Wild Shots

© Piatnik

„Zwölf Uhr mittags“, „Die Glorreichen Sieben“, „El Dorado“ – alles großartige Western mit einem spanenden Showdown. Nur nicht getroffen werden, das ist auch die Devise bei „Wild Shots“. Das Kartenspiel von Dennis Kirps und Christian Kruchten versetzt uns in den Wilden Westen und mitten in einen spannenden Showdown.

Wie funktioniert es?
„Wild Shots“ ist ein Stichspiel. Aber anders als bei anderen Stichspielen geht es bei „Wild Shots“ nicht darum möglichst viele Stiche zu machen oder viele Punkte zu sammeln. Es gilt vielmehr bestimmte Karten zu vermeiden, die Minuspunkte bringen. Dazu gibt es eine Übersicht. Denn in jeder der insgesamt vier Spielrunden wechselt das Symbol, das für Minuspunkte sorgt. In der ersten Runde sind es Pistolen, die pro Karte mit Pistolensymbol, die ich am Ende vor mir liegen habe, Minuspunkte auf mein Konto schaufeln. In der zweiten Runde sollte ich Cowboy-Hüte meiden und in der dritten Runde Sheriff-Sterne und „Wanted“-Zettel. In der vierten Runde wird es ganz wild; da sollte ich, wenn es geht, gar keines der genannten Symbole erhalten haben. Alle Symbole finden sich in unterschiedlicher Verteilung auf den insgesamt 40 Spielkarten – jeweils zehn in einer von vier Farben.

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Die Karten sind pro Farbe auch von eins bis zehn durchnummeriert. Die Regeln, nach denen gespielt wird, sind denkbar einfach. Alle Spieler haben pro Runde zu Beginn zehn Karten. Ein Spieler spielt die erste Karte aus und dann immer derjenige, der den letzten Stich gemacht hat. Die Karte mit dem höchsten Wert in einer Farbe macht den Stich. Dabei gilt Farbzwang. Eine angespielte Farbe muss bedient werden. Ist das nicht möglich, darf ein Spieler eine beliebige andere Farbe spielen. Alternativ gewinnt die höchste Karte mit dem aktuellen Trumpfsymbol. Und das ist auch das Besondere bei „Wild Shots“. Mit jedem Stich wechselt das Trumpfsymbol. Dabei ist der Trumpf eben nicht an eine Kartenfarbe gekoppelt, sondern an eines der vier Symbole im Spiel. Hier heißt es gut aufpassen, sonst hat man schneller Minuspunkte eingesackt als man schauen kann. Nach zehn Stichen endet eine Runde und dann wird geschaut, wer wie viele Minuspunkte gesammelt hat. Danach werden die Karten neu gemischt, wieder verteilt und es beginnt die zweite Runde. Nach vier Runden wird final abgerechnet.

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Einschätzung
Stichspiele gibt es wie Sand am Meer. „Wild Shots“ zählt für mich zu den besseren davon. Gerade weil es nicht so berechenbar ist, wie manche anderen. Auf der einen Seite gelten die gleichen Grundprinzipien: Eine Farbe nicht bedienen können, ist immer gut. Aber der unberechenbar wechselnde Trumpf kann jede Planung zu Nichte machen. An den ständig wechselnden Trumpf muss man sich übrigens erst einmal gewöhnen. Da legt man schnell eine Karte mit niedrigem Zahlenwert, aber weil auf ihr das Symbol zu sehen ist, das jetzt gerade Trumpf ist, geht der Stich dann doch an einen selbst. Trickreich ist auch, dass natürlich auch das Symbol, das gerade niemand haben will, Trumpf sein kann. Die letzte Runde, in der dann alle Karten, auf denen Symbole zu sehen sind, Minuspunkte bringen, kann die Wertung noch erheblich durcheinanderwirbeln. So bleibt es bis zum Ende spannend und unterhaltsam. Ansonsten ist „Wild Shots“ schnell erklärt, hat eine coole Grafik und spielt sich flott. Es macht aber dann am meisten Spaß, wenn vier Personen mitspielen. „Wild Shots“ ist gut geeignet für den Urlaub und für lockere Spielerunden. Oder auch als Absacker, nach einem langen Spieleabend. Ich mag es!

„Wild Shots“
Autor: Dennis Kirps und Christian Kruchten
Verlag: Piatnik
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: ca. 10 Euro

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