15 Men

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„15 Mann auf des Toten Manns Kiste – Yo Ho Ho und ne Buddel voll Rum“. Das berühmte Piratenlied ist spätestens seit den „Pirates of the Caribbean“ Verfilmungen auch jüngeren Menschen bekannt. Das Lied geht tatsächlich zurück auf das Buch „Die Schatzinsel“. Dort werden 15 Meuterer auf einer Insel mit nur einer Flasche Rum ausgesetzt. Und bei „15 Men“ ist das eben genau das Thema: es um Meuterei!.

 

 

Wie funktioniert es?

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Jeder Spieler bekommt per Karte geheim eine Rolle zugeteilt. Einer ist Kapitän, einer ist dem Kapitän loyal ergeben und die anderen Spieler sind Meuterer. Der Kapitän gibt sich zu erkennen. Die anderen Spieler halten ihre Rolle geheim. Zwischen den Spielern liegt der zentrale Spielplan, der im Grunde nichts weiter ist, als ein Tisch, an dem 15 Piraten Platz finden. Das ist der sogenannte „Round Robin“. Die 15 Piraten gibt es als Karten, die verdeckt im Kreis um den Tisch gelegt werden. Die 15 Karten werden zufällig aus einem fast doppelt so großen Kartenstapel gezogen. Die in dieser Partie nicht verwendeten Piratenkarten kommen unbesehen zurück in die Schachtel. Auf den Rückseiten der Piratenkarten können die Spieler erkennen, zu welcher von drei Nationalitäten ein Pirat gehört und welche Fähigkeit er besitzt.

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So gibt es Bukaniere, die schneller als andere Schießen können oder auch Steuermänner, die die Lage der Karten am „Round Robin“ durcheinander bringen. Neben den Piratenkarten wird zufällig noch ein Schiff bestimmt, das die Siegbedingungen leicht verändert. Außerdem gibt es auch noch unterschiedliche Szenarien, die die Spieler auswählen können. Das einfache Grundspiel wird jedoch zunächst ohne die Szenarien gespielt. Jeder Spieler erhält die gleiche Anzahl an Golddublonen. Diese gibt es in den Werten Eins, Zwei und Drei. Der Spieler links vom Kapitän beginnt das Spiel. Er legt eine Golddublone auf den Round Robin zu einer Piratenkarte. Diese und eine Benachbarte Karte darf sich der Spieler nun anschauen.

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Hat er den höchsten Wert an Dublonen bei einer Karte liegen, dann kontrolliert er diesen Piraten und er darf, wenn er will, dessen Eigenschaft nutzen. Neben den besonderen Fähigkeiten der Piraten, bringt jeder auch noch eine gewisse Anzahl an Siegpunkten mit. Nutzt der Spieler die Fähigkeit eines Piraten wird dieser aufgedeckt und bleibt das auch meistens bis zum Ende des Spiels. Überbietet ein Spieler einen anderen Spieler bei einer Piratenkarte, so wechselt auch die Kontrolle über diesen Piraten. Haben alle Spieler ihre Dublonen eingesetzt, kommt es zum Showdown. Reihum darf jeder Spieler mit einem Piraten, den er kontrolliert auf einen benachbarten Piraten schießen. Dazu gibt es für jeden Spieler genau eine Kugel aus Holz.

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Auch in dieser Phase können die Spieler noch Fähigkeiten von Piraten nutzen, die sie kontrollieren. Ist der Showdown zu Ende, werden alle Piratenkarten aufgedeckt und der loyale Spieler gibt sich zu erkennen. Er legt die Piratenkarten, die er kontrolliert, mit denen des Kapitän zusammen. Auf der anderen Seite tun dies auch die Meuterer. Nun werden die Siegpunkte der Piraten für jede Seite zusammengezählt, dazu kommen noch die Modifikationen der Schiffe. Die Seite, die nun die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

 

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Einschätzung
„15 Men“ ist ein sehr spannendes und originelles Biet- und Bluff-Spiel. Spannend, weil ich als Kapitän und als Meuterer nicht weiß, wer auf meiner Seite ist. Der loyale Spieler ist der einzige, der das weiß. Aber er darf sich nicht zu auffällig verhalten, weil er sonst auffliegen könnte und sich die Meuterer gegen ihn wenden. Mit den Piratenkarten müssen sich die Spieler erst einmal vertraut machen. Deren Eigenschaften können das Spiel richtig durcheinanderwirbeln. Deshalb ist es gut, sich die Karten in aller Ruhe anzuschauen und sich durchaus im Regelheft die ausführliche Erklärung zu jeder einzelnen Karte durchzulesen. Wobei der Text auf den Karten eigentlich schon eindeutig ist. Neben dieser ausführlichen Regelerklärung, gibt es zu jeder Karte auch noch einen „historischen“ Hintergrundtext.

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Die Spieler erfahren hier, wann der Pirat gelebt hat und was er genau getan hat. Das ist durchaus unterhaltsam zu lesen. Das es fast doppelt so viele Piratenkarten gibt, wie sie für eine einzige Partie benötigt werden, gibt es auch immer wieder neue Konstellationen unter den Piraten am Round Robin; dazu tragen auch die verschiedenen Schiffe und Szenarien bei. So wird „15 Men“ nicht langweilig. Wir hatten jedenfalls viel Spaß mit der Meuterei. „15 Men“ ist sicherlich nicht unbedingt das typische Familienspiel, aber es ist sehr gut für Jugendliche und Erwachsene geeignet, die sich in lockeren Spielerunden treffen. Die können richtig Freude damit haben.

„15 Men“
Autor: Alessandro Ciceri / Emanuele Briano
Verlag: Pendragon / Vertrieb: Asmodee
Für 2 – 5 Spieler
Ab 10 Jahren
Dauer: 30 Minuten
Preis: 22 Euro

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