Luxor

© Queen Games

Die Gewinner zum Spiel des Jahres (Azul), Kennerspiel des Jahres (Die Quacksalber von Quedlinburg) und Kinderspiel des Jahres (Funkelschatz) sind nun also gekürt. Doch auch die Spiele, die es aufs Treppchen geschafft haben, stehen den Preisträgern in nichts nach. So zum Beispiel „Luxor“ von Rüdiger Dorn, das bei Queen Games erschienen ist. Das war übrigens ursprünglich ein Spiel, bei dem Affen ihrem König wertvolle Schätze bringen sollten. Das hat Autor Rüdiger Dorn bei der Spiel des Jahres Verleihung in Berlin erzählt. Herausgekommen ist nun ein Wettrennen in einer Pyramide, bei der möglichst viele Schätze eingesammelt werden sollen.

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Wie funktioniert es?
Um als erster die Grabkammer des Pharao zu erreichen, müssen die Spieler ihre Forscher mit Hilfe von Karten möglichst schnell nach vorne bringen. Zu Beginn stehen jedem Spieler zwei Forscher in seiner Farbe zur Verfügung. Im Laufe des Spiels können die Spieler weitere Forscher aktivieren. Sie liegen schon an unterschiedlichen Stellen auf dem Weg durch die Pyramide bereit. Aus ihrem Dornröschenschlaf werden sie dann befreit, wenn der Spieler mit einer Figur an ihnen vorbeizieht. Die neu gewonnenen Figuren werden dann auf das Startfeld gesetzt. Was durchaus sinnvoll ist. Der Weg durch die Pyramide ist mit Plättchen gepflastert. Die meisten sind Schatzplättchen. Davon gibt es Vasen, Schmuck und Statuen. Jedes Schatzplättchen hat für sich genommen schon einen eigenen Wert, der als Siegpunkte auf der Siegpunktleiste abgetragen wird. Um einen Schatz zu bergen, muss ein Spieler aber eine gewisse Anzahl eigene Forscher gleichzeitig auf dem Plättchen stehen haben. Wie viele Forscher benötigt werden ist auf dem jeweiligen Schatzplättchen angegeben. Hat ein Spieler die geforderte Anzahl eigener Forscher auf einem Plättchen stehen, darf er dieses Plättchen zu sich nehmen und seinen Zählstein entsprechend weit auf der Siegpunktleiste nach vorne bewegen. Durch das Wegnehmen des Plättchens verändert sich auch der Weg durch die Pyramide. Denn leere Felder, also solche ohne Plättchen, werden beim Fortbewegen der Forscher nicht mitgezählt. Grundsätzlich dürfen sich Forscher nur in eine Richtung bewegen und zwar vorwärts. Um die Forscher bewegen zu können, hat jeder Spieler von Beginn an fünf Handkarten. Diese werden jedem Spieler zu Spielbeginn zufällig zugeteilt. Die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel. Entscheidend für das Spiel ist, dass die Reihenfolge der Karten auf der Hand eines Spielers nie verändert werden darf.

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Will ein Spieler einen seiner Forscher bewegen, dann darf er nur die Karte ganz rechts oder ganz links auf seiner Hand verwenden. Er spielt die Karte aus und bewegt einen seiner Forscher entsprechend der Zahl auf der Karte. Danach nimmt er eine neue Karte vom Nachziehstapel auf. Diese Karte muss genau in die Mitte seiner Handkarten gesteckt werden. Bessere Bewegungskarten können die Spieler auf einigen Aktionsfeldern erhalten. Einige Felder halten auch noch Sonderplättchen bereit, die den Spielern unterschiedliche Boni, wie Joker für die Schatzplättchen oder Skarabäen einbringen. Die Skarabäen bringen unterschiedlich viele Siegpunkte ein und die Joker für Schatzplättchen helfen die für Siegpunkte wichtigen Sets aus Schätzen zu vervollständigen. Denn die größten Chancen am Ende auch zu gewinnen hat zwar der Spieler, der mit seiner Forscherfigur zuerst die Grabkammer des Pharao erreicht. Doch sicher ist ihm der Sieg nicht. Denn jeder Spieler bekommt nicht nur die Siegpunkte für die unterwegs eingesammelten Schätze.

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Für ein Set aus den drei verschiedenen Schätzen, Vase, Schmuck, Statue gibt es noch mal extra Siegpunkte. Je mehr Sets, desto mehr Siegpunkte. Dazu werde ich auch dafür belohnt, wenn ich möglichst viele meiner Forscher weit nach vorne gebracht habe. Jedes Feld auf dem Weg hat einen bestimmten Wert. Auch darauf gilt es zu achten. Zudem können die eingesammelten Skarabäen auch noch ordentlich Punkte bringen. Erst, wenn das alles zusammengezählt wurde, steht fest, wer die meisten Siegpunkte einheimsen konnte und als Sieger nach Hause geht.

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Einschätzung
Mir gefällt „Luxor“ ausgesprochen gut. Besonders pfiffig finde ich die Art, wie ich meine Forscher bewegen kann. Die Einschränkung der Auswahl auf immer nur zwei Karten ist knifflig. Zudem muss ich mir überlegen, was mir die nächsten Karten bringen werden, denn es entsteht ja eine gewisse logische Abfolge der Karten. Zu weit planen bringt aber auch nichts, denn der Weg durch die Pyramide verändert sich ständig. Hätte ich eben noch zwei meiner Forscher auf ein Feld bringen können, scheitert dies nun. Denn es zählen ja nur die Felder, auf denen noch Plättchen liegen. Wenn ein Schmuckplättchen weggenommen wird, verändert sich meine Wegstrecke. Dadurch muss ich immer wieder neu planen und mir Alternativen überlegen. Das ist die Herausforderung bei „Luxor“. Das kann gerade am Anfang auch schon mal frustrierend sein. Doch das gleicht sich auch wieder aus. In unseren Partien lagen wir am Ende mit unsren Forschern immer alle nahe beieinander. Und tatsächlich hat auch nicht unbedingt derjenige gewonnen, der zuerst in der Grabkammer angekommen war. Rüdiger Dorn hat es geschafft neue und interessante Spielmechaniken gekonnt zu kombinieren. Das macht „Luxor“ äußerst unterhaltsam und spannend. Dazu trägt auch die Wertung am Ende bei. Denn oft können sich die Punktestände dort noch deutlich verschieben. Material, Optik, Spielanleitung sind alle erstklassig. Insgesamt ist „Luxor“ ein Spiel, das ich rundum nur empfehlen kann. Tatsächlich eines der besten Spiele in diesem Jahr.

„Luxor“
Autor: Rüdiger Dorn
Verlag: Queen Games
Für 2 – 4 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 45 Minuten
Preis: ca. 40 Euro

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