Sheep and Thief

© Pegasus Spiele

Es gibt Spiele, denen haftet der Ruf an, besonders gut zu sein. Begründet wird dieser Ruf mit der Tatsache, dass sie bei der weltgrößten Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, der Spiel in Essen, sofort ausverkauft waren. So geschehen beim Spiel „Sheep and Thief“. Erschienen ist es bereits 20014 in Japan und wurde dann 2015 vom Verlag Japon Brand bei der Spiel in Essen vorgestellt. Im Handumdrehen war das Spiel vergriffen. In diesem Frühjahr ist „Sheep and Thief“ nun bei Pegasus Spiele erschienen.

Wie funktioniert es?
Bei „Sheep and Thief“ geht es grundsätzlich darum, durch das Ausspielen von Karten möglichst viele Schafe auf die eigene Weide oder ins eigene Gatter zu bekommen. Außerdem sollten wir Wege zu Städten bauen und zusammenhängende Flussläufe hinbekommen. Jeder Spieler hat vor sich ein eigenes Spielfeld mit vier mal vier Feldern. Auf diese Felder, legen die Spieler im Laufe des Spiels Karten. Eine schon gleich zu Beginn. Das ist der eigene Schafstall, von dem aus Wege wegführen! Dann werden drei Runden gespielt, in der wir jeweils je vier Karten legen. Auf den Karten finden sich Schafe, Hunde und Füchse, außerdem weitere Schafställe, Wege und Flüsse. Zu Beginn jeder Runde erhält jeder Spieler je fünf Karten auf die Hand. Von diesen wählt er eine Karte aus und behält sie. Die restlichen Karten werden an den nächsten Spieler weitergegeben. Von diesen Karten wird wieder eine Karte gewählt, usw. Mit anderen Worten, es wird „gedrafted“. Nach der Draftrunde hat jeder Spieler wieder fünf Karten auf der Hand. Ist ein Spieler jetzt am Zug wählt er eine Karte und legt sie regelkonform auf sein Tableau. Generell müssen neue Karten an eine bereits liegende Karte angelegt werden. Außerdem müssen zum Beispiel Flussläufe fortgesetzt werden; Wege dagegen nicht. Lege ich eine Karte mit einem oder mehreren Schafen kommen entsprechend viele Schafe auf diese Karte. Eine Karte mit Hund erlaubt es mir, meine Schafe zu bewegen und sie so unter Umständen vor dem diebischen Fuchs in Sicherheit zu bringen. Auch der findet sich auf Karten wieder. Wird so eine Karte mit Fuchs angelegt, dann darf die Fuchsfigur bewegt werden. Kommt der Fuchs auf ein Feld mit Schafen zu stehen, dann werden diese Schafe von ihm gestohlen und landen im Gatter des Spielers, der durch das Legen der Karte den Fuchs bewegt hat. So können sich Spieler Siegpunkte sichern. Weitere sichere Siegpunkte gibt es für Schafe, die ich in einen meiner Schafställe bringen konnte, denn aus dem Stall kann der Fuchs kein Schaf stehlen! Sicher sind mir auch die Punkte, die ich dadurch erreicht habe, dass ich einen lückenlosen Weg von meinem ersten Schafstall zu einer Stadt legen konnte. Besonders lukrativ ist es dann noch einen möglichst langen zusammenhängenden Flusslauf zu legen. Doch bei all den Möglichkeiten müssen stets die Regeln eingehalten werden und das ist nicht immer so einfach. Gerade zum Ende des Spiels wird es immer schwieriger den idealen Weg zu legen und so manche Kompromisse müssen eingegangen werden!

Einschätzung
„Sheep and Thief“ hat mehrere spannende Elemente. Zum einen werden die Karten am Beginn jeder Runde gedrafted. Ich weiß also nie sicher, was ich bekomme und muss auch hier schon wichtige Entscheidungen treffen. Gebe ich die gefährlichen Fuchskarten weiter oder behalte ich sie selber? Wie lukrativ könnte der Fluss werden? Bekomme ich am Ende noch passende Karten? Dann muss ich geschickt legen und puzzeln. Das ist alles viel schwieriger als es zunächst aussieht. Denn, um erfolgreich zu sein, muss man gehörig auf Zack sein. Es gibt einfach viele Möglichkeiten, um Punkte zu sammeln, da kommt es drauf an, sich nicht zu verzetteln. Problematisch wird es, wenn man beim Draften partout nicht die richtigen Karten bekommt. Dann ist man ziemlich gekniffen und fühlt sich mehr gespielt, als dass man selbst das Spiel bestimmen kann. Gerade zum Ende des Spiels wird es schwierig noch passende Karten zu draften. Richtig Spaß macht „Sheep and Thief“ übrigens erst in der Vollbesetzung mit vier Leuten. Dann kommt zum Beispiel der Fuchs erst richtig zum Tragen. Für mich ist „Sheep and Thief“ ein richtig gutes Spiel. Man muss eben den „Draftmechanismus“ mögen. Wegen der verschiedenen Elemente, die es zu bedenken gilt, ist „Sheep and Thief“ nicht unbedingt ein Familienspiel. Dafür finde ich den Anspruch fast schon ein wenig hoch! Die Ausstattung ist hochwertig und die Illustration lehnt sich deutlich an die japanische Originalausgabe an. Ich persönlich finde das alles sehr gelungen und rund. Ich verstehe durchaus, warum das Spiel in Essen gleich vergriffen war. Jetzt ist es zum Glück für alle zu haben.

„Sheep and Thief“
Autor: Yuichi Sakashita
Verlag: Pegasus Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: ca. 25 Euro

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