Quando

© Kendi Games

Reinhard Staupe ist bekannt für pfiffige und kurzweilige Karten- und Würfelspiele. Als Redakteur war er unter anderem an den ausgezeichneten Spielen „The Game“ und „The Mind“ beteiligt, sowie bei „The Border“ und „Würfelland“, die alle beim Nürnberger-Spielkarten-Verlag erschienen sind. Nun hat Reinhard Staupe bei „Quando“ von Autor Yannik Walter die Hand angelegt. Das doppelseitige Kartenspiel ist bei Kendi Games erschienen. Kendi Games ist ein noch sehr junger Verlag aus dem fränkischen Cadolzburg. Dass der Verlag nur wenige Kilometer von Fürth und Nürnberg entfernt beheimatet ist, dürfte daran liegen, dass neben Reinhard Staupe auch Franz Jurthe bei Kendi Games tätig ist, und zwar als Geschäftsführer. Beide Namen waren vor einigen Jahren noch fest mit dem Nürnberger-Spielkarten-Verlag verbunden. Erfahrene Leute also, die die Hoffnung wecken, dass da auch gute Spiele auf den Markt kommen. „Quando“ ist eine von zwei Frühjahrsneuheiten bei Kendi Games.


Wie funktioniert es?

Bem Kartenspiel „Quando“ wird der Satz „Die Sache hat zwei Seiten“ wörtlich genommen. Und zwar in dem Sinne, dass immer beide Seiten aller 55 Karten im Spiel mit Zahlen versehen sind. Auf jeder Karte stehen Zahlenwerte zwischen Null und Zehn. Die Zahl auf der einen Seite einer Karte lässt dabei aber keine Rückschlüsse auf die Zahl auf der anderen Seite der Karte zu. Die Zahlen sind farbig verschieden, was aber nur dazu dient, sie besser unterscheiden und schneller erkennen zu können. Alle bekommen zu Beginn zufällig sieben Karten. Im Spiel zu zweit und zu dritt sind es acht Karten. Die Karten muss ich so auf die Hand nehmen, als wäre die Seite, die offen zu sehen ist die Rückseite der Karten.

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Im Grunde, wie bei jedem anderen Kartenspiel auch. Diese „Rückseite“ darf ich mir im weiteren Spielverlauf nicht anschauen. Bin ich dran, muss ich mindestens eine Karte ablegen. Entweder lege ich beliebig viele Karten mit der gleichen Zahl ab, das kann auch eine einzige Karte sein, oder eine Straße mit genau drei aufeinanderfolgenden Zahlen; nicht weniger und nicht mehr.

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Habe ich Karten abgelegt, ziehe ich immer genau eine Karte nach. Wie ich diese Karte aufnehme, ist mir überlassen. Mit der für mich sichtbaren oder noch nicht sichtbaren Seite. Das war es eigentlich schon. Einen Kniff gibt es dann aber doch noch. Spiele ich exakt drei gleiche Zahlen, geschieht etwas bei allen anderen, nachdem – und das ist wichtig – ich eine Karte nachgezogen habe.

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Alle anderen müssen jetzt ihre Karten überprüfen. Hat jemand eine Karte mit einer Null, so muss diese Karte umdreht werden. Aber nur eine, auch wenn jemand mehrere Karten mit einer Null haben sollte. Hat jemand keine Karte mit einer Null, muss eine Karte nachgezogen werden. Mein Ziel ist es jedenfalls, am Ende einer Runde möglichst kleine Kartenwerte auf der Hand zu haben.

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Eine Runde kann bei „Quando“ auf zwei Arten enden. Entweder hat eine Person, nachdem die Karte am Ende des Zuges nachgezogen wurde, nur Karten mit dem Wert Null auf der Hand. Dann endet die Runde sofort. Oder aber eine Person ruft die letzte Runde aus, in der Überzeugung die geringsten Kartenwerte aller Personen auf der Hand zu haben. Das wird als klopfen bezeichnet. Diese Person spielt dann keine Karte aus und zieht auch keine Karte nach. Alle anderen sind dann noch genau einmal an der Reihe. Dadurch kann sich an der Kartensituation der Person, die das Rundenende ausgerufen hat, natürlich noch was ändern.

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Ist eine Runde vorbei, zählen alle ihre Kartenwerte auf der Hand zusammen. Das sind Minuspunkte. Sollte die Person, die das Rundenende ausgerufen hat, dann nicht den niedrigsten Kartenwert am Tisch haben, gibt es fünf Minuspunkte extra. Sobald eine Person 50 oder mehr Minuspunkte angesammelt hat, endet das Spiel und die Person mit den wenigsten Minuspunkten gewinnt.

 

Einschätzung

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„Quando“ ist schnell erklärt und sehr leicht zu spielen. Und dennoch entfaltet es seinen ganz eigenen Reiz und hat eine schöne Spannung. Komme ich durch mit meinen Kartenwerten? Soll ich klopfen und das Rundenende ausrufen oder doch lieber nicht? Wie herum nehme ich eine neue Karte auf? Könnte sich hinter der Neun eine Eins verbergen oder doch eine Zehn? „Quando“ ist flott, hat ein schönes und hilfreiches Design, macht Spaß und ist in jeder Hinsicht leicht.

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Ein schönes, einfaches Kartenspiel für die gesamte Familie und lockere Spielerunden. Da hat Reinhard Staupe wieder an einem sehr schönen Kartenspiel mitgewirkt und es macht Hoffnung, dass von Kendi Games noch mehr solche eingängigen Spiele in den kommenden Jahren auf den Markt kommen.

„Quando”
Autor: Jannik Walter / Reinhard Staupe
Verlag: Kendi Games
Für 2 – 6 Personen
Ab 8 Jahren
Dauer: 15 Minuten
Preis: 13 Euro

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