Skull Queen

© Schmidt Spiele

Kartenspiele gibt es gefühlt schon ewig. Wobei sie in Europa erst ab dem Ende des 14. Jahrhunderts gesichert nachgewiesen werden können. Dabei ging es dann meist um Verbote von Kartenspielen als Glückspiel. Heute gibt es neben den klassischen Kartenspielen wie Skat, Doppelkopf, Bridge und Poker unzählige Kartenspiele im Bereich der Gesellschaftsspiele, die nichts mit dem Thema Glückspiel zu tun haben, obwohl manchmal das Glück auch eine Rolle spielt. Besonders beliebt sind da Stichspiele, manchmal kooperativ wie bei „Die Crew“, manchmal gegeneinander wie bei „Wizard“. Einen neuen Twist im Bereich der Stichspiele bringt das bei Schmidt Spiele erschienene „Skull Queen“ von Stefan Dorra. Dabei lassen wir mit Hilfe von Karten Piraten über die Planke laufen. Nur runterfallen sollten sie nicht.

Wie funktioniert es?

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„Skull Queen“ ist im Grunde ein klassisches Karten-Stichspiel, bei dem es darum geht, Piraten auf einer Schiffsplanke zu bewegen. Es wird über mehrere Runden gespielt. Die Zahl der Runden ist abhängig von der Zahl der Leute, die mitspielen. Spielbar ist „Skull Queen“ für zwei bis sechs Personen. Bei fünf Leuten wird zum Beispiel über fünf Runden gespielt.

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Es gibt vier Farben und von jeder Farbe Karten mit den Nummern eins bis zwölf. Außerdem gibt es zwei Karten, die aus diesem Raster herausfallen. Eine farblose Null und eine ebenso farblose 13. Die Karten werden gemischt und verdeckt an alle gleichviele Karten ausgeteilt. Bei vier und sechs Personen bleiben zwei Karten übrig, die aufgedeckt in die Mitte gelegt werden.

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Dann platzieren wir alle je vier Piratenfiguren in vier Farben auf einer Schiffplanke, die vor uns liegt. Die Schiffsplanke ist beidseitig bedruckt und hat Felder mit Zahlen zwischen eins und acht. Je nachdem, welche Seite der Planke wir wählen sind die Zahlen auf- oder absteigend. Welche Seite wir wählen sollten und auf welche Felder wir die Piratenfiguren sinnvoll platzieren, ist abhängig davon, welche Karten wir auf der Hand haben.

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Jede Runde spielen wir dann Karten aus, nach dem Stichprinzip. Also, wenn ich als erste Person eine Farbe ausspiele, dann müssen alle, die Karten in dieser Farbe haben, eine Karte in dieser Farbe dann auch ausspielen. Wer keine passende Karte hat, kann eine beliebige Karte ausspielen. Wichtig ist nur, dass immer klar zu sehen bleibt, von wem welche Karte gespielt wurde. Haben alle eine Karte gespielt, wird gewertet. Zunächst werden alle Karten, von denen jetzt nur eine einzelne Karte einer Farbe ausliegt, in die Tischmitte geschoben. Sie zählen dort für spätere Stichrunden, gehören dann aber keiner Person mehr.

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Gibt es von einer Farbe mindestens zwei Karten, die jetzt ausliegen, und da zählen auch Karten mit, die bereits in der Tischmitte liegen, passiert Folgendes: Wer die Karte mit dem höchsten Wert in einer Farbe gespielt hat, bewegt die entsprechende Piratenfigur in dieser Farbe einen Schritt nach oben auf der Schiffsplanke.

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Wer die Karte mit dem niedrigsten Wert einer Farbe gespielt hat, bewegt eine Piratenfigur in der Farbe einen Schritt auf der Planke nach unten. Karten mit Zahlenwerten dazwischen bewirken nichts. Nach der Wertung werden alle Karten, die gewertet wurden, verdeckt zur Seite gelegt. Eine neue Stichrunde beginnt.

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Haben alle ihre sämtlichen Karten gespielt, endet eine komplette Runde. Dann wird geschaut, auf welchen Feldern der Planke vor mir die Piratenfiguren jetzt stehen und entsprechend bekomme ich Punkte. Piratenfiguren, die von der Planke fallen, bringen mir natürlich keine Punkte. Das Ergebnis wird auf einem Zettel notiert. Dann beginnt die nächste große Runde. Wer nach der letzten großen Runde in der Addition aller Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.

Einschätzung

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„Skull Queen“ besticht durch einfache Regeln und interessante taktische Entscheidungen. Der besondere Kniff sind die Karten, die in die Mitte geschoben werden und niemandem gehören. Die muss ich in meine Überlegungen, welche Karte ich spielen will, immer mit einbeziehen. „Skull Queen“ ist sehr taktisch und raffiniert. Die paar wenigen Sonderkarten bringen noch mal einen besonderen Dreh rein, weil sie die Piratenfiguren gleich um zwei Schritte nach oben oder unten bewegen. Das ist sehr schön durchdacht und erhöht die Spannung. Es hat einen angenehmen Spielfluss und ist wirklich kurzweilig. Die Spielanleitung ist knapp und klar und noch mit Beispielen gespickt; die lässt keine Fragen offen. Es besteht übrigens keine Ähnlichkeit zum Spiel „Skull King“; zwar ist dies auch ein Karten-Stichspiel, aber damit hören die Parallelen auch schon auf. „Skull Queen“ ist eine Bereicherung im Segment der Stichspiele und sehr gut für Familien geeignet und Menschen, die nicht so oft spielen, auch wenn es durch seine Tricks und Kniffe schon auch herausfordert.

„Skull Queen“
Autor: Stefan Dorra
Verlag: Schmidt Spiele
Für 2 – 6 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: Ab 15 Euro

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