wieder auch der Abacusspiele Verlag mit einfachen und dennoch sehr unterhaltsamen Kartenspielen. Das jüngste Beispiel dafür heißt „Pearls“. Als Perlentaucher versuchen die Spieler wertvolle Perlen zu ergattern. Im wahren Leben kann eine echte Perle ja schnell mal ein paar tausend Euro kosten. Bei „Pearls“ kommt man wesentlich billiger an wertvolle Perlen heran.

Wie funktioniert es?
„Pearls“ ist ein kleines Kartenspiel, das mit wenigen Komponenten und Regeln auskommt. 100 Perlen-Karten in sieben verschiedenen Farben zeigen Perlen mit unterschiedlichen Werten. Vom gut gemischten Kartenstapel werden an jeden der bis zu sechs Spieler sechs dieser Perlen-Karten ausgeteilt. Weitere sechs Karten werden in eine offene Auslage gelegt. Der verdeckte Nachziehstapel kommt daneben. Außerdem gibt es zehn Karten mit Perlenhalsketten mit den Werten Vier bis Neun, die offen ausgelegt werden. Ist ein Spieler am Zug kann er zwischen zwei Aktionen wählen. Er kann Karten aufnehmen; dies müssen immer alle Perlen-Karten einer Farbe aus der offenen Auslage sein. Hier zählen die Joker mit dem Zahlenwert Null als eigenständige Farbe. Die entstandenen Lücken werden anschließend vom Nachziehstapel aufgefüllt. Zu keiner Zeit des Spiels, darf ein Spieler aber mehr als zehn Karten auf der Hand haben. Würde er mehr Karten auf der Hand halten, nachdem er Karten aus der Auslage genommen hat, so kann er diese Aktion nicht wählen, sondern muss die zweite mögliche Aktion ausführen. Ein Spieler kann nämlich auch Perlen-Karten ablegen. Dabei legt er so viele Perlen-Karten einer Farbe ab, wie er will. Hier zählen die Joker nun nicht als eigenständige Farbe, sondern müssen immer gemeinsam mit einer anderen Farbe ausgespielt werden. Stimmt die Anzahl der ablegten Perlen-Karten mit dem Wert einer noch ausliegenden Perlenhalsketten-Karte überein kann sich der Spieler diese Perlenhalskette nehmen. Abgelegte Perlen-Karten und gewonnene Perlenketten bringen am Spielende Siegpunkte ein. Minuspunkte gibt es dagegen für Perlen-Karten, die ein Spieler dann noch auf der Hand hat. Die Differenz aus beiden Zahlen bestimmt die endgültigen Siegpunkte. Eingeläutet wird das Spielende wenn es entweder keine Perlenhalsketten mehr in der Auslage gibt oder der Nachziehstapel der Perlen-Karten leer ist.

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Einschätzung
Obwohl „Pearls“ sehr spartanisch ausgestattet ist, entwickelt es im Verhältnis dazu und zur Spieldauer enormen Spielreiz. Es ist wirklich in fünf Minuten erklärt. Die wenigen Regeln sind gut beschrieben und leicht verständlich. „Pearls“ spielt sich dann auch flott. Da gibt es keine Zeit, die mit großem Grübeln drauf geht. Die Spieler sehen ja jeweils, was in der offenen Auslage liegt und welche Karten sie auf der Hand haben. Und dennoch ist Taktik gefragt und Aufmerksamkeit. Denn dankenswerterweise gibt jede Karte auch an, wie oft sie im Spiel vorkommt. Wer aufpasst, weiß also, wie viele Karten einer Farbe von anderen Spielern schon abgelegt wurden. So können die Spieler wissen oder zumindest ahnen, auf welche Farben es sich noch lohnt zu sammeln. Glück spielt natürlich auch eine Rolle. Je nachdem, welche Perlen-Karten aufgedeckt werden. Die Grafik ist schlicht gehalten; mit Muscheln und Perlen, mit großen Zahlen und Farben, die sich gut unterscheiden lassen. „Pearls“ funktioniert in allen Besetzungen, ob mit zwei oder sechs Spielern, gleich gut. Jedoch entsteht jeweils eine andere Dynamik im Spiel. Insgesamt ist „Pearls“ für mich ein sehr gutes, weil einfaches, aber gleichzeitig auch unterhaltsames Familienspiel, das schlicht alles richtig macht! Es hat definitiv einen hohen Wiederspielreiz und bietet ein gutes Preis – Leistungsverhältnis.

„Pearls“
Autor: Christian Fiore, Knut Happel
Verlag: Abacusspiele
Für 2 – 6 Spieler
Ab 6 Jahren
Dauer: 15 Minuten
Preis: 8 Euro

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