Tanuki

© Elznir Games

Sie sehen ja so niedlich aus und flauschig; die kleinen Tanuki! Tanuki sind japanische Marderhunde, die so nur in Japan vorkommen. Sie sehen aus wie eine Mischung aus Spitz, Marder und Waschbär. Diese possierlichen Tiere haben es auch in die japanische Folklore geschafft. Dort gelten die drolligen Wesen als kleine Schelme, die es faustdick hinter den weichen Ohren haben! Das gilt auch für die Tanuki im gleichnamigen Spiel von Cole Smith, das auf Deutsch bei Elznir Games erschienen ist. Dort wollen alle möglichst viel Bambus horten. Manche machen das durch ehrliche Arbeit, andere scheuen weder Tricks noch Schliche, um den Bambus von allen anderen zu stehlen.

Wie funktioniert es?

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„Tanuki“ ist ein Kartenspiel, das aus rund 70 Charakter- und Aktionskarten besteht. Wobei die Aktionskarten auch Charaktere zeigen. Mit drei Charakteren beginnen alle das Spiel. Ein Gärtner und ein Samurai. Ein weiterer Gärtner ist zunächst noch verdeckt. Der Gärtner baut Bambus an. Der Samurai beschützt meine Gärtner.

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Das ist auch notwendig. Denn es gibt Aktionskarten mit denen die anderen versuchen mir meine Gärtner oder noch viel schlimmer meinen Bambus zu stehlen. Die sonstigen Karten werden zunächst gemischt und in zwei gleich große Stapel geteilt. In jeden Stapel wird dann wiederum eine Jahreszeiten Karte reingemischt.

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Anschließend werden die beiden Stapel aufeinandergesetzt zu einem einzigen Stapel. Die erste Jahreszeitenkarte, die im Laufe des Spiels aufgedeckt wird, aktiviert den zunächst noch verdeckten Gärtner aus der Startauslage. Wird die zweite Jahreszeitenkarte aufgedeckt, wird das Spielende ausgelöst und noch eine letzte Runde gespielt. Doch zunächst erhalten alle zu Spielbeginn noch drei Karten auf die Hand. Eine Person bekommt die Startspielerkarte. Dann geht es los.

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Bin ich am Zug spiele ich eine Aktionskarte oder eine Charakterkarte. Eine Aktionskarte lege ich dann auf einen Ablagestapel, eine Charakterkarte in meine Auslage zu den anderen Charakteren, die ich dort schon liegen habe.

 

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Wenn ich eine Aktionskarte spiele, dann führe ich umgehend ihren Effekt aus. Zum Beispiel stehle ich einen Charakter aus einer fremden Auslage oder ich stehle Bambus einer anderen Person oder lasse die Gärtner einer anderen Person für mich Bambus produzieren. Es gibt auch Aktionskarten, die andere Charaktere auf den Ablagestapel schicken oder aber mir erlauben Karten vom Ablagestapel nochmals zu spielen.

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Sowohl wenn ich eine Aktionskarte gespielt habe als auch, wenn ich einen Charakter in meine Auslage gelegt habe, passiert dann anschließend dasselbe: alle meine Charaktere, die das können, produzieren Bambus. Diesen Bambus sammle ich verdeckt vor mir. Dann ziehe ich eine Karte nach. Fertig ist mein Zug.

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Das Ende des Spiels wird „Tanuki“ eingeläutet, wenn die zweite Jahreszeitenkarte aufgedeckt wird. Die aktuelle Runde wird zunächst noch zu Ende gespielt und die Person mit dem Startmarker läutet dann die finale und letzte Runde ein. Ist diese Runde dann auch absolviert, kommt es zur Schlusswertung, bei der alle ihren gesammelten Bambus zählen. Die Person mit dem meisten Bambus gewinnt.

Einschätzung

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Wer gerne harmonische und friedliche Spiele-Runden mag, wo sich alle ungestört entwickeln und fröhlich ihre Dinge sammeln, liegt bei „Tanuki“ völlig falsch. Hier wird getrickst und geklaut und die anderen werden nach allen Regeln der Kunst ausgenutzt und es werden ihnen Hindernisse in den Weg gestellt. Der entscheidende Kniff sind die Aktionskarten und manche Charakterkarten, die eine große Interaktion zwischen uns ermöglichen. Da werden ständig Charaktere gestohlen und verschoben oder ich nutze fremde Charaktere für meine Zwecke, um für mich Bambus zu sammeln.

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Da gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, wie ich mir Vorteile verschaffen kann auf Kosten der anderen. Das sind lauter kleine taktische Entscheidungen, die ich treffen muss. Und es gibt durchaus unterschiedliche Wege zum Erfolg.
„Tanuki“ ist sehr schnell erklärt, weil die Regeln sehr reduziert und eingängig sind. Nur die verschiedenen Charakter- und Aktionskarten sollten vorher noch kurz erklärt werden, was aber auch nicht lange dauert. Denn letztlich steht auf den Karten auch immer drauf, was sie machen und das ist nicht kompliziert.

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Und dennoch macht „Tanuki“ ungeheuer viel Spaß, weil ständig was los ist und ich mir meiner Sache nie sicher sein kann. Das muss ich mögen und damit klarkommen, dass alle auf ihren Vorteil bedacht sind und sich alle gegenseitig austricksen. Wir hatten viel Spaß mit diesem kleinen, knuffigen Ärger-Spiel, bei dem die süßen Zeichnungen irgendwie darüber hinwegtäuschen, dass es hier knallhart zugehen kann.

„Tanuki“
Autor: Cole Smith
Verlag: Elznir Games
Für 3 – 6 Personen
Ab 7 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: Ab 18 Euro

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