Slide Quest

© Blue Orange / Asmodee

Es ist die alte Heldengeschichte. Der mutige Ritter muss losziehen und die Prinzessin befreien. Gewöhnlich geschieht dies ja hoch zu Ross und mit gezücktem Schwert, das gegen Drachen und andere Schurken seinen Dienst erweisen muss. In Slide Quest ist der edle Ritter zwar auch in einer wichtigen Mission unterwegs, allerdings hat er kein Pferd, sondern vier Hebel und einen „schwebenden“ Untergrund und er hat auch mehr mit Gruben zu Kämpfen, als mit Drachen.

© Blue Orange / Asmodee

 

Wie funktioniert es?
Bei „Slide Quest“ müssen die ein bis vier Spieler (ja es kann auch alleine gespielt werden) zunächst die Spieleschachtel komplett leeren. Der untere Teil der Schachtel ist nämlich die Spielfläche oder vielmehr die Grube, in die der Ritter nicht stürzen darf. In vier Einkerbungen an jeder Seite der Schachtel wird je ein Hebel gelegt. Und zwar so, dass sich etwa die Hälfte des Hebels jeweils in der Schachtel befindet und die andere Hälfte außerhalb. Auf die Enden der Hebel in der Schachtel kommt dann das eigentliche Spielbrett, das wie ein Schweizer Käse anmutet. Löcher wohin man schaut. Auf diesen Unterbau wird nun jeweils eine Pappscheibe mit dem Level gelegt, das die Spieler bewältigen wollen. Denn der Ritter muss verschiedene Aufgaben in unterschiedlich schwierigen Leveln bewältigen, um die Prinzessin zu befreien. Es empfiehlt sich hier durchaus mit dem ersten Level zu beginnen.

© Blue Orange / Asmodee

Die vier Hebel unter dem Spielbrett sorgen dafür, dass das Spielbrett „schweben“ kann und in alle möglichen Richtungen geneigt werden kann, wenn die Spieler ihre Hebel an der Außenseite des Spielbettes anheben. Das ist auch von Nöten, denn der edle Ritter muss von der einen Seite des Spielfeldes auf die andere Seite kommen und das, indem er rutscht. Dazu verhilft ihm eine Kugel unter seinen Füßen. Dabei ist es die Aufgabe des mutigen Recken einem leuchtenden Pfad zu folgen, welcher sich um Gruben herum, zwischen Steinen und Zäunen, durch Torbögen und vorbei an Dynamitstangen, schlängelt. Je nachdem muss der Ritter auch noch Wächter in Gruben befördern oder einen Bösewicht, ohne natürlich dabei selbst in eines der Löcher zu stürzen.

© Blue Orange / Asmodee

Denn so ein Absturz bedeutet den Verlust eines Lebenspunktes und die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Auch, wenn eine Dynamitstange umfällt, geht Leben verloren. Das gilt es zu vermeiden, denn Leben ist je nach selbst gewähltem Schwierigkeitsgrad sehr rar. Ist ein Level erfolgreich bewältigt, können die Spieler zum nächsten Level übergehen. Dann werden einfach alle zuvor auf das Spielfeld gestellten Komponenten entfernt und das Blatt mit dem Level ausgetauscht. Sollte es dazu kommen, dass der letzte Lebenspunkt aufgebraucht ist, endet das Abenteuer für den Ritter und die Spieler.

Einschätzung
„Slide Quest“ ist witzig. Die Spielidee ist cool und die Komponenten des Spiels sehr gut; angefangen beim schwebenden Spielbrett bis zum rollenden Ritter. Dass die Aufgaben, von Level zu Level schwerer werden macht ja gerade den Reiz aus und weckt den Ehrgeiz in den Spielern. Eine schöne Idee ist es auch, den Spielstand mit einer kleinen Tafel festhalten zu können. So kann das Spiel auch zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Überhaupt besteht ja auch kein Zwang alle Level zu meistern. Jeder kann sich seine eigenen Ziele setzen. In gewisser Weise erinnert „Slide Quest“ an „Loony Quest“.

© Blue Orange / Asmodee

Und wer „Loony Quest“ mag, der mag wahrscheinlich auch „Slide Quest“. Auch, wenn „Loony Quest“ gegeneinander und „Slide Quest“ miteinander gespielt wird. Gerade das macht für mich den besonderen Reiz von „Slide Quest“ aus, das es so interaktiv ist und sehr kommunikativ. Ohne das miteinander Reden und Abstimmen, wer jetzt welche Seite anheben muss, ist „Slide Quest“ tatsächlich nur halb so unterhaltsam. Natürlich kann man es auch alleine spielen und es gibt auch Menschen, die das tatsächlich bevorzugen, weil sie sich dann eben nicht mit ihren Mitspielern absprechen müssen und die Aufgaben scheinbar besser lösen können. Ich empfinde das völlig anders. Am besten wird „Slide Quest“ zu viert gespielt und es funktioniert tatsächlich in jeder Zusammensetzung gut. Außer natürlich, jemand mag diese Art Spiele überhaupt nicht. Wir hatten jedenfalls viel Spaß und waren gut unterhalten.

„Slide Quest“
Autor: Jean-François Rochas, Nicolas Bourgoin
Verlag: Blue Orange / Vertrieb: Asmodee
Für 1 – 4 Spieler
Ab 7 Jahren
Dauer: 15 – 45 Minuten
Preis: 28 Euro

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen