Aqua: Bunte Unterwasserwelten

© Sidekick Games / Asmodee

Es gibt wohl kaum einen Lebensraum auf dieser Welt, der so farbenfroh und vielfältig ist wie ein Riff. Fische in knalligen Farben, Korallen und Anemonen, Seesterne und zahlreiche andere Lebewesen und Pflanzen sind hier zu finden. Spätestens seit dem Film „Findet Nemo“ wissen das sogar Kinder. Im Spiel „Aqua: Bunte Unterwasserwelten“ von Dan Halstad und Tristan Halstad, das bei Sidekick Games erschienen ist, bauen wir bunte Riffe auf und versuchen, möglichst viele Tiere anzulocken, große und kleine. Je besser uns das gelingt, umso mehr Punkte holen wir.

Wie funktioniert es?

© Sidekick Games / Asmodee

„Aqua: Bunte Unterwasserwelten“ ist ein Plättchenlegespiel. Ich habe ein Startplättchen, das aus drei Sechseckplättchen besteht, mit dem ich beginne und da baue ich dann nach und nach immer mehr Plättchen an. Diese Plättchen sind auch sechseckig und stellen Korallen dar. Auf jedem Plättchen gibt es immer zwei oder drei verschiedene Farben.

© Sidekick Games / Asmodee

Zu Beginn des Spiels werden so viele dieser Plättchen in eine offene Auslage gelegt wie Personen am Spiel teilnehmen und dann kommt noch ein zusätzliches hinzu. So hat auch die letzte Person in der Runde immer noch eine Auswahl. Bin ich am Zug, nehme ich ein Korallenplättchen aus der Auslage und lege es an ein schon ausliegendes Korallenplättchen bei mir an.

© Sidekick Games / Asmodee

Dazu muss mindestens eine Seite immer farblich passen, wenn ich ein Plättchen anlege. Anschließend überprüfe ich, ob ich ein kleines Tier in der entsprechenden Farbe anlocken kann. Dafür brauche ich drei gleichfarbige Felder, die ein Sechseck bilden.

© Sidekick Games / Asmodee

Da lege ich das kleine Tier dann drauf. Die kleinen Tiere gibt es wie die Korallen in sechs Farben und wurden zu Beginn des Spiels in eine Reihe ausgelegt. Sie wurden zufällig sogenannten Ökosystemen zugeordnet, die für die Wertung am Ende des Spiels eine Rolle spielen.

© Sidekick Games / Asmodee

Ich lege das passende kleine Tier auf den entstandenen Lebensraum. Jedes kleine Tier bringt mir am Ende des Spiels seine aufgedruckten Punkte. Habe ich verschiedene kleine Tiere, kann das ein großes Tier anlocken, das ich auf die kleinen Tiere lege. Dabei muss jedes kleine Tier unter dem großen Tier eine andere Farbe haben.

© Sidekick Games / Asmodee

Je früher ich ein großes Tier in einer bestimmten Form anlocke, umso besser ist es, denn das bringt noch mehr Punkte ein. Fünf verschiedene große Tiere gibt es und je größer das Tier, umso mehr Punkte gibt es dafür. Ich muss mich aber in dem Moment, wenn ich ein kleines Tier anlocke und ein großes Tier darauflegen könnte, dafür entscheiden dies zu tun.

© Sidekick Games / Asmodee

In einem späteren Zug kann ich das dann nicht mehr nachholen, falls ich feststelle, dass ich das noch größere Tier dann doch nicht schaffen werde. Lege ich mindestens vier Korallenfelder derselben Farbe aneinander und kann dadurch kein kleines Tier anlocken, entsteht ein Riff. Am Ende des Spiels werden alle kleinen Tiere, die an ein Riff angrenzen nochmals gewertet.
Ich kann in meinem Zug auch anstelle eines Korallenplättchens die Meeresschnecke nehmen. Diese bestimmt, welche Person in der nächsten Runde als erste am Zug ist. Nehme ich die Meeresschnecke, bin ich in dieser Runde als letztes am Zug und nehme mir dann ein Korallenplättchen. Sollte sich niemand die Meeresschnecke nehmen, geht diese automatisch an die Person, die in der aktuellen Runde als letztes am Zug war.

