T.I.M.E Stories

© Asmodee
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Einen Kriminalfall nicht nur im Fernsehen schauen, sondern selbst erleben – das ist doch der geheime Traum vieler Menschen. Bislang schien das eher nur dem digitalen Markt vorbehalten. „T.I.M.E Stories“ bringt mysteriöse Geschehnisse und knifflige Rätsel nun auf den Wohnzimmertisch – und das atmosphärisch dicht und spielerisch großartig umgesetzt. Deswegen wurde das Spiel auch nominiert für das Kennerspiel des Jahres 2016.

Wie funktioniert es?
Die Erfinder nennen das Spielprinzip: „Decksploration-Game“ und das trifft den Nagel auf den Kopf: Durch Aufdecken des Kartendecks erleben die Spieler ein Mysterium und müssen Entscheidungen treffen. Jede Entscheidung bringt weitere Karten ins Spiel, bis der Fall gelöst ist.

Aber der Reihe nach: Von der Base geht es – durch die Zeit – zu dem jeweiligen Fall. Im Basisspiel ins Jahr 1921, in eine Nervenheilanstalt. Jeder Mitspieler darf sich einen „Wirt“, also einen Charakter auswählen, durch dessen Augen er den Fall sieht. Jeder hat dabei bestimmte Fähigkeiten und Sonderfertigkeiten. Einmal durch die Zeit gereist, müssen alle gemeinsam gegen die Zeit spielen, denn das Zeitfenster kann nicht ewig in die Vergangenheit aufgelassen werden. Aber währenddessen können verschiedene Orte bereist oder neu entdeckt werden. Es wird durchsucht und gesucht, mit Personen interagiert, gekämpft, diskutiert und überzeugt, was das Zeug hält. Und unweigerlich tickt die Uhr dem Spielende entgegen. Dann muss man wieder von vorne beginnen – hat aber den Vorteil, dass man fokussierter durch den Fall gehen kann.

Einschätzung
„T.I.M.E Stories“ ist ein packendes, mitreißendes Kooperationsspiel für Vielspieler. Das Spiel beim ersten Durchlauf (jeder Durchlauf dauert so ca. 90 Minuten) zu schaffen ist fast unmöglich, aber die Macher haben einen Dreh gefunden, das Spiel trotzdem spannend zu halten. Außerdem bietet die Schachtel die Möglichkeit das Spiel „abzuspeichern“ und beim nächsten Treffen an diesem Punkt weiterzuspielen. Ist das Rätsel jedoch einmal gelöst, verliert das Spiel natürlich schlagartig an Faszination. Schade, dass im Basisspiel nur ein Fall dabei ist. Drei weitere Fälle sind bereits erschienen, die sind einzeln nachzukaufen und kosten jeweils auch wieder über 20 Euro. Da lobe ich mir, dass die Macher die Design-Elemente frei gegeben haben, um eigene Fälle zu kreieren. Das fördert die Kreativität. Zu finden hier!

Nichtsdestotrotz: das Spiel begeistert. Das gemeinsame Knobeln und das „Durch Dick und Dünn“-Zusammenstehen bringt ein großes Gemeinschaftserlebnis. Für Leute, denen Krimis im Fernsehen zu vorhersehbar geworden sind, ist „T.I.M.E Stories“ die Chance es selbst mal zu probieren. Aber nicht vergessen: Die Kommunikation untereinander ist das A und O bei diesem Spiel. Angegeben ist das Spiel für 2-4 Spieler, wobei ich mindestens drei Mitspieler für die Rätsel empfehlen würde.

„T.I.M.E Stories“
Autor: Manuel Rozoy
Verlag: Space-Cowboys / Vertrieb: Asmodee
Für 2 – 4 Spieler
Ab 12 Jahren
Dauer: 90 Minuten
Preis: ca. 40 Euro

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