Einfache Spielideen müssen deshalb noch lange nicht simpel sein. In den letzten Jahren haben so Spiele wie „The Mind“ oder selbst auch das prämierte „Die Crew“ genau das bewiesen. In die Reihe der eher einfachen Spielideen gesellt sich auch das beim Nürnberger Spielkarten Verlag erschienene „Snowhere“ von Steffen Benndorf ein. Wobei dieses Spiel wegen seiner Konzeption als besonders umweltfreundliches Spiel noch mal einen speziellen Aspekt mitbringt.
Wie funktioniert es?
„Snowhere“ ist ein kooperatives Kartenspiel, das aus 111 beidseitig bedruckten Karten besteht. Auf einer Seite ist auf jeder Karte immer Feuer zu sehen und auf der anderen Seite stets Schnee.
Dabei zeigen einige der Karten zusätzlich einen Schneekristall auf ihrer Schneeseite. Sämtliche Karten werden mit ihrer Feuerseite nach oben auf den Tisch gelegt, gemischt und großflächig verteilt. Das sollte so geschehen, dass ein unterschiedlich weit gestreckter Haufen entsteht. Bin ich an er Reihe, nehme ich eine freiliegende Karte. Freiliegend bedeutet in diesem Fall, dass die Karte nicht von einer anderen Karte auch nur teilweise übergedeckt wird. Etwa ein Millimeter Überlappung ist laut Spielanleitung jedoch erlaubt. Die so genommene Karte drehe ich nun auf ihre Schneeseite.
Dann verwende ich sie, um damit das große Feuer an einer Stelle abzudecken. Dabei ist darauf zu achten, dass ich eine Feuerkarte, die am Rand des Feuerkarten-Haufens liegt, nicht deckungsgleich mit einer Schneekarte überdecken darf. Ansonsten dürfen Schneekarten auf irgendeine Stelle des Feuers gelegt werden. Sie müssen nicht aneinander anschließend gelegt werden. Allerdings muss ich darauf achten, dass Schneekarten, wenn sie nebeneinander liegen, sich immer zumindest leicht überlappen müssen. Kante an Kante legen ist also nicht erlaubt. Habe ich eine Karte genommen, die auf ihrer Schneeseite einen Schneekristall zeigt, so lege ich diese zunächst zur Seite.
Die Karten mit Schneekristall dürfen am Ende des Spiels noch auf offene Stellen mit Feuer gelegt werden. Das Nehmen und Ablegen der Karten geht reihum so lange, bis keine Karte mehr regelkonform genommen werden kann. Das Ziel ist es letztlich möglichst das gesamte Feuer mit Schnee zuzudecken.
Einschätzung
„Snowhere“ ist in einer Minute erklärt und im Prinzip genauso schnell vorbereitet. Der Einstieg ist also denkbar einfach. Im Spiel besteht die gemeinsame Herausforderung darin, für die Schneekarten den möglichst idealen Platz zu finden. Wo verbauen wir uns die Möglichkeit weitere Karten nehmen zu können und auf ihre Schneeseite zu drehen? Da können wir uns ziemlich schnell in eine Sackgasse manövrieren und das Spiel endet schneller, als wir uns das wünschen. Völlig gedankenlos sollten wir an die Aufgabe nicht rangehen.
Den Schwierigkeitsgrad des Spiels bestimmen wir übrigens selbst, wenn wir die Karten auf dem Tisch ausbreiten. Je enger der Haufen zusammenliegt, umso schwerer ist die Aufgabe. Leider gibt es nicht keine Wertung bei dem Spiel. Das ist schade. Und um ehrlich zu sein, ist der Wiederspielreiz von „Snowhere“ auch nicht ganz so hoch, jedenfalls für Menschen, die oft spielen. Das gilt vor allem, wenn die Aufgabe einmal bewältigt wurde. Jedoch für Menschen, die eher selten spielen ist „Snowhere“ durchaus eine gute Wahl, um sie an Spiele heranzuführen. Das Spiel kann dann auch als Aufwärmspiel für einen Spieleabend genommen werden. Für Grundschulkinder ist „Snowhere“ zum Beispiel ideal, um die Kooperation zu fördern und das gemeinsame Lösen einer Aufgabe. Denn die Anzahl der Menschen, die mitmachen können, ist nicht beschränkt. Der pädagogische Aspekt spielt hier eine Rolle und bei Kindern ist der Wiederspielreiz auch höher. Zu erwähnen wäre noch, dass der Nürnberger Spielkarten Verlag „Snowhere“ auch damit bewirbt, dass es ohne Plastik auskommt und in der Reihe Nature-Line erscheint. So gibt es keine Plastikhülle um Spiel und Karten. Alle Elemente sind aus Recycling-Material oder besonders umweltfreundlich. Das ist ein Gesichtspunkt, mit dem der Verlag ein Zeichen setzt, dem andere Verlage gerne folgen können.
„Snowhere“
Autor: Steffen Benndorf
Verlag: Nürnberger Spielkarten Verlag (NSV)
Für 1 – ??? Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 15 Minuten
Preis: 13 Euro