Showtime

© Pegasus Spiele

Ob „Der Herr der Ringe“, „Vom Winde verweht“ oder „Titanic“ – manche Filme entfalten ihre volle Wirkung eigentlich nur im Kino. Die große Leinwand, der satte Sound, die Atmosphäre. Wer Kinofan ist und sich ein Wochenende ohne Kinobesuch nicht vorstellen kann, der hat nun das passende Spiel für seine Freizeitbeschäftigung. Ganz großes Kino verspricht „Showtime“, das jetzt bei Pegasus Spiele erschienen ist.

Wie funktioniert es?
Bei „Showtime“ müssen die bis zu vier Spieler versuchen den Kinobesuchern in ihrer Farbe ein möglichst großes Kinovergnügen zu bereiten. Die Besucher gibt es als Karten. 16 Stück hat jeder Spieler in einem identischen Satz. Die Besucherkarten werden gemischt und vier Besucher zieht jeder Spieler auf seine Hand. Platz ist im Kino in jeder Vorstellung – je nach Spieleranzahl – für 8, 16 oder 20 Besucher, die in Reihen zu je vier Sitzen unterkommen sollen. Vorstellungen gibt es insgesamt in drei von vier verschiedenen Genres.

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Ein Genre wird also in einer Partie nicht zur Vorführung kommen. Was gerade gespielt wird, wird zufällig bestimmt. Im Kinosaal gilt freie Platzwahl. Wer an der Reihe ist, platziert einen seiner Besucher auf einen freien Sitz. Besonders bieten sich da die Sitze in der dritten Reihe an, weil sie die meisten Punkte einbringen. Hat ein Spieler einen seiner Kinobesucher platziert, zieht er einen neuen Besucher nach. Das macht jeder Spieler vier Mal. Dann ist der Saal voll. Welche Besucher ein Spieler in die jeweilige Vorstellung setzt, ist ihm überlassen, aber jeder Kinobesucher mag ein bestimmtes Filmgenre ganz besonders und bringt entsprechend Punkte ein. Hier heißt es schon, den passenden Film zu erwischen. Und dann gibt es natürlich die Sitznachbarn. Die nerven entweder, weil sie mit dem Popcorn rascheln, ständig aufs Klo müssen oder die Sicht verdecken. Es gibt aber auch Kinobesucher, die sorgen für gute Laune bei den Sitznachbarn, weil sie so lustig sind oder verliebt. Jeder Besucher bringt dem jeweiligen Spieler also Punkte, je nach Filmgenre, Sitzreihe und Sitznachbarn. Nach jeder Vorstellung (wenn der Saal voll ist) wird abgerechnet. Wie viele Punkte bringen die Besucher ein. Festgehalten wird das stilecht auf einem roten Teppich vor der Kinokasse. Wer seine Leute in drei Filmvorführungen am besten platzieren kann, der gewinnt letztlich bei „Showtime“.

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Einschätzung
Die Idee von „Showtime“ finde ich sehr originell. Das Thema Kinobesuch ist hier sehr witzig und authentisch umgesetzt. Dazu trägt vor allem auch das schöne Material bei! Die Illustrationen sind wirklich lustig. Das Spiel bringt Atmosphäre rüber und macht Spaß. Wobei es auch ärgerlich werden kann. Im Kino entsteht Unmut, wenn sich ein langer Kerl direkt vor einem niederlässt oder ständig einer Aufsteht, um schon wieder auf die Toilette zu müssen. So ist es auch hier, wenn einem Minuspunkte durch unangenehme Sitznachbarn reingedrückt werden und man nichts dagegen machen kann. Denn es kommt schon darauf an, dass man die passenden Kinobesucher zieht. Das ist bei der geringen Auswahl von nur vier Personenkarten manchmal schwierig. Wer keine Besucher zieht, denen das Filmgenre gefällt, das gerade auf dem Programm steht, der hat schon einen deutlichen Nachteil. Vor allem, weil es sich dann auch auf die folgenden Vorstellungen auswirkt. Zudem haben die Spieler, die zuerst dran sind durchaus einen Vorteil. Das gleicht sich insgesamt aber in der Regel auch wieder aus.

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Die Spielregeln sind einfach, die Spielzeit kurz. Mit den Fähigkeiten der Besucher sollte man sich allerdings vorher vertraut machen, denn die Darstellung auf den Karten selbst erschließt sich nicht jedem Spieler unbedingt auf den ersten Blick. Da hilft allerdings die ausführliche Erklärung im Regelheft und spätestens bei der zweiten Partie hat man die Funktionen im Griff. Das gilt übrigens auch für das Zählen der Punkte am Ende jeder Vorstellung. Hier muss man sehr aufmerksam sein, sonst vertut man sich schnell. Für Vielspieler hat Showtime sicher zu viele Zufallselemente und nicht genug Spieltiefe. Für Gelegenheitsspieler und Familien bietet „Showtime“ aber das, was ein Kinobesuch auch bieten sollte: gute Unterhaltung und Kurzweil für die gesamte Familie.

„Showtime“
Autor: Anna Oppolzer und Stefan Kloß
Verlag: Pegasus Spiele
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 25 Euro

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