Seikatsu

© Hutter Trade

Ich mag Gärten. Vor allem, wenn sie schön angelegt wurden. Englische Gärten, aber auch japanische Gärten sind meine absoluten Favoriten. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass mit „Seikatsu“ im Frühjahr ein Spiel bei HUCH! rausgekommen ist, bei dem es darum geht, als Gärtner einen möglichst schönen japanischen Garten anzulegen. “Seikatsu” bedeutet übrigens im Japanischen “Leben”.

Wie funktioniert es?
„Seikatsu“ ist im Grunde für zwei oder drei Spieler konzipiert; obwohl es auch solitär gespielt werden kann oder in Teams. Zwischen den Spielern liegt der Spielplan aus, der drei Pagoden zeigt und dazwischen einen noch sehr schmucklosen Garten. Jeder Spieler ist Besitzer einer der drei Pagoden und will von seiner Pagode aus einen möglichst schönen Blick auf den Garten haben. Das Problem: Die Spieler kommen sich dabei ins Gehege, denn alle teilen sich einen Garten. „Seikatsu“ wird in zwei Phasen gespielt. In der ersten Phase ziehen die Spieler immer nacheinander zufällig zwei Scheiben aus einem Beutel. Auf den Scheiben ist immer eine Kombination aus einer Blume und einem Vogel zu sehen. Es gibt vier verschiedene Arten von Vögeln und auch vier Arten von Blumen.

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Blumen und Vögel sind so kombiniert, dass es immer nur zwei Scheiben mit der gleichen Kombination gibt. In der ersten Phase des Spiels sind die Vögel auf den Scheiben von Bedeutung. Die Blumen entfalten erst in der zweiten Phase ihre Wirkung. Die beiden Scheiben, die ein Spieler gezogen hat, legt er auf dem Spielplan ab und zwar immer angrenzend zu einer bereits liegenden Scheibe. Legt ein Spieler in der ersten Phase einen Vogel neben einen passenden Vogel der gleichen Art, so bringt das Punkte ein. Wenn es ihm gelingt, gleich einen ganzen Schwarm von gleichartigen Vögeln zu bilden, dann gibt das viele Punkte. Auch Koi-Karpfen befinden sich im Beutel. Sie dienen als Joker und können als beliebige Vogelart verwendet werden. Hat ein Spieler seine zwei Scheiben gelegt, gibt er den Beutel an den nächsten Spieler weiter, der ebenfalls zwei Scheiben zieht und diese auf dem Spielplan platziert. Befinden sich keine Scheiben mehr im Beutel ist die erste Phase des Spiels beendet. In der zweiten Phase von „Seikatsu“ kommen nun die Blumen zum Tragen. Nun schaut jeder Spieler von seiner Pagode aus auf die Reihen mit Scheiben, die von seiner Pagode wegführen. Jetzt werden Reihen aus gleichen Blumen mit Punkten belohnt. Je mehr Blumen einer Art in einer Reihe, umso mehr Punkte. Nach der Blumenwertung wird geschaut, wer insgesamt die meisten Punkte holen konnte.

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Einschätzung
„Seikatsu“ verströmt eine enorme Ruhe. Passend zum Thema des japanischen Gartens ist „Seikatsu“ jede Hektik fremd. Gründliches Überlegen steht dagegen im Zentrum dieses ästhetischen Spiels. Denn „Seikatsu“ macht rein optisch und von der Haptik viel her. Die schönen Scheiben mit den Blumen und Vögeln aus Kunststoff liegen gut in der Hand und vermitteln einen wertigen Eindruck! Farblich ist das Ganze in Pastelltönen gehalten. Leider lassen sich dadurch zwei der Blumenarten nur schwer voneinander unterscheiden. „Seikatsu“ ist im besten Sinne ein schön ruhiges Spiel, das den Geist der japanischen Ästhetik und Konzentration atmet. Immer wieder müssen die Spieler taktische Entscheidungen treffen, die aber über den Augenblick hinausgehen. Denn beim Legen der Vögel gilt es eben schon zu beachten, welche Blumenreihen entstehen und ob ich damit in der zweiten Phase des Spiels vielleicht meinen Kontrahenten helfe? Und dennoch muss ja auch die Frage im Vordergrund stehen: Wie bekomme ich bei der Wertung der Vögel und dann aber auch der Wertung der Blumen möglichst viele Punkte? Am besten wird „Seikatsu“ zu dritt gespielt, obwohl es auch alleine geht, zu zweit oder als Teams. Mich hat es sehr angesprochen. Es ist eher etwas, für entspannte Spielertypen, die den japanischen Flair mögen

„Seikatsu“
Autor: Matt Loomis und Isaac Shalev
Verlag: HUCH! / Vertrieb: Hutter Trade
Für 1 – 4 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: ca. 27 Euro

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