Riff Raff

© Zoch

Eine Fahrt mit dem Boot auf die einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland ist ein wahres Abenteuer. Die Nordsee zeigt sich hier gerne von ihrer stürmischen Seite. Alles schwankt und schaukelt, und das löst bei vielen Menschen unangenehme Gefühle aus. Nicht alle Menschen sind für so eine Überfahrt gemacht. Wer aber so eine abenteuerliche Tour schon einmal mitgemacht hat, ist gut gerüstet für „Riff Raff“. Eine Voraussetzung ist es aber zum Glück nicht, um an dem Spiel aus dem Zoch Verlag teilzunehmen. 


Wie funktioniert es? 

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Bei „Riff Raff“ ist schon der Aufbau des Spiels abenteuerlich. Auf der Spieleschachtel wird, mittels einiger sehr stabiler Pappteile und Holzstücke, ein beachtlicher Einmaster auf einen Wellenhügel gesetzt. Durch eine ausgeklügelte Konstruktion ist das Schiff frei beweglich und neigt sich, bei entsprechender Berührung, bedenklich in alle Richtungen. Auf dem Schiff und den Rahen sind Zahlen von Eins bis Zehn zu sehen. Die Nummern Eins bis Vier befinden sich direkt auf dem Schiff, die Nummern Fünf bis Zehn verteilen sich je im Paar über die drei Rahen. Ganz oben sind dann eben Neun und Zehn zu finden. Auf dieses Schiff und die drei Rahen, die auf dem Mast angebracht sind, müssen bis zu vier Leute nun versuchen ihre Ladung unterzubringen, die sich vor ihnen ausbreitet.

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Alle haben die exakt identische Ladung, die aus acht Gegenständen besteht. Diese Gegenstände sind in Form, Gewicht und Farbe allerdings völlig unterschiedlich. Da gibt es unter anderem das kleine gelbe Fass, die große grüne Kiste, den schlanken blauen Seemann und die rote bauchige Flasche. Doch einfach alle diese Gegenstände auf den Schiffsaufbauten unterbringen, ist nicht erlaubt.

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Alle besitzen neben der Ladung auch noch zehn Zahlenkarten. Diesen Karten, die Zahlenwerte von Eins bis Zehn aufgedruckt haben, ist jeweils der passende Platz auf dem Schiff, bzw. den Rahen zugeordnet. In jeder Runde wählen alle von ihren zehn Karten je eine Karte aus und legen diese Karte verdeckt vor sich ab. Nun decken alle gleichzeitig ihre gewählte Karte auf.

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Die Person, die die Karte mit dem höchsten Wert gewählt hat, darf an der entsprechenden Stelle auf dem Schiff ein beliebiges Ladegut aus dem eigenen Vorrat unterbringen. Dann ist die Person mit dem zweithöchsten Wert an der Reihe. Dabei darf ich jede meiner Zehn Karten aber nur einmal verwenden. Meine Auswahlmöglichkeiten werden zunehmend eingeschränkt. Die eigenen Gegenstände vor anderen platzieren zu dürfen, ist natürlich ein Vorteil. Der Nachteil ist: Die hohen Werte sind leider auch hoch am Schiff, wo das Schiff am stärksten schwankt. Also muss mit Geschick und Überlegung an die Beladung des Schiffs gegangen werden. Irgendwann wird es eng und das Schiff bekommt immer mehr Schlagseite. Jetzt heißt es gut aufpassen. Wenn die Ladung herunterrutscht, muss die Person, die dafür verantwortlich war, alle heruntergefallenen Gegenstände zu den eigenen legen. Wer als erster keine Gegenstände mehr vor sich liegen hat oder nach zehn gespielten Karten die wenigsten Gegenstände besitzt, gewinnt. 

Einschätzung 

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„Riff Raff“ macht rein optisch schon Einiges her. Das hohe Schiff verlockt direkt zum Beladen und Austesten der Schwerkraft. Das gute und aufwendige Material rechtfertigt den Preis absolut. Die Regeln sind eindeutig und lassen keine Fragen offen. Die Mischung aus Geschicklichkeit und Kalkül ist sehr gelungen und sorgt für reichlich gute Unterhaltung. Wie komme ich den anderen zuvor und kann sie austricksen, um meine eigenen Gegenstände ohne Schaden loszuwerden? Das macht einfach sehr viel Spaß. Gleichzeitig kann „Riff Raff“ so ganz nebenbei auch als Spiel genutzt werden, bei dem Feinmotorik und Fingerspitzengefühl trainiert werden. Ein Spiel, dass einen schönen Bogen schlägt zwischen innerer Anspannung und äußerer Ruhe, um möglichst entspannt Gegenstände auf den Rahen zu platzieren. „Riff Raff“ funktioniert als Familienspiel ausgesprochen gut, weil es sowohl Kindern als auch Erwachsenen einfach viel Spaß macht. Durch die kurzweilige Art besitzt es insgesamt einen sehr hohen Wiederspielreiz. Wie beliebt das Spiel ist, zeigt auch die Tatsache, dass es sich inzwischen seit zwölf Jahren sehr erfolgreich auf dem Spielemarkt hält. 2013 wurde es auf die Empfehlungsliste der Jury Spiel des Jahres gesetzt. 

„Riff Raff”
Autor: Christoph Cantzler
Verlag: Zoch
Für 2 – 4 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: Ab 50 Euro 

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