Eisenbahnspiele hat es schon viele gegeben. Seit den ersten Tagen von „Dampfross“ über „Zug um Zug“ bis heute haben Eisenbahnspiele nichts an Reiz verloren. Doch nicht alle sind so gut, dass sie in die Riege von „Dampfross“ und „Zug um Zug“ aufsteigen. Bei „Russian Railroads“ ist das keine Frage. Dieses Eisenbahnspiel von Hans im Glück gehört mit zu den Topspielen zu diesem Thema.
„Russian Railroads“ ist ein sogenanntes „Worker-Placement-Spiel“. Das heißt, dass die Spieler in der Regel immer eine Spielfigur auf ein Feld eines zentralen Spielplanes setzen, um dort eine Aktion auszulösen. Diese Aktion hat dann Auswirkungen auf das individuelle Spielertableau, das jeder Spieler vor sich liegen hat. Hat ein Spieler seine Figur gesetzt, ist der nächste Spieler an der Reihe, so lange bis kein Spieler mehr eine Figur setzen kann oder mag. Dann wird der zentrale Spielplan leergeräumt und eine neue Runde beginnt. Nach einer festgelegten Anzahl von Runden endet das Spiel. Genau so funktioniert „Russian Railroads“. Hier werden die Spielfiguren zum Beispiel eingesetzt, um die insgesamt drei Eisenbahnlinien auszubauen und die Gleise immer weiter voranzutreiben. Es können aber auch neue und stärkere Lokomotiven gekauft werden. Weitere Aktionsfelder bringen die Industrialisierung voran, die beim Eisenbahnbau wichtig ist. Außerdem können Ingenieure angeheuert werden. Geld und zusätzliche Arbeiter sind auch nicht zu verachten und können ebenfalls als Aktion geholt werden. Möglichkeiten über Möglichkeiten bieten sich dem mächtigen Eisenbahnbaron. Die Frage ist nur, welche ist im Augenblick die sinnvollste und welche bringt die Gesamtstrategie voran. Denn bei „Russian Railroads“ gibt es nicht nur eine Strategie, die man verfolgen kann. Der Eisenbahnbau kann auf verschiedene Arten betrieben werden. Doch am Ende gewinnt der, der die erfolgreichste Variante gewählt hat.
„Russian Railroads“ war eines der Topspiele bei der Spielemesse in Essen und das hat Gründe. Das Spiel zieht einen sehr schnell in seinen Bann. Die verschiedenen Möglichkeiten, den Sieg zu erringen, lassen einem den Kopf schwirren. Doch wie bei vielen Spielen dieser Art will man so viel und schafft dann doch so wenig. Also heißt es sich auf eine bestimmte Strategie zu konzentrieren und die gradlinig zu verfolgen. Doch nicht jede Strategie ist gleich erfolgreich. Wie sich herausstellte, gibt es doch einige, die deutlich besser sind als andere. Das tut der Spielfreude aber keinen Abbruch. „Russian Railroads“ ist ein Vielspieler Spiel. Trotz seiner Komplexität ist es aber nicht überfrachtet oder unübersichtlich und spielt sich schnell sehr flüssig. Es bietet genau die richtige Mischung, die ein sehr gutes Spiel mitbringen muss. Deshalb gehört „Russian Railroads“ zu den Topspielen dieses Jahres.
Vorstellung des Spiels im ERF Plus
Autor: Helmut Ohley und Leonhard Orgler
Verlag: Hans im Glück
Für 2 – 4 Spieler
Ab 12 Jahren
Dauer: 120 Minuten
Preis: ca. 38 Euro
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