Die Urlaubszeit hat begonnen und auch wenn viele Menschen Corona-bedingt zuhause bleiben, so suchen etliche doch auch geeignete Spiele für den Urlaub. Und da gibt es seit dem Frühjahr „Trails of Tucana“ der beiden Norweger Eilift Svensson und Kristian A. Østby. Das sogenannte „flip and draw“ Spiel ist bei Pegasus Spiele erschienen.
Wie funktioniert es?
Die Spieler sind auf der sehr schönen und exotischen Inselgruppe Tucana gelandet. Dort legen sie Wege an, um Dörfer und Sehenswürdigkeiten miteinander zu verbinden. Um das zu schaffen, hat jeder Spieler den Plan einer Insel und einen Stift. Dabei gibt es auf der Vorderseite des Plans die kleinere „Isla Petit“ und auf der Rückseite die größere „Isla Grande“. Bei ersterer wird über zwei Runden gespielt und bei letzterer über drei Runden. Die Insel zeigt an der Küstenlinie entlang insgesamt zehn Dörfer.
Diese Dörfer werden von jedem Spieler mit Buchstaben versehen, die für jeden Spieler durch eine zufällig gezogene Aufbaukarte vor jeder Partie immer wieder neu bestimmt werden. Zudem gibt es verteilt über die Insel fünf verschiedene Sehenswürdigkeiten. Auf der „Isla Petit“ zwei jeder Art, auf der „Isla Grande“ drei jeder Art. Es gibt vier unterschiedliche Geländearten (Wüste, Wald, Berge und Wasser) auf Tucana und über die Insel verteilt entsprechende sechseckige Felder, die ein Raster bilden. Für jede Geländeart gibt es auch Karten. Deren Anzahl aber unterschiedlich ist.
Die Häufigkeitsverteilung kann jeder Spieler in der oberen linken Ecke seiner Inselkarte sehen. Die insgesamt 27 Geländekarten werden gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Die obersten zwei Karten dieses Stapels werden aufgedeckt. Auf seiner Inselkarte darf nun jeder Spieler eine Verbindungslinie zwischen zwei passenden Geländefeldern zeichnen. Dann werden die nächsten beiden Geländekarten aufgedeckt. Erneut werden Verbindungslinien gezogen. Hat ein Spieler die Verbindung zwischen einem Dorf und einer Sehenswürdigkeit hergestellt, darf er das auf seiner Inselkarte an der dafür vorgesehenen Stelle markieren und erhält am Ende der Runde entsprechende Punkte. Hat ein Spieler die zweite Sehenswürdigkeit einer Art mit einem Dorf verbunden, erhält er weitere Punkte und darf als Bonus eine beliebige Verbindung zwischen zwei Geländefeldern einzeichnen.
Hat ein Spieler die Verbindung zwischen zwei Dörfern mit demselben Buchstaben hergestellt, markiert er auch das an der dafür vorgesehenen Stelle auf seinem Inselplan. Sollte er der erste Spieler sein, dem die Verbindung dieser beiden Dörfer gelingt, darf er sich dafür noch eine spezielle Bonuskarte nehmen und deren Siegpunkte notieren. Die Karte ist dann aus dem Spiel. Das Aufdecken der Geländekarten geht so lange, bis der Stapel einmal durch ist. Dann wird dieser neu gemischt und es gibt einen zweiten Durchgang. Ist der auch vorbei, wird geschaut, wer durch das Verbinden von Dörfern und Sehenswürdigkeiten die meisten Punkte holen konnte.
Einschätzung
„Trails of Tucana“ ist ein leicht zu erlernendes Familienspiel, das auch als Solovariante Spaß macht. Die Grafik gefällt mir. Das Material ist schön. Übrigens bevorzuge ich die Seite mit der kleineren „Isla Petit“. Sie ist wesentlich übersichtlicher. Gerade bei den ersten Partien entsteht ein schöner Flow. Vor allem auch, weil alle Spieler gleichzeitig agieren und keine Wartezeit entsteht. Die Kombination aus dem Aufdecken der Geländekarten und dem Einzeichnen der Wege ist neu und interessant.
Eine runde Sache. Spannung und Würze kommen ins Spiel, weil ich dafür belohnt werde, wenn ich als erster die Verbindung zwischen zwei Dörfern herstelle. Noch wichtiger ist es allerdings frühzeitig Sehenswürdigkeiten mit Dörfern zu verbinden. Zum einen, wegen der Bonusverbindung, die eingetragen werden kann. Zum anderen weil die verbundenen Sehenswürdigkeiten der ersten Runde auch in der zweiten Runde nochmals gewertet werden. Diese doppelte Wertung macht es Spielern allerdings auch schwerer einen Rückstand nach der ersten Runde wieder aufzuholen. Es nicht unmöglich, aber deutlich schwierig. Dazu benötigt man dann ein wenig Glück, denn es muss eben auch die richtige Kombination aus Geländekarten kommen, um die Lücke in einem lukrativen Weg zu schließen. Dabei können ja alle Spieler wissen, wie oft eine Geländeart im Stapel mit den Geländekarten vorkommt und entsprechend taktisch reagieren. Generell ist es die taktische Herausforderung des Spiels, sich immer eine Option offen zu halten, um lukrative Wege bauen zu können. Allerdings ist die Strategie bei „Trails of Tucana“ immer gleich. Das kann auf Dauer langweilig werden. Daher sollte man nicht zu viele Partien hintereinander spielen, wozu man verleitet werden könnte, da die Spieldauer mit 15 – 30 Minuten wirklich überschaubar ist. Insgesamt aber, ist „Trails of Tucana“ ein wirklich schönes Spiel, das auch für den Urlaub sehr geeignet ist, weil es in einer kleinen Schachtel daher kommt und nur wenig Platz braucht.
„Trails of Tucana“
Autor: Eilift Svensson, Kristian A. Østby
Verlag: Pegasus-Spiele
Für 1 – 8 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 20 Euro