Splendor Duel

© Space Cowboys / Asmodee

Wie es der Name schon sagt, handelt es sich bei “Splendor Duel” um ein Spiel für zwei Personen: Ein Duell eben. In diesem Fall basiert es auf dem Spiel “Splendor”, das 2014 für das Spiel des Jahres nominiert war. Dass erfolgreiche und beliebte Spiele auch für zwei Personen optimiert und dann neu als Zwei-Personen-Spiel aufgelegt werden, ist inzwischen keine Seltenheit mehr. Ich erinnere hier nur an “7Wonders Duel” oder “Die Zwerge: Das Duell”. Bei “Splendor Duel” geht es thematisch darum, dass ich mit einer anderen Person darum konkurriere, wer von uns beiden die schönsten Schmuckstücke herstellt. Dafür sammeln wir Juwelen, Gold und Perlen. Am Ende gewinnt, wer mindestens eine von drei Siegbedingungen zuerst erfüllen kann.

Wie funktioniert es? 

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Zwischen die beiden konkurrierenden Personen wird ein gemeinsamer Spielplan platziert. Auf diesen Spielplan werden 25 – aus einem Beutel zufällig gezogene – Chips. Diese stellen unterschiedliche Juwelen in den Farben Rot, Grün, Blau, Schwarz und Weiß, außerdem Gold und auch Perlen dar. Oberhalb dieses Spielplans werden in drei Reihen Juwelenkarten ausgelegt. Diese gibt es in drei Stufen, die separat voneinander gemischt werden.

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Von den Karten der ersten Stufe werden fünf, von denen der zweiten Stufe vier und von der dritten Stufe drei Karten offen in einer Pyramidenform ausgelegt. Neben dem Spielplan gibt es dann noch drei Privilegien-Schriftrollen und vier sogenannte königliche Karten. Bin ich am Zug nehme ich entweder bis zu drei Chips vom Spielplan oder ich kaufe mir eine Juwelenkarte oder ich nehme mir einen Gold-Chip und reserviere mir eine Juwelenkarte.

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Zusätzlich zu diesen drei Pflichtaktionen, von denen ich immer mindestens eine wählen muss, gibt es noch zwei optionale Aktionen, die ich vor meiner Pflichtaktion ausführen kann. Ich kann ein Privileg abgeben, um mir einen Chip zu nehmen (aber keinen Gold-Chip). Oder ich kann aus einem Beutel die Auslage mit den Chips auf dem Spielplan wieder auffüllen, dafür erhält mein Gegenüber ein Privileg. Dann kommt eine der drei Pflichtaktionen. Wenn ich mir Chips vom Spielplan nehmen will, dann muss ich auf ein paar – zugegeben wenige – Regeln achten. Ich darf bis zu drei Chips nehmen, die in einer horizontalen, vertikalen oder diagonalen, ununterbrochenen Reihe liegen. Ich darf auch weniger Chips nehmen. Die genommenen Chips lege ich offen und gut sichtbar für mein Gegenüber vor mir hin. Habe ich drei Chips derselben Farbe genommen oder beide Perlenchips, erhält mein Gegenüber dafür ebenfalls ein Privileg. Ich darf am Ende meines Zuges nie mehr als zehn Chips vor mir liegen haben. Niemals darf ich durch diese Aktion einen Gold-Chip nehmen. Den bekomme ich nur, wenn ich mir gleichzeitig eine Juwelenkarte aus der offenen Auslage reserviere. Gibt es keinen Gold Chip mehr, kann ich mir auch keine Juwelenkarte reservieren.

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Eine Juwelenkarte zu reservieren, bedeutet, dass ich sie aus der Auslage nehme und zunächst verdeckt vor mir hinlege. Ich kann sie zu einem späteren Zeitpunkt umdrehen und damit aktivieren, wenn ich ihre Kosten bezahle. Das kann ich alternativ machen, anstatt eine Juwelenkarte direkt aus der offenen Auslage zu kaufen. Um eine reservierte Karte zu bezahlen oder eine Juwelenkarte aus der Auslage zu kaufen, muss ich deren Kosten bezahlen. Dafür muss ich dann entsprechende Chips abgeben und in den Stoffbeutel werfen. Dabei sind Gold-Chips Joker, die ich für jeden anderen Chip (Juwelen oder Perlen) verwenden kann. Juwelenkarten geben mir zum einen Siegpunkte, aber auch noch andere Vorteile im Spiel.

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Manche geben einen Bonus, der den zukünftigen Kauf von Juwelenkarten günstiger macht. Manche haben spezielle Fähigkeiten. Sie erlauben mir zum Beispiel zwei Züge hintereinander zu machen. Und manche Juwelenkarten zeigen Kronen. Habe ich genug Karten mit Kronen, kann ich mir eine der noch ausliegenden Kronenkarten nehmen. Kronenkarten bringen mir ähnlich wie Juwelenkarten Vorteile. Habe ich Juwelenkarten gesammelt, die zusammen zehn Kronen zeigen, habe ich eine der drei Siegbedingungen erfüllt. Die beiden anderen Siegbedingungen habe ich erreicht, wenn ich mindestens zwanzig Siegpunkte gesammelt habe oder zehn Siegpunkte mit Juwelenkarten von nur einer einzigen Farbe.

Einschätzung
„Splendor Duel” ist super eingängig und leicht zu verstehen. Die Regeln sind sehr übersichtlich, das hilft schnell reinzukommen. Aber dann geht es los: Ich bin ständig vor die Herausforderung gestellt, die richtige Entscheidung zu treffen.

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Dabei schränken mich die wenigen Regeln dann doch ganz schön ein, weil ich mich bei den Chips eben nicht einfach völlig frei bedienen darf. Und welche Chips ich mir überhaupt nehme, ist dann so die Frage. Sie ist nämlich abhängig von der Frage: Welche Juwelenkarten will ich gerne haben, weil sie mir am besten weiterhilft? Und dann ist auch spannend: Wann mache ich was? Chips nehmen oder doch schon mal eine Karte kaufen? Oder doch lieber eine Karte reservieren, solange das noch geht. Das alles macht “Splendor Duel” sehr spannend; auch weil es in dieser direkten Konkurrenz zum Gegenüber stattfindet. Was will die andere Person, was kann sie sich mit ihren gesammelten Chips leisten? Auf welche Juwelenkarten hat sie es abgesehen. Und: Wer ist am Ende schneller im Erreichen der Siegbedingungen? Das ist richtig dicht und intensiv. Da die Spieldauer auch mit 30 Minuten nicht zu lang geraten ist. Den Autoren ist es gelungen die guten und zentralen Elemente von Splendor zu bewahren und sie gleichzeitig so für zwei Personen zu verändern, dass ein richtig starkes Spiel für zwei Personen daraus geworden ist, das ich nur empfehlen kann.

„Splendor Duel“
Autor: Marc André, Bruno Cathala
Verlag: Space Cowboys / Vertrieb: Asmodee
Für 2 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 28 Euro 

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