© Sidekick Games / Asmodee

Eine Runde endet, wenn alle je ein Korallenplättchen genommen haben. Dann liegt noch ein Plättchen in der Auslage. Zu Beginn der neuen Runde legt die Person, die die Meeresschnecke hat, diese in die Mitte und füllt die Auslage neu mit Korallenplättchen auf. Dann legt sie die Meeresschnecke wieder in die Mitte. Nach 17 Runden ist auf jeden Fall Schluss und dann wird geschaut, wer mit kleinen und großen Tieren, mit Riffen und Ökosystemen die meisten Punkte holen konnte.

Einschätzung

© Sidekick Games / Asmodee

Die Regeln von „Aqua: Bunte Unterwasserwelten“ sind sehr einfach. Ich habe ja nur eine Aktion: Plättchen nehmen, mit einer Seite farblich passend anlegen und dann schauen, ob ich die Bedingungen erfülle, damit ich ein kleines Tier anlocken kann. Da ist es ein Familienspiel. Doch dann kommen ja noch die großen Tiere hinzu und die Riffe und am Ende die Ökosysteme. Das alles sollte ich irgendwie auch noch im Blick haben. Spätestens bei der Endwertung wird es dann richtig knifflig. Die hat es in sich. Da ist „Aqua: Bunte Unterwasserwelten“ eher ein Kennerspiel. Daher der Tipp, der auch in der Spielanleitung zu finden ist: Als Familie zunächst nur die kleinen und großen Tiere werten. Und sich dann steigern.

© Sidekick Games / Asmodee

Aber durch die Wertung hat „Aqua: Bunte Unterwasserwelten“ eben auch seinen Reiz für Vielspieler. Es gibt sogar noch mehr Ökosysteme, die dann noch mehr Komplexität ins Spiel bringen. Da es in jeder Anzahl von beteiligten Personen immer genau 17 Runden sind, die gespielt werden, hält sich zum einen die Spieldauer in Grenzen, zum anderen sind da keine großen Strategien möglich. Es sind eher die kleinen taktischen Entscheidungen, die bei „Aqua: Bunte Unterwasserwelten“ eine Rolle spielen. Doch die sind auch sehr davon abhängig welche Korallenplättchen ausliegen. Wenn keins der Plättchen wirklich gut ist, komme ich nicht weiter. Hier hilft dann aber Regel, wie ich an den Startmarker komme, um in der nächsten Runde zu beginnen. Das ist ziemlich clever gelöst. Doch es ist in der Spielanleitung leider nicht ganz so klar formuliert, wie das nach der ersten Runde laufen soll. Es erschließt sich zwar logisch, dass es an die Person geht, die in der ersten Runde als letztes dran war. Diese legt dann zu Beginn der zweiten Runde die Meeresschnecke in die Mitte. Das hätte besser erklärt sein können. Auch gibt es in Bezug auf die Entstehung eines Lebensraums eine Unklarheit.

© Sidekick Games / Asmodee

In der Regel steht, dass es genau drei Korallen derselben Farbe sein müssen, die einen Lebensraum bilden. Tatsächlich sind es mindestens drei Korallenplättchen, die ein Sechseck bilden, die einen Lebensraum schaffen. Das haben die Autoren noch einmal klargestellt. Die Beispiele in der Spielanleitung und das Regelvideo, das es von Asmodee dazu gibt, legen das auch nahe. Das sind aber nur Kleinigkeiten. Ansonsten ist alles sehr gut erklärt. Das Material ist super bunt, passend zum Thema und einfach wunderschön und sehr stabil. Das ist eine äußerst hochwertige Produktion. Da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer noch nicht genug von Spielen hat, in denen Plättchen gelegt werden, oder gerade solche Spiele mag, sollte sich „Aqua“ nicht entgehen lassen.

„Aqua: Bunte Unterwasserwelten”
Autor: Dan Halstad und Tristan Halstad
Verlag: Sidekick Games / Vertrieb: Asmodee
Für 1 – 4 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 – 45 Minuten
Preis: Ab 38 Euro

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen