Sherlock

© Abacusspiele

Er wohnt in der Baker Street 221b in London und hat eine unübertroffene Beobachtungsgabe. Sherlock Holmes gilt für viele Krimifans als der Inbegriff des Detektives, der auf Grund der richtigen Analyse der Indizien und entsprechend logischer Schlussfolgerungen, den Tathergang rekonstruieren kann und so dem Täter auf die Spur kommt. Sehr passend dazu ist unter dem Namen „Sherlock“ bei Abacusspiele ein kooperatives Spielesystem herausgekommen. Durch richtige Schlussfolgerung auf Grund von Hinweisen soll hier ebenfalls das Wer, Wie und Warum einer Straftat ergründet werden.

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Wie funktioniert es?
„Sherlock“ ist ein Kartenspiel, in dem es um das gemeinsame einen Kriminalfall zu lösen. In jedem der bisher in der Reihe erschienen Spiele gibt es genau 33 Karten. Jede Karte beinhaltet Hinweise, die zur Lösung des Falls beitragen können oder eben auch nicht. Abhängig von der Spieleranzahl werden zwei oder drei dieser Hinweiskarten an die Mitspieler verteilt. Dann gibt es eine kurze thematische Einleitung zum jeweiligen Fall. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, legt er entweder eine Hinweiskarte offen auf den Tisch, wenn er der Meinung ist, dass dieser Hinweis zur Lösung des Falls etwas beiträgt. Wenn er jedoch denkt, dass der Hinweis auf eine falsche Spur führt, dann sollte er ihn abwerfen. Was davon auf den jeweiligen Hinweis zutreffen könnte, kann eingeschränkt mit den Mitspielern diskutiert werden. Auf jeder Hinweiskarte gibt es bestimmte Indizien und Sachverhalte, die offen mit den Mitspielern diskutiert werden dürfen. Andere Hinweise dieser Karte stehen den Mitspielern erst dann zur Verfügung, wenn die Hinweiskarte offen in die Tischmitte gelegt wurde. Eine abgeworfene Karte darf dagegen nicht mehr ins Spielgeschehen mit einbezogen werden. Auf jeden Fall wird nach dem Spielen oder Abwerfen einer Karte eine neue Hinweiskarte nachgezogen.

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Wenn alle Karten in die Mitte gelegt oder abgeworfen wurden, wird unter allen Spielern gemeinsam darüber diskutiert, was hier passiert ist. Wer hat wann, wie und warum die Tat begangen. Haben sich alle Spieler auf eine Lösung geeinigt, werden Fragen zu dem Fall gestellt, die die Spieler als Team beantworten können sollten. Danach gibt es die Auflösung. Am Ende werden alle richtigen Antworten positiv gewertet. Nutzlose Hinweise, die nicht zur Lösung des Falls beitragen konnten und dennoch in der Mitte liegen, schlagen dagegen negativ zu buche. Ziel ist es also nicht nur den Fall zu lösen, sondern auch einen möglichst hohen Punktewert zu erzielen.

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Einschätzung
Es ist erstaunlich was für ein spannendes Spiel mit gerade einmal etwas über 30 Karten entstehen kann. Der Detektiv in mir wird geweckt und auch in meinen Mitspielern. Am meisten Spaß macht es, wenn vier, fünf oder sechs Leute beteiligt sind. Da kommen einfach viel mehr Ideen zusammen und das ist immer ein Vorteil. Der Verlag ist nach der Erstauflage übrigens in der Altersempfehlung von 8 auf 12 Jahren gegangen. Das ist auf Grund der Beschreibung von Opfern und Tatumständen sicher richtig. Also ist die „Sherlock“-Reihe eher ein Spiel für Erwachsene und Jugendliche. Die haben aber großen Spaß am Rätseln und Kombinieren und an der gemeinsamen detektivischen Arbeit.

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Worüber man streiten kann ist wie bei so manchen Spielen dieser Art die Bewertung am Ende. Für falsche Hinweise Punkte abgezogen zu bekommen ist schon fragwürdig, weil es gerade zu Beginn des Falls oft noch sehr schwierig ist, unbrauchbare Hinweise auszusortieren. Aber gerade das macht für mich auch den Reiz dieses Spiels aus. Interessant finde auch auch den Aspekt, dass die „Sherlock“-Spiele an Freunde weitergegeben werden können, weil ja nichts zerstört oder beschriftet wird. Meiner Meinung nach wurde die „Sherlock“-Reihe völlig zu Recht auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres gesetzt.

„Sherlock“
Autor: Josep Izquierdo und Marti Lucas
Verlag: Abacusspiele
Für 1 – 8 Spieler
Ab 12 Jahren
Dauer: 60 Minuten
Preis: 7 Euro

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