Es gibt schon ziemlich verrückte Geschichten. Zum Beispiel wenn es ums Feuer geht und wie es zu den Menschen gekommen ist. Um das Thema ranken sich die kuriosesten Legenden! Eine stammt aus Mexiko und handelt von einem Leguan, der den Menschen und anderen Tieren das Feuer stiehlt. Das Opossum bricht auf, um das Feuer zurückzuholen und setzt dabei seinen Schwanz in Brand. Diese Geschichte ist Grundlage für das Spiel “Tails on Fire”, das bei HeidelbärGames erschienen ist.
Wie funktioniert es?
„Tails on Fire” ist ein Kartenspiel, bei dem ich versuche, möglichst viele Feuerkarten zu sammeln. Um das zu schaffen, bekommen bis zu sechs Personen je ein Set mit zwölf Karten. So ein Set besteht aus zehn Opossum-Karten, einem kleinen Feuer und ein Bau. Die zehn Opossum-Karten zeigen die Zahlen Eins bis Neun und eine Plus Eins. Alle wählen für sich eine Opossum-Karte (nicht die Plus Eins) und legen diese auf ihr kleines Feuer.
Dabei muss jede Person eine andere Zahl wählen. Außerdem gibt es noch neun Feuerkarten. Die werden gemischt und als Stapel offen in die Mitte gelegt. Gespielt wird über neun Runden. In jeder Runde geht es um die oberste Karte des Feuerkarten-Stapels. Von den Opossum-Karten auf der Hand, wähle ich für jede Runde drei aus. Die Bau-Karte hilft dabei zur besseren Trennung während des Entscheidungsprozesses. Alle nicht gewählten Opossum-Karten lege ich anschließend zusammen mit dem Bau zur Seite. Bin ich am Zug, kann ich eine der drei gewählten Opossum-Karten spielen oder passen. Habe ich einmal gepasst kann ich später dennoch wieder in die Runde einsteigen. Zunächst muss eine Person eine Opossum-Karte legen, die der Zahl auf der obersten Feuer-Karte entspricht. Das ist die erste Karte des Spielstapels.
Will ich anschließend eine Opossum-Karte auf den Spielstapel legen, muss diese immer genau eine Zahl höher sein als die letzte Karte, die gespielt wurde. Falls zu Beginn meines Zuges meine eigene Karte oben liegt, weil niemand mehr eine höhere Opossum-Karte gespielt hat, dann habe ich das Feuer gewonnen. Ich lege das Feuer vor mir ab und meine Opossum-Karte darauf, mit der ich das Feuer gewonnen habe.
Falls jetzt jemand noch eine Opossum-Karte mit gleicher Zahl vor sich liegen hat und da befinden sich Feuer drunter, dann stehle ich diese Feuer und schiebe sie unter meine eben siegreiche Opossum-Karte. Damit ist eine Runde beendet. Zur Vorbereitung der folgenden Runde werden alle Opossum-Karten, die nicht auf dem Spielstapel oder einem Feuer liegen wieder auf die Hand genommen.
Opossum-Karten, die im Spielstapel liegen, können in der folgenden Runde nicht verwendet werden. Sie werden bis zur übernächsten Runde offen zur Seite gelegt. Das Spiel endet, wenn alle Feuer aus der Mitte weg sind. Wer dann die meisten Feuer vorweisen kann, gewinnt.
Einschätzung
„Tails on Fire” sieht lustig bunt aus, hat sehr witzige und zugleich schöne Illustrationen. Es kommt in einer kleinen Schachtel daher mit nur wenigen Karten für jede Person.
Aber in dieser kleinen Schachtel steckt ganz schön was drin und mehr dahinter als es zunächst scheint. „Tails on Fire” ist so ein Spiel, bei dem ich erstmal eine Kennenlern-Runde spielen muss, um reinzukommen. Denn das gegenseitige Stehlen von Feuer-Karten am Ende einer Runde, ist schon auch der Kern des Spiels. Um das jedoch zu schaffen, muss ich planen, taktieren und auch bluffen. Welche Opossum-Karte kann mir den Erfolg sichern und für wie lange? Das erfordert mehr Gedanken als zunächst gedacht. Der Clou, dass ein sicher geglaubter Erfolg mir auch wieder entgleiten kann, gibt dem Spiel den richtigen Pfiff. Ein sehr interaktives Spiel mit frischen Ideen, dem ich mich aber erst einmal nähern muss, das ist “Tails on Fire”. Wenn ich es aber erst mal verstanden habe, dann fesselt es mich aber auch. Ganz wichtig ist noch zu erwähnen, dass je mehr Leute mitspielen, umso besser ist es tatsächlich.
„Tails on Fire“
Autor: Thomas Sellner
Verlag: HeidelbärGames
Für 2 – 6 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: 15 Euro