Topp die Torte

© Schmidt Spiele

Für eine gute Torte würde ich alles andere stehen und liegen lassen. Sei es Sacher oder Käse-Sahne, Maracuja oder Schwarzwälder Kirsch, Torten finde ich eigentlich immer lecker und kann nicht genug davon bekommen. Da schaue ich gerne auch mal beim großen Promibacken zu. Wobei mir die Torten dort dann doch mitunter ein wenig zu bunt und zu süß aussehen. Spieleautor Wolfgang Warsch ist vermutlich auch ein Fan der prominenten Back-Show. Sein bei Schmidt Spiele erschienenes „Topp die Torte“ erinnert jedenfalls stark an jenen Backwettbewerb. Bei diesem Kinderspiel gilt es Tortenböden übereinander zu schichten, und zwar so, dass „die Farbverläufe im Anschnitt harmonisch aussehen“, um es mal im Fachjargon zu sagen. Am Ende entscheidet jedenfalls keine Jury, sondern der Punktestand, wie sich das bei einem ordentlichen Spiel auch gehört.

Wie funktioniert es?

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Bei „Topp die Torte“ bekommt jedes Kind zunächst eine Tortenbasis. Und sieben verdeckte Tortenböden in Form von Pappstreifen. Durch die Basis und die Tortenböden gehen senkrecht fünf verschiedene Farben. Die Anordnung der Farben und ihre Dicke auf den Tortenböden ist von Tortenboden zu Tortenboden völlig unterschiedlich.

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Meine Aufgabe ist es nun, die Tortenböden so übereinander anzulegen, dass die Farben möglichst passend zueinander liegen.
In den Farben sind Zuckerstücke und Sterne zu sehen. Sterne stehen bei „Topp die Torte“ für Siegpunkte. Außerdem sind noch verstreut goldene Zuckerstücke auf der Tortenbasis und einzelnen Tortenböden zu entdecken. Diese spielen bei der Schlusswertung eine Rolle.

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Von den sieben verdeckten Tortenböden decke ich zwei auf und muss mich nun für einen der beiden Böden entscheiden, den ich an meine Basis anlegen will. Mein Ziel ist es Farben in der nächsten Ebene meiner Torte fortzuführen. Also muss ich nach Augenmaß entscheiden, welchen der beiden Böden ich dafür verwenden will. Ich darf die Böden drehen, aber nicht probeweise anlegen. Habe ich mich entschieden, markiere ich den entsprechenden Tortenboden. Das geschieht bei allen gleichzeitig. Dann legen wir nacheinander den gewählten Tortenboden an.

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Wenn ich ihn angelegt habe, bleibt der Farbstreifen nun liegen. Ich prüfe, ob ich Farben in die nächste Schicht meiner Torte fortsetzen konnte und ob auf den Farben, die über verschiedene Schichten hinweg in Verbindung stehen, in irgendeiner Schicht Zuckerstücke oder Sterne zu sehen sind. Wenn das der Fall ist, bekomme ich entsprechend viele Zuckerstücke in den passenden Farben und Siegpunkte.

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Diese Zuckerstücke und Siegpunkte bekommen ich immer wieder neu, wenn es mir gelingt, Farben auch in die nächste Schicht fortzusetzen. Es lohnt sich also, möglichst lange Strecken der Farben zu bilden. Die Siegpunkte ziehe ich auf einer zentralen Zählleiste voran. Die farbigen Zuckerstücke sammle sie auf meinem persönlichen Tableau.

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Dort habe ich insgesamt vier Falschen. Sobald ich Zuckerstücke bekomme, verteile ich diese beliebig auf drei weiße Flaschen. Wobei niemals zwei Zuckerstücke einer Farbe in einer der weißen Flaschen liegen dürfen. Zuckerstücke, die ich nicht mehr in eine der drei Flaschen verteilen kann, gehen in eine spezielle grüne Flasche. Hier kann ich auch Zuckerstücke der gleichen Farbe sammeln. Sobald ich mindestens drei Zuckerstücke in der grünen Flasche habe, kann ich diese gegen ein Zuckerstück meiner Wahl eintauschen und dieses in eine meiner weißen Flaschen legen.

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Habe ich in den anderen Flaschen drei, vier oder fünf verschiedenfarbige Zuckerstücke gesammelt, gebe ich diese ab und bekomme dafür Bronze-, Silber- und Goldmünzen. Auf der Rückseite der Münzen verbergen sich Siegpunkte. Diese können aber sehr unterschiedlich ausfallen. So kann ich mit einer guten Bronzemünze so viele Punkte holen, wie mit einer schlechten Goldmünze. Wenn ich fünf Zuckerstücke für eine Goldmünze abgebe, dann darf ich auch einen Würfel werfen, der mich mit zusätzlichen Siegpunkten, Zuckerstücken oder einer Bronzemünze belohnt.

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Haben alle ihre Zuckerstücke und Siegpunkte eingestrichen und alle Tauschaktionen durchgeführt, dann geben alle gleichzeitig den Tortenboden-Farbstreifen, der nicht gewählt wurde, an die nächste Person weiter. Nun decken alle einen weiteren Tortenboden auf. Wieder stehen zwei zur Wahl und alle entscheiden sich wieder für einen und lege ihn an. Nach sieben Tortenböden oder Farbstreifen ist Schluss und es gibt eine Endwertung.
Jetzt zählen alle nacheinander noch ihre goldenen Zuckerstücke auf ihrer Torte und nehmen sich entsprechend viele goldene Zuckerstücke.

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Das sind Joker, die für jede andere Farbe verwendet werden können. Nun kann ich meine Flaschen noch einmal füllen und gegen Münzen umtauschen. Haben das alle gemacht, werden die Münzen nun aufgedeckt und die Siegpunkte auf den Münzen werden gezählt. Wer die meisten hat, gewinnt.

Einschätzung

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Bunte Torten, bunte Zuckerstücke, bunte Steifen. Es ist alles so herrlich bunt bei „Topp die Torte“. Es macht Spaß, die Tortenböden oder Schichten aneinander zu legen und die eigene Torte wachsen zu sehen. Ob ich damit aber viele Zuckerstücke und damit Punkte machen kann, das ist absolut eine Frage des Zufalls. Wenn die Farben auf meinen Streifen nicht übereinander passen wollen, dann hilft auch kein Drehen und Wenden.

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Ich ziehe schlicht den Kürzeren und bekomme keine Zuckerstücke in meine Gläser. Das Abschätzen der Abstände ist eine zusätzliche Herausforderung. Dazu kommt noch die zufällige Punktevergabe durch die Münzen. Tatsächlich habe ich mit aufwendig errungenen Goldmünzen genauso viele oder genauer gesagt wenige Punkte gemacht, wie andere mit ihren Bronzemünzen.

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Und dennoch: Die Regeln von „Topp die Torte“ sind einfach: Einen Tortenboden anlegen und Farbverläufe verlängern, das ist kinderleicht zu verstehen. Das farbige Material ist zudem für Kinder ansprechend gestaltet. Kinder können durchaus mit dem Zufall ganz gut umgehen. Da kommen auch die zum Zug und haben Erfolg, die bei anderen Spielen sonst vielleicht nicht so die Chance hätten. „Topp die Torte“ macht vielleicht genau deshalb auch Spaß. Es ist unterhaltsam und bunt und auch Kinder können mit ihren Eltern spielen und sind nicht im Nachteil.

„Topp die Torte“
Autor: Wolfgang Warsch
Verlag: Schmidt Spiele
Für 2 – 4 Personen
Ab 6 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Preis: 25 Euro

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