The Book of Dragons

© Trefl

Sie gehören zu den berühmten und legendären Sagengestalten: die Drachen. Sei es nun Smaug aus dem Hobbit, Fafnir aus der Nibelungensage oder der freundliche Fuchur aus der unendlichen Geschichte. Drachen sind einfach faszinierend. Deshalb kommen sie auch so häufig in Spielen vor. Zum Beispiel bei “The Book of Dragons”, das beim Trefl Verlag erschienen ist. Hier gibt es die Drachen auf Karten, die es zu sammeln gilt.

Wie funktioniert es? 

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Zunächst wird ein Spielplan zusammengepuzzelt, der Platz für bis zu fünf Stapeln von Drachenkarten bietet. Die Drachenkarten, von denen es jeweils sechs Stück in sechs verschiedenen Farben gibt, werden gemischt und dann werden daraus mehrere offene Stapel gebildet. Diese Stapel werden nebeneinander auf den Spielplan gelegt. Abhängig von der Anzahl der Menschen, die mitspielen, gibt es drei bis fünf Stapel mit unterschiedlich vielen Drachenkarten. Jede Drachenkarte hat einen Wert zwischen drei und acht Punkten und einen damit verbundenen Spezialeffekt.

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Nur Drachen mit dem Punktewert Acht haben keinen Effekt. Dann zieht jede Person zufällig noch eine Zielkarte, auf ihr ist eine der sechs Drachenarten zu sehen. Habe ich am Ende des Spiels Drachenkarten dieser Art gesammelt, gibt das extra Siegpunkte. Außerdem bekommt jede Person, die mitspielt drei Würfel in der ihr zufällig zugewiesenen Farbe. Jedoch wird mit den Würfeln nicht gewürfelt. Die drei Würfel werden bei jeder Person auf die Augenzahlen Drei, Vier und Fünf gedreht. Die Person, die die Farbe Rot hat, beginnt.

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Dann geht das Spiel im Uhrzeigersinn. Will ich die oberste Drachenkarte von einem Stapel bekommen, dann lege ich welche von meinen Würfeln auf diese Karte. Dabei kann ich einen, zwei oder auch alle drei meiner Würfel auf eine einzige Karte legen. Ich kann meine Würfel auch auf Drachenkarten verteilen oder nur einen einzigen meiner Würfel legen und die anderen Würfel zunächst noch bei mir behalten. Bin ich die erste Person, die Würfel auf eine Karte legt, dann muss die Augenzahl des oder der eingesetzten Würfel, mindestens so hoch sein, wie die kleinen Punkte oberhalb der Karte angeben. Für die Karte ganz links wäre das eine Drei.

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Der Wert der Karte hat dagegen keinen Einfluss darauf, wie hoch die Augenzahl sein muss. Liegen schon Würfel auf einer Drachenkarte drauf, müssen meine Würfel eine höhere Augenzahl zeigen als die schon liegenden Würfel. Die werden dann verdrängt, gehen also an die Person zurück, die die Würfel gelegt hatte. Sie kann sie dann in ihrem nächsten Zug wieder einsetzen. Würfel, die ich so verdränge, werden nun aber auf einen höheren Wert gedreht. Liegen meine eigenen Würfel zu Beginn meines nächsten Zuges immer noch auf einer Drachenkarte, dann kann ich mir diese Karte nehmen. Alle meine auf der Karte eingesetzten Würfel nehme ich wieder zu mir und muss sie um eine Augenzahl nach unten drehen. So, wie ich gleichzeitig Würfel auf mehrere Drachenkarten legen kann, so kann ich auch gleichzeitig mehrere Drachenkarten bekommen und zu mir nehmen, wenn die Bedingungen dafür erfüllt sind.

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Ich muss mich in meinem Zug aber immer für eine der beiden Aktionen entscheiden. Also Würfel auf Drachenkarten legen oder Drachenkarten einsammeln. Drachenkarten, die ich bereits in meinem Besitz habe, können mir durch Effekte helfen, meine Würfel zu verbessern. Ich kann sie aber nicht verwenden, um Würfel, die bereits auf Drachenkarten liegen noch zu verändern. Wenn ich eine Drachenkarte verwendet habe, dann wandert sie unter meine Zielkarte, ich kann sie dann in diesem Spiel nicht noch einmal verwenden.

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Die Siegpunkte auf der Drachenkarte bleiben aber dennoch erhalten. Das Spiel endet, wenn eine bestimmte Anzahl an Stapeln mit Drachenkarten aufgebraucht ist. Dann werden alle Siegpunkte auf meinen Drachenkarten addiert. Für Drachenkarten, die meiner Zielkarte entsprechen, gibt es drei Punkte pro Karte extra. Es gewinnt, wer die meisten Punkte durch Drachenkarten sammeln konnte. 

Einschätzung
„The Book of Dragons“ hat ein cooles Thema und eine sehr schöne Aufmachung. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Das Coverbild ähnelt dem Auge von Smaug aus den “Der Hobbit” Verfilmungen zum Verwechseln.

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Überhaupt finde ich die Grafik sehr gelungen. Auch, dass die Würfel verwendet werden, ohne zu würfeln, finde ich eine ziemlich kluge Idee. Denn in diesem Spiel steckt mehr Taktik als Glück, obwohl Würfel so eine wichtige Rolle spielen. Ich kann mir im Grunde überlegen und teilweise ausrechnen, was passiert, wenn ich welche Würfel wo einsetze. Das ist spannend und herausfordernd. Das macht „The Book of Dragons“ kurzweilig und sehr unterhaltsam. Dazu sind die Regeln nicht sonderlich schwer und schnell erklärt. Leider hat die deutsche Anleitung kleine Fehler. Die Beispielgrafiken können das aber ausgleichen. Und wer aufmerksam liest und schaut, versteht, was gemeint ist. Eine größere Herausforderung sind die Hintergründe der Drachenkarten, die für die Spezialeffekte wichtig sind. Diese sind manchmal nicht gut zu erkennen. Das ist schade. Da wiederum hilft der Siegpunkte-Wert der Drachenkarten, die an die Spezialeffekte gekoppelt sind. Dieser Punktewert ist gut zu erkennen. Wenn ich das einmal gesehen habe, dann spielen die Hintergründe keine so wichtige Rolle mehr. Überhaupt sind die fünf Sondereffekte auch grafisch gut auf dem Spielplan dargestellt und schnell verinnerlicht. Insgesamt, ist “The Book of Dragons” ein richtig gutes Familienspiel, das viel Spaß macht und auch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat. Zwei Punkte noch: die Altersangabe, ab acht Jahren ist meiner Meinung nach ein wenig zu tief angesetzt für dieses taktische Spiel. Zehn Jahre ist klar das bessere Alter. Die Variante für zwei Personen konnte mich nicht völlig überzeugen. Mit drei, vier oder am besten fünf Leuten macht das Spiel am meisten Laune. 

„The Book of Dragons“
Autor: Adam Strzelecki, Pawel Suski, Wojciech Wisniewski
Verlag: Trefl
Für 2 – 5 Personen
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 20 Euro 

